Endlager Morsleben

Arbeiten am Baustoffzwischenlager abgeschlossen

11. Juni 2021: Das Material für den Bau eines Demonstrationsbauwerks im Anhydrit muss jederzeit und schnell verfügbar sein. Dafür gibt es einen besonderen Platz.

Ein weiterer Schritt zur Errichtung des Demonstrationsbauwerks im Anhydrit ist erfolgreich abgeschlossen: Die Fertigstellung des Baustoffzwischenlagers.

Um nach der Stilllegung die Langzeitsicherheit des Endlagers Morsleben zu gewährleisten, werden Abdichtbauwerke errichtet. Sie verschließen die Zugangsstrecken zu den Einlagerungskammern möglichst dicht und dauerhaft. Die meisten der über 20 im Endlager Morsleben geplanten Abdichtbauwerke werden im Steinsalz gebaut. Anders vor der Einlagerungskammer im Ostfeld. Dort errichten die Bergleute ein Abdichtbauwerk im Anhydrit. Dieser spröde wasserfreie Gips liefert vollständig andere Grundvoraussetzungen als das plastisch verformbare Steinsalz. Als Nachweis für das qualitätsgerechte Bauen des geplanten Abdichtbauwerkes errichten die Bergleute auf der dritten Ebene von Schacht Bartensleben in einem eigens dafür hergerichteten Streckenstummel im Anhydrit ein Demonstrationsbauwerk im Originalmaßstab.

Wozu dient das Baustoffzwischenlager auf der zweiten Ebene?

Das Baustoffzwischenlager auf der zweiten Ebene befindet sich nah am Schacht, was zum einem eine gute Erreichbarkeit der Baustoffanlage mit gleichzeitig kurzen Transportwegen gewährleistet.

Mit der Baustoffanlage stellen die Bergleute später aus einem Trockenbaustoff und einer Anmachflüssigkeit Sorelbeton her und verpumpen insgesamt rund 550 Kubikmeter Volumen in das Demonstrationsbauwerk. Um genügend Baustoff vorhalten zu können, ist das Baustoffzwischenlager entsprechend groß bemessen. Die Maßstäbe sind beachtlich: Die Länge des gesamten Bauwerks beträgt 70 Meter, die Breite 4 Meter. Zum Vergleich: Die Einzelbahn eines Olympia-Schwimmbeckens misst 50 Meter mal 2,50 Meter.

Wie ist das Baustoffzwischenlager aufgebaut?

Dienstleister betonierten den Boden des Bauwerks, um eine ebene Fläche zu erhalten, die das problemlose Einfahren eines Fahrladers mit der Aufnahme des Baustoffes ermöglicht. Gleichzeitig kann sich durch diese Maßnahme das Baustoffmaterial nicht mit dem Salz des umliegenden Gebirges vermischen, was ein konstantes Mischverhältnis des Baustoffes bei gleichbleibender Qualität garantiert. Der Trockenbaustoff wird mit Big-Bags nach unter Tage gebracht und als Schüttgut im Baustoffzwischenlager aufbewahrt. Mit dem Fahrlader holen Bergleute nach Bedarf das Material, um die Baustoffanlage zu befüllen. Die von externen Dienstleistern errichteten zusätzlichen Stahlwände schützen vorhandene Rohrleitungen vor den Schubkräften des Fahrladers. Gleichzeitig erhöhen die langlebigen Wandelemente den Brandschutz vor Ort.

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