Aktuelle Arbeiten - Schachtanlage Asse II
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Dezember 2024
Streckenöffnung auf der 700-Meter-Ebene
Auf der 700-Meter-Ebene öffnen Bergleute eine bereits verfüllte Strecke, um dort Salzwasser zu fassen. Dafür wird das Wasser über eine Folie von der Wand (Stoß) in einen Behälter geleitet. Eine Pumpe transportiert das Salzwasser anschließend in größere Speicherbehälter. Das Foto zeigt die Schichtaufsicht Stefan Thäte, der die Pumpanlage überprüft.
Wesentliche Arbeiten
Stabilisierung und Notfallplanung
Die Rückholung kann nur in einem langfristig stabilen Bergwerk erfolgen. Zudem müssen Vorbereitungen für einen möglichen Notfall getroffen werden.
- Die Grube wird permanent stabilisiert. Dabei errichten Bergleute in durch den Gebirgsdruck geschädigten Bereichen Stützbauwerke. Zusätzlich verfüllen die Bergleute nicht mehr benötigte Hohlräume. Der sichere Betrieb des Bergwerks ist eine Grundvoraussetzung für die geplante Rückholung der radioaktiven Abfälle.
- 637-Meter-Ebene bis 553-Meter-Ebene: Bergleute errichten in einer ehemaligen Bohrung eine vertikale Strömungsbarriere aus Spezialbeton (Sorelbeton). Durch die Bohrung wurde radonhaltige Luft geleitet. Da diese ersetzt wurde, reinigen und verfüllen Bergleute die Bohrung. Strömungsbarrieren sind ein Bestandteil der Notfallplanung und übernehmen eine wichtige Aufgabe: Für den Fall, dass so viel Wasser in die Asse läuft, dass der Zutritt technisch nicht mehr zu beherrschen ist, verzögern sie die Ausbreitung radioaktiver Stoffe im Bergwerk.
Rückholungsplanung
Die BGE hat den gesetzlichen Auftrag die Schachtanlage Asse II unverzüglich stillzulegen. Zuvor sollen die radioaktiven Abfälle zurückgeholt werden.
- Im Dezember gehen die Baugrunduntersuchungen östlich der Schachtanlage Asse II weiter. Die Baugrunduntersuchungen sind unter anderem notwendig, um die Tagesanlagen des Schachts Asse 5 belastbar zu planen. Weitere Informationen finden sie in unserer Meldung vom 3. November 2024.
- Die BGE schreibt die Planungsarbeiten für die Genehmigungs- und Ausführungsplanung zur Rückholung der Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene aus. Auch im Dezember sind geeignete Bieter aufgefordert, ein Angebot für die anstehenden Verhandlungsgespräche abzugeben.
- 750-Meter-Ebene, Erkundungsbohrung in die Einlagerungskammer 12: Im Dezember warten Bergleute die Einhausung des Bohrorts. Die Einhausung ist ein Strahlenschutzzelt, welches den Arbeitsbereich vom übrigen Bergwerk trennt.
Lösungsmanagement
In die Schachtanlage Asse II dringen salzhaltige Lösungen aus dem Deckgebirge ein. Das Lösungsmanagement regelt den Umgang mit diesen Lösungen.
- 725-Meter-Ebene: Vom 2. bis zum 4. Dezember 2024 werden rund 249 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung 2024/13 nach erfolgter Freigabe gemäß Paragraf 31 bis 42 der Strahlenschutzverordnung nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 16 Becquerel pro Liter. Zum Vergleich: In der Trinkwasserverordnung liegt der Grenzwert für Tritium bei 100 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen Die Nachweisgrenze für Cäsium-137 liegt bei 0,51 Becquerel pro Liter.
- 725-Meter-Ebene und 700-Meter-Ebene: Vom 18. bis zum 19. Dezember 2024 werden rund 126 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung 2024/14 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 8,3 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,55 Becquerel pro Liter.
- 700-Meter-Ebene: Vom 19. bis zum 20. Dezember 2024 werden rund 126 Kubikmeter Salzwasser in der Charge mit der Bezeichnung 2024/15 nach erfolgter Freigabe nach über Tage gebracht. Der Messwert für Tritium beträgt 11 Becquerel pro Liter. Das Radionuklid Cäsium-137 wird nicht nachgewiesen. Die Nachweisgrenze für Cäsium liegt bei 0,48 Becquerel pro Liter.
- 725-Meter-Ebene: Bergleute reinigen den Ablaufkanal (Schram) im Boden (Sohle) der Gleitbogenausbaustrecke. So kann das aus den Wänden und der Decke austretende Salzwasser besser ablaufen. In dem Kanal kristallisiert fortlaufend Salz aus der Lösung, da diese aufgrund der Temperaturen von bis zu 40 Grad verdunstet. Das kristallisierende Salz behindert das Salzwasser beim Ablaufen.
- Die Situation des Salzwasserzutritts ist weiterhin erheblich verändert. Eine fortlaufende Berichterstattung finden Sie auf unserer Website „Salzwasserzutritt Asse: Was passiert gerade?“.
Bergbauliche Arbeiten
Die Bergleute müssen den sicheren Betrieb der Schachtanlage Asse II gewährleisten.
- 658-Meter-Ebene, Unterfahrung: Unterhalb der Folie im Abbau 3 erstellen Bergleute weitere Bohrungen. Mit Georadar-Messungen erkunden die Expert*innen den Bereich unterhalb der ehemaligen Hauptauffangstelle. Die Messungen liefern Erkenntnisse über die Lage der im Abbau 3 verlegten Abdichtfolie. Gleichzeitig geben die Bohrungen Aufschluss darüber, ob der Bereich nass ist und wie stark er verformt ist.
- 750-Meter-Ebene: Nahe des Bohrortes zur Erkundung der Einlagerungskammer 12 errichten Bergleute weitere Teile eines großen Stützbauwerks. Dazu schalen sie etappenweise Bereiche ein und verfüllen diese anschließend mit Spezialbeton.
- 825-Meter-Ebene: Im Grubentiefsten bringen Bergleute rund 57 Kubikmeter Spezialbeton ein. Dieser Beton wurde mit nicht abgabefähiger Salzlösung hergestellt. Die Lösung wurde in einem Bereich aufgefangen, von dem sie bisher nicht nach über Tage abgegeben werden durfte. Im letzten Jahr wurden die entsprechenden Genehmigungen geändert. Die heute gültige Regelung finden Sie in folgender Unterlage: „Systembeschreibung: Umgang mit Salzlösungen in der Schachtanlage Asse II“ (PDF, 27 MB, nicht barrierefrei) (PDF, 27,25MB).
Strahlenschutz
Die Einhaltung und Überwachung des Strahlenschutzes gewährleistet die Sicherheit des Personals, der Besucherinnen und Besucher, der Bevölkerung sowie der Umwelt.
- Die BGE gibt rund 750 Kilogramm radioaktive Abfälle an die Landessammelstelle Niedersachsen ab. Diese Abfälle beinhalten unter anderem Filter aus der Abluftfilteranlage der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene. In dieser Kammer sind die mittelradioaktiven Abfälle eingelagert. Die Abfälle werden in der Landessammelstelle solange verwahrt, bis sie an ein Endlager abgegeben werden können.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über die Schachtanlage Asse II informieren und mit uns ins Gespräch kommen.
- Die Infostelle Asse hat mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden Sie auf unserer Website der Infostelle Asse.
Links zum Thema
- https://www.bge.de/de/asse/aktuelle-arbeiten/
- https://www.bge.de/de/asse/themenschwerpunkte/themenschwerpunkt-das-wasser-in-der-asse/messwerte/
- https://www.bge.de/de/asse/infostelle-befahrungen/
- https://www.einblicke.de/asse/
- https://www.bge.de/de/asse/meldungen-und-pressemitteilungen/meldung/news/2024/11/baugrund-oestlich-der-schachtanlage-asse-ii-wird-erkundet/
- https://www.bge.de/de/asse/meldungen-und-pressemitteilungen/meldung/news/2024/11/ungewoehnliche-gebirgsbewegungen-in-der-asse/