Endlager Morsleben

Werksübergreifende Feuerwehrübung in Morsleben

03. Dezember 2018: Auf dem Werksgelände des Endlagers Morsleben hat die Werksfeuerwehr zusammen mit den Ortsfeuerwehren der Gemeinde Ingersleben den Ernstfall geprobt. 

Ein Brand in der Personendosimetrie. Ein leicht Verletzter kann sich selbst ins Freie retten, ist jedoch immer noch im Kontrollbereich. Eine zweite Person wird vermisst – auch im Kontrollbereich. Um 15:05 geht der Notruf in der Zentralen Warte des Endlagers ein. Dieses komplexe Einsatzszenario gilt es am Dienstag, den 13. November 2018 für die Werkfeuerwehr des Endlagers Morsleben sowie die zur Unterstützung gerufenen Ortsfeuerwehren Morsleben, Alleringersleben, Ostingersleben sowie dem Einsatzleitwagen der Verbandsgemeinde Flechtingen zu lösen. Zunächst ist die Werkfeuerwehr vor Ort. Nach einer ersten Lageeinschätzung durch den Einsatzleiter der Werksfeuerwehr werden gemäß der festgelegten Meldeordnung die oben genannten Ortsfeuerwehren alarmiert. Parallel dazu werden die ersten Rettungs- und Brandbekämpfungsmaßnahmen eingeleitet. In weniger als zwölf Minuten sind die alarmierten Ortsfeuerwehren samt Einsatzleitwagen vor Ort. Drei Dinge gilt es jetzt schnell zu tun. Zum einen muss der leicht verletzte Mitarbeiter aus dem Kontrollbereich gerettet und versorgt werden. Hat er eine Strahlendosis abbekommen? Haften ihm radioaktive Partikel an der Kleidung oder am Körper an? Der Mitarbeiter muss auf radioaktive Strahlung untersucht werden, vorher darf er den Kontrollbereich nicht verlassen. Zum zweiten soll ein Trupp der Werkfeuerwehr, der bereits in den Kontrollbereich vorgestoßen ist, die vermisste Person retten und sie zur Versorgung ins Freie bringen. Weiterhin lodern die Flammen im Mehrzweckgebäude – die Werksfeuerwehr muss in spezieller Schutzausrüstung, die vor einer potentiellen Verunreinigung mit radioaktiven Stoffen schützt, den Brand im Kontrollbereich bekämpfen. Währenddessen sichern die Ortsfeuerwehren die benachbarten Gebäude vor einem Übergreifen des Feuers. Kurz nach 16.00 Uhr lässt die Einsatzleitung verkünden, dass das Feuer unter Kontrolle und alle Verletzten gerettet sind. Was nun folgt ist die gemeinsame Auswertung des Einsatzes. Die Beobachter aus der Führung der Gemeindefeuerwehr, der BGE und des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE) loben einhellig, dass alle Feuerwehrleute sehr schnell vor Ort waren. Schwierig war die derzeitige Baustellensituation im Endlager Morsleben – die Schmutz- und Regenwasserleitungen werden erneuert. Neben der jährlich stattfindenden Großübung soll es zukünftig weitere Maßnahmen, wie Ortsbegehungen geben, um den externen Feuerwehren zukünftig die Orientierung auf dem Gelände zu erleichtern.
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