Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juli 2020 (Kalenderwoche 27 bis 31/2020)
- Die BGE bereitet auf der 3. Ebene der Schachtanlage Bartensleben einen Test zum Nachschneiden von Strecken im Anhyhdritgestein vor, um Erfahrungen in der Bearbeitung des Gesteins mit einer Teilschnittmaschine zu sammeln. Das hilft, die Streckenkontur beim Bau eines Demonstrationsbauwerks einer Streckenabdichtung im Anhydrit in der erforderlichen Genauigkeit herzustellen.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Die BGE überwacht in den Schachtanlagen Bartensleben und Marie den bergbaulichen Zustand der Grubengebäude.
- Die BGE entfernt verfestigte Salzrückstände in der Schachtröhre Bartensleben. Die Rückstände entstehen durch die Mineralisation von Wasser, das in die Schachtröhren eindringt (Schachtwasser) (siehe Aktuelle Arbeiten Kalenderwochen 9 und 10/2019). Die regelmäßige Pflege der Schachtröhre verhindert unkontrolliertes Herabfallen der Rückstände. Die Arbeiten laufen während der Spätschicht, da währenddessen keine regulären Seilfahrten möglich sind.
- Mitarbeiter*innen des TÜV prüfen den elektrischen Teil der Seilfahrtsanlage von Schacht Marie. Die Prüfung findet einmal im Jahr statt.
- Rund 200 Personen nehmen an der jährlichen Unterweisung in den Sauerstoffselbstretter teil. Geschult wird der praktische Umgang mit dem Gerät. (Mehr: siehe Einblick).
- Zwei Großcontainer werden von der atomrechtlichen Aufsicht freigegeben. Damit sind die Container aus der strahlenschutzrechtlichen Überwachung entlassen. Bei einem weiterer Großcontainer werden nur die Seitenwände und das Dach aus der Überwachung entlassen. Der Boden wird zerlegt und als radioaktiver Betriebsabfall endgelagert (siehe Aktuelle Arbeiten Kalenderwochen 25 und 26/2018). In den Containern wurden in der Vergangenheit radioaktive Abfälle zum Endlager transportiert. Vor der Freigabe wurden die Container umfassend auf mögliche radioaktive Verunreinigungen überprüft. Nach der Freigab können die Container bzw. Containerteile gemäß dem Kreislaufwirtschaftsgesetz entsorgt werden.
- Mitarbeiter*innen einer externen Fachfirma entfernen die Silos der Bindemittelumschlagsanlage (BUMA) aus dem Kontrollbereich (siehe Aktuelle Arbeiten Kalenderwochen 35 und 36/2019)– Untersuchungen zur Höhe von möglichen Verunreinigungen mit radioaktiven Stoffen gingen der Demontage voraus. Die Silos werden auf einem abgegrenzten Platz auf dem Betriebsgelände zwischengelagert. Dort prüfen Strahlenschützer*innen abschließend die Einhaltung der Freigabewerte gemäß Strahlenschutzverordnung. Diese Überprüfung ist entscheidend für die Entlassung der Silos aus der atomrechtlichen Überwachung. Kleinere Anlagenteile der BUMA verbleiben nach dem Rückbau bis zur Entscheidung über die Freigabe im Kontrollbereich. Der Rückbau der BUMA ist ein weiterer Schritt zur Umrüstung des Endlagers auf den Offenhaltungsbetrieb.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Aufgrund der Schutzmaßnahmen gegen eine erneute Verbreitung des Corona-Virus (Covid-19) bleiben alle Besichtigungen im Endlager Morsleben ausgesetzt. Die Geschäftsführung der BGE hat diese Regelung zunächst bis Ende September verlängert.
- Ab sofort können Interessierte das Endlager auf eigene Faust erkunden. Der virtuelle Rundgang durch das Endlager Morsleben ermöglicht einen Besuch von zu Hause aus. Über 30 hochauflösende 360°-Panoramen bieten einen spannenden Einblick in das Geschehen über und unter Tage. Einblicke Morsleben (externer Link)
Einblick
Mitarbeiter des Endlagers mit angelegtem Sauerstoffselbstretter
„Dieses Gerät rettet Leben!“ – ist ein Satz, den man immer bei der BGE im Zusammenhang mit dem Sauerstoffselbstretter hört. Aber was macht den Selbstretter so besonders, dass er unter Tage ein ständiger Begleiter ist?
Der Sauerstoffselbstretter macht die Träger*in unabhängig von der Umgebungsluft - im Falle eines Brandes unter Tage überlebensnotwendig. Denn eingeatmete Rauchgase können schon in kleinsten Mengen lebensgefährlich sein. Eine chemische Reaktion erzeugt den lebenswichtigen Sauerstoff – auch bei größter körperlicher Anstrengung mindestens eine Stunde lang. Genügend Zeit für die Träger*in, um in einen sichern Bereich zu fliehen.
Auch wenn seit langem niemand den Selbstretter anlegen musste, ist die Vorbereitung auf den Ernstfall für alle Mitarbeiter*innen, die in das Endlager einfahren, einmal im Jahr Pflicht. Denn sein volles Potential entfaltet der Selbstretter nur bei sachgemäßer Handhabung.
Die diesjährige Unterweisung wird vielen Teilnehmern*innen noch lange in Erinnerung bleiben: Die für die praktische Ausbildung genutzten Übungsretter bleiben diesmal im „Schrank“. Stattdessen wird der Umgang mit einem richtigen Selbstretter geübt und dieser auch „veratmet“. Möglich wurde das besondere Ereignis, weil demnächst eine größere Anzahl von Altgeräten ausgesondert wird.