Endlager Morsleben

Hauptseilfahrtsanlage im Endlager Morsleben außer Betrieb (aktualisiert 27.02.2020)

20. Februar 2020: Die Hauptseilfahrtsanlage des Endlagers Morsleben steht seit Montag still. Grund ist ein technischer Defekt. Der sichere Betrieb des Endlagers ist nicht gefährdet.

Seit Montag, den 17. Februar 2020 steht die Hauptseilfahrtsanlage des Endlagers Morsleben aufgrund eines technischen Defektes still. Das ist der „Aufzug“, mit dem Bergleute in oder aus der Grube kommen. Das unplanmäßige Ereignis wurde an die zuständige Bergaufsichtsbehörde, das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) in Halle gemeldet. Die schriftliche Meldung an die zuständige Atomaufsicht, das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erfolgt fristgerecht. Weder Beschäftigte noch der sichere Betrieb des Endlagers waren gefährdet.

Warum steht die Hauptseilfahrtsanlage still?

Während der täglichen Probefahrt des Förderkorbs im Schacht Bartensleben kommt es zu einem Kurzschluss in einem elektrischen Bauteil. Das Bauteil, ein sogenannter Frequenzumrichter, regelt die Drehzahl des Motors, der die Seilfahrtsanlage, mit dem Förderkorb im Schacht bewegt. Ohne ihn steht der Förderkorb still.

Gibt es Auswirkungen auf die Sicherheit der Beschäftigten und des Endlagers?

Da das Ereignis während einer Probefahrt passiert ist, waren keine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Endlagers auf dem Förderkorb.  Da das Endlager mit Schacht Marie über einen unabhängigen Rettungsweg verfügt, waren die Beschäftigten zu keiner Zeit gefährdet.

Die Seilfahrtsanlage von Schacht Marie ist so ausgelegt, dass alle wesentlichen Arbeiten, die dem sicheren Betrieb des Endlagers Morsleben (PDF, 4,33 MB) dienen, während des Defektes fortgeführt werden können. Im Schacht Bartensleben ist eine Hilfsfahrtanlage installiert. In dieser Zeit dient sie als zweiter Rettungsweg. Dies ist möglich, da der Korb der Hauptseilfahrtsanlage im untersten Bereich des Schachtes Bartensleben liegen geblieben ist.

Für die Zeit des Defektes wird der Betrieb  auf die wesentlichen Arbeiten beschränkt, um die Anzahl der Personen in der Grube zu beschränken. Besucherführungen unter Tage können erst wieder stattfinden, wenn die Anlage wieder läuft.

Wann und wie wird der Fehler behoben?

Der Betrieb hat bereits ein Unternehmen mit dem Austausch des defekten elektrischen Bauteils beauftragt. Sobald das Bauteil geliefert ist, kann es ausgetauscht werden. Erst dann kann eine abschließende Fehleranalyse erfolgen und gegebenenfalls eine Freigabe der Seilfahrtsanlage.

Derzeit rechnet der Betrieb damit, dass die Hauptseilfahrtsanlage bis zum Ende der Woche wieder in Betrieb genommen werden kann.

Aktualisierung vom 21. Februar 2020:
Die ausstehende Lieferung der Ersatzteile wird am kommenden Montag erwartet. Nach dem Austausch der defekten Bauteile und erfolgter Fehleranalyse werden abschließend Probeläufe durchgeführt, damit der sichere Betrieb gewährleistet werden kann. Voraussichtlich ab Mitte kommender Woche findet der reguläre Transport zur Personenförderung wieder statt.

Aktualisierung vom 27. Februar 2020:
Seit Montag, 24. Februar 2020 um 22:00 Uhr ist die Seilfahrtanlage wieder funktionsfähig. Nach dem Austausch der defekten Bauteile wurden Probeläufe durchgeführt. Der reguläre Transport zur Personenförderung findet wieder statt.

Wer muss informiert werden?

Mit dem Ausfall der Hauptseilfahrtsanlage ist eine zentrale betriebliche Anlage betroffen. Entsprechend muss die zuständige Bergbehörde, das LAGB umgehend informiert werden. Entsprechend der atomrechtlichen <link de/morsleben/wesentliche-unterlagen/meldepflichtige-ereignisse/>Meldeordnung des Endlagers für radioaktive Abfälle Morsleben</link> ist von dem Ereignis eine sicherheitstechnische Einrichtung betroffen, so dass eine Meldung (Meldung der Kategorie „N“ gemäß der atomrechtlichen Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung) an die zuständige atomrechtliche Aufsicht zu erfolgen hat. Diese wird fristgerecht bis Ende der 8. Kalenderwoche erfolgen.

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