Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im September (Kalenderwochen 36 bis 39/2024)

Übung der Grubenwehr unter Tage

Dichter Rauch, Grubenwehrleute in Flammschutz und mit Atemschutz - zum Glück handelt es sich bei diesen Bildern nur um eine Übung. Die Grubenwehr ist eine spezielle Feuerwehr für den Einsatz in Bergwerken. Regelmäßige Probeeinsätze sind Pflicht, damit sie in einem wirklichen Ernstfall schnell handlungsfähig ist.

Am 9. September um 11:00 Uhr sammeln sich die Grubenwehrmitglieder des Endlagers Morsleben im übertägigen Stützpunkt. Dort erläutert ihnen der Oberwehrführer das Übungsszenario: Auf dem Plan stehen eine Atemschutzgeräteübung in kompletter Flammschutzkleidung, ein Training mit dem 250 Kilo schweren Pulverlöschanhänger sowie eine Personenrettung. Durch starke Rauchentwicklung ist die Sicht im Bergwerk behindert, die Wehrleute werden daher außerdem eine Führungsleine und eine Wärmebildkamera einsetzen müssen. Anschließend soll der Bereich mithilfe eines mobilen Lüfters entraucht werden. Zwei Stunden sind für die Übung angesetzt.

Um 11:30 Uhr beginnen die Grubenwehrleute mit dem Anlegen der Atemschutzgeräte und der vollen Flammschutzkleidung. Dann geht es auf den Förderkorb. Unter Tage angekommen, handeln die Grubenwehrleute routiniert und schnell: Sie koppeln den Pulverlöschanhänger an das Grubenwehrfahrzeug und löschen den fiktiven Brand in einer Abbaukammer.

Danach geht es zurück zum untertägigen Stützpunkt und von dort weiter zum nächsten Übungseinsatz. Ausgestattet mit einer Wärmebildkamera, laufen die Wehrleute entlang einer Führungsleine und suchen in einer verrauchten Abbaukammer eine verletzte Person. Übungsrauch ist heller und weniger dicht als echter Brandrauch, trotzdem ist das Übungsszenario in der völligen Dunkelheit des Bergwerks nah an der Realität. Um Hindernisse zu erkennen, sind die Grubenwehrleute vor allem auