Angebote für Schulklassen

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung bietet in der Infostelle Morsleben spezielle Angebote für Schüler*innen und junge Leute an. Nach den Ergebnissen der 18. Shell Jugendstudie rücken umweltpolitische Themen seit mehreren Jahren immer mehr in den Fokus junger Menschen.

Die Endlagerung von Atommüll spielt dabei eher eine untergeordnete Rolle – es dominieren die Themen Klimawandel und Verschmutzung der Umwelt. Da es sich bei der atomaren Endlagerung um eine Generationenaufgabe handelt, wird der Atommüll die junge Generation noch ihr gesamtes Leben begleiten. Um jungen Menschen das Thema der Endlagerung von radioaktivem Abfall näher zu bringen, bietet die Infostelle Morsleben ein vielfältiges vor-Ort Angebot. Dazu zählen:

  • Besuch der Infostelle und deren Ausstellungen
  • Besichtigung des Endlagers Morsleben inklusive Grubenfahrt
  • Planspiel zur Endlagersuche für hochradioaktive Abfälle

Einige der Angebote sind auch digital erleb- und durchführbar.

Amalienweg 1
39343 Ingersleben OT Morsleben

Telefon: 039050 979931
E-Mail: info-morsleben(at)bge.de

Rufen Sie uns gerne an oder schreiben Sie uns eine E-Mail, wenn Sie sich für unsere Angebote für Schulklassen interessieren oder wenn Sie Fragen haben.

Die Infostelle


In der Infostelle vermittelt ein Modell des Grubengebäudes anschaulich die geologische und räumliche Situation unter Tage.

Ausstellung, Vorträge, Diskussion

Die Infostelle Morsleben ist ein Lernort zu interdisziplinären Fragestellungen. Eine Ausstellung zur Gegenwart sowie eine historische Ausstellung mit vielen Dokumenten und Exponaten aus mehr als einem Jahrhundert Zeitgeschichte bieten die Möglichkeit, Inhalte selbst zu erarbeiten und im Klassenverband zu diskutieren.

Neben klassischen Ausstellungsführungen und Vorträgen führt auch eine eigens konzipierte Rallye die Schüler*innen durch beide Ausstellungen. Die Rallye setzt sich aus vielen Fragen zusammen, die durch Lesen, Zuhören und Interagieren in den Ausstellungen zu beantworten sind. Der zur Verfügung stehende Fragenpool ermöglicht die Anpassung der Ausstellungsrallye an den Bildungstand der Schüler*innen und den Themenschwerpunkt des Besuchs, wodurch sie ein gutes Hilfsmittel bei der Erschließung der einzelnen Inhalte ist.

Ein Besuch der Infostelle Morsleben lässt sich flexibel gestalten. Er richtet sich an Schüler*innen ab der 9. Klassestufe. Für einen Besuch der Infostelle sollte die Gruppengröße 28 Personen nicht übersteigen.

Didaktik und Inhalt

Neben den Informationen rund um die Themen Endlagerung von radioaktiven Abfällen und Geologie von Bergwerken, bietet die Infostelle Morsleben für Schulklassen ebenso die Möglichkeit, sich über die Geschichte des Nationalsozialismus und die deutsch-deutsche Geschichte zu informieren. Die angebotenen Formate bieten viel Raum für Eigenarbeit und Teilhabe seitens der Schüler*innen.

Es können Inhalte aus den Lehrplänen der Fächer Ethik, Geschichte, Naturwissenschaften, Politik sowie Werte & Normen bearbeitet werden. Gerne stellt das Team der Infostelle mit den Lehrkräften ein individuelles auf Klassen- und Leistungsstufen angepasstes Programm zusammen. 

Sollten Sie keine Möglichkeit haben, die Infostelle zu besuchen, kommen die Mitarbeiter*innen alternativ in Ihre Schule/Klassen und stellen den Schüler*innen die zuvor besprochenen Themen in einer Schulstunde oder auch an einem dafür ausgewählten Projekttag vor.

 

Das Bergwerk

Grubenfahrt

Bei der Besichtigung des Endlagers Morsleben besuchen die Schüler*innen verschiedene Orte im Endlagerbergwerk und gewinnen viele Eindrücke von unter Tage. Unter anderem von einer Abbaukammer mit einem Hohlraumvolumen von fast 20.000 Kubikmetern sowie von spannenden und vielleicht bislang unbekannten Berufen.

