Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im November 2020 (Kalenderwoche 45 bis 48/2020)

Sichere Stilllegung des Endlagers Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Im Ostquerschlag auf der 3. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben wird ein Nachschnittversuch im Anhydrit abgeschlossen (siehe Aktuelle Arbeiten Monatsbericht September 2020): Mit Hilfe einer Teilschnittmaschine mit Polierschneidkopf konnten Rauigkeiten und letzte Abweichungen von der Sollkontur deutlich verkleinert werden. Die Baustelle wird anschließend geräumt und gereinigt.
     
  • Bergleute beenden Bohrarbeiten, die von der Nebenstrecke aus am In-situ-Versuch Abdichtbauwerk im Steinsalz auf der 2. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben vorgenommen wurden. Insgesamt wurden vier Bohrlöcher seitlich in das Abdichtbauwerk gestoßen. Jedes Bohrloch hat eine Tiefe von ca. 30 Meter und wird für weitere Untersuchungen genutzt.
     

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
 

  • Mitarbeiter*innen der Umgebungsüberwachung führen Arbeiten für die Installation und Inbetriebsetzung einer neuen quasikontinuierlichen Abwassermessstelle am Salzbach aus. Mehr Informationen finden Sie unten in unserem „Einblick“.
     
  • Die jährliche Befahrung zu den Orten des Lösungskatasters in den Gruben Bartensleben und Marie wird von Geolog*innen durchgeführt. Sie kontrollieren die Orte, an denen im Laufe des langjährigen Bergwerkbetriebes ein Lösungszutritt registriert wurde. Diese wurden im Lösungskataster erfasst. Inzwischen sind die Lösungszutrittsstellen mehrheitlich versiegt beziehungsweise ausgetrocknet.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • In einer ehemaligen Rüstungskammer auf Schacht Marie entsteht ein neues Bohrkernlager. Um das Ziel der langfristigen Frischluftversorgung der Kammer zu gewährleisten, installierten Bergleute eine Sonderbewetterung.

Einblick

Im Container sind Geräte für Arbeiten an der Abwassermessstelle am Salzbach untergebracht.


Die Abwassermessstelle am Salzbach befindet sich auf dem Betriebsgelände des Endlagers Morsleben. Mit ihr wird die Aktivitätskonzentration von Radionukliden im Salzbachwasser vor dem Verlassen des Betriebsgeländes überwacht. Die Überwachung erfolgt automatisch und quasikontinuierlich, indem das Wasser kontinuierlich im Durchfluss über einen Zeitraum von 10 Minuten auf Radioaktivität gemessen wird. Danach wird der Messbehälter über einen Zeitraum von 5 Minuten in umgekehrter Flussrichtung gespült – in diesem Zeitraum erfolgt keine Messung. Dadurch werden die Schmutzablagerungen im Messbehälter minimiert und falschen Messergebnissen vorgebeugt.

Zusätzlich wird fortlaufend Wasser aus dem Salzbach entnommen und über ein Dosiersystem in regelmäßigen Abständen in Probenflaschen (24 Stück je 1 Liter) geleitet. Da die Probenentnahme in zeitlicher Abstimmung erfolgt, können die Probenflaschen bestimmten Zeitfenstern zugeordnet werden.

Wöchentlich entnehmen Mitarbeiter*innen dann diese Proben aus dem Probeentnahmegerät, um die Entnahme zu bestätigen, zu dokumentieren und anschließend zu untersuchen.

Das Vorgehen der Probenentnahme und Aufbereitung ist genau festgelegt: Zunächst erfolgt eine Sichtkontrolle. Anschließend werden die Proben aus dem Gerät entnommen, ohne dabei den laufenden Probeentnahmezyklus zu unterbrechen. Jede Probe erhält eine Kennzeichnung, die neben dem Ende des jeweiligen Sammelzeitraums zu protokollieren ist. Es folgt die Herstellung einer Wochenmischprobe. Dabei sind von den täglichen Proben jeweils ca. 300 ml in einem separaten Kanister zu mischen. Die übrigen Mengen werden in ihren Einzelflaschen als Rückstellprobe für den Zeitraum von sieben Tagen aufbewahrt. Anschließend werden die Flaschen mit den Rückstellproben der vorangegangenen Woche geleert und mit dem Probeentnahmegerät für den neuerlichen Sammelzyklus vorbereitet.

Das Wasser wird später im Labor sowohl gammaspektrometrisch auf Einzelnuklide als auch durch Tritium- und Gesamt-Beta-Bestimmungen untersucht. Sollte bei der Untersuchung einer Mischprobe eine ungewöhnliche Aktivitätskonzentration von Radionukliden festgestellt werden, erfolgen Untersuchungen von den zurückgestellten Einzelproben.

Mit der Installation und Inbetriebsetzung der neuen Abwassermessstelle am Salzbach wird ein älteres Modell ersetzt. Dies befand sich bereits seit 1990 im Dauerbetrieb und wurde aufgrund des Alters zunehmend störanfällig. Außerdem ermöglicht das neue System, die Messung auch während des Spülzyklus durchzuführen. Damit wird die quasikontinuierliche Abwassermessstelle zu einer kontinuierlichen.
 


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