Die Dauer der Besichtigung des Endlagers beträgt rund fünf Stunden. Nach dem Einführungsvortrag in der Infostelle und einer Sicherheitsunterweisung betreten die Schüler*innen das Betriebsgelände und ziehen sich für die Grubenfahrt um. Die Kleidung für die Befahrung wird von der BGE gestellt. Nach zwei Stunden in der Grube kehren die Schüler*innen für einen Imbiss in die Infostelle zurück, an dessen Anschluss in der gesamten Runde über das Erlebte gesprochen und offene Fragen beantwortet werden.

An einer Befahrung können maximal 14 Personen teilnehmen. Bei Bedarf ist auch ein Befahrungsangebot mit 28 Personen möglich – sprechen Sie uns an. Das Mindestalter für eine Befahrung beträgt 13 Jahre. Ein gültiges Ausweisdokument (Personalausweis oder Reisepass) ist erforderlich.

Befahrungsmerkblatt zum Download (PDF, 400 KB, nicht barrierefrei) (PDF, 0,39MB)

Virtuelle Besichtigung

Das Endlager Morsleben können Sie alternativ ebenso digital besuchen. Mit einer geführten Online-Tour durch den 360°-Rundgang des Endlagers ist dies sowohl aus der Schule/von zu Hause aus möglich, als auch aus der Infostelle heraus. In der Infostelle besteht sogar die Möglichkeit, den Rundgang mit VR-Brillen zu erleben, was intensivere Eindrücke ermöglicht. Die Mitarbeiter*innen der Infostelle stehen Ihnen auch bei diesem Format zur Verfügung. Für eine Teilnahme von extern wird ein internetfähiges Endgerät mit einem Mikrofon benötigt.

Planspiel


Das Planspiel thematisiert politische Entscheidungsprozesse und die Diskussion über die Endlagerung radioaktiver Abfälle.

Alle Spielmaterialien zum Download finden Sie auf unserer Planspielseite.

Wer hat die besseren Argumente?

Ein weiteres Angebot an Schüler*innen ist die Teilnahme an einem analog oder digital veranstalteten Planspiel. Ausgangspunkt des Spielszenarios ist das Jahr 2026: Der Bundestag hat mehrere Regionen Deutschlands, darunter den (fiktiven) Landkreis Bergnitz, als mögliche Standortregion für die untertägige Erkundung bestimmt. In Bergnitz gibt es zwei mögliche Bauplätze für ein Erkundungsbergwerk: Einer befindet sich in der Nähe einer Stadt, ein anderer in einem Naturschutzgebiet. Der Landkreis richtet einen runden Tisch ein, um mit den verschiedenen Verantwortlichen und Stakeholdern in den Austausch zu kommen. Am Ende soll eine gemeinsame Position zu dem weiteren Vorgehen für die Suche nach einem Endlager für hochradioaktive Abfälle gefunden sein. Die Spieler*innen übernehmen dabei die Rollen der beteiligten Parteien, Bürgerinitiativen oder Unternehmen und sollen deren Standpunkte in der politischen Auseinandersetzung überzeugend vertreten.

Das Planspiel lässt die Schüler*innen Teil der Suche für einen sicheren Standort für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle werden. Dabei lernen die Schüler*innen nicht nur das für die Suche geltende Standortauswahlverfahren und die zentralen Argumente der beteiligten Akteure kennen. Sie erfahren spielerisch, dass der Prozess der (politischen) Entscheidungsfindung oftmals mit unterschiedlichen Zielstellungen und schwer lösbaren Auseinandersetzungen einhergeht.

Das Planspiel verläuft in mehreren Phasen. Die Vorstellung des Spielszenarios und die Vergabe der Spielrollen bilden den Auftakt. Darauf folgt das aktive Spielgeschehen mit Besprechungen, Verhandlungen und dem Austausch am runden Tisch. Zum Schluss des Planspiels werten die Schüler*innen gemeinsam die Ergebnisse und den Verlauf des Spiels aus.

Das Planspiel richtet sich an 15 bis 30 Personen ab der 10. Klasse. Die Spieldauer beträgt 3 bis 4 Stunden.

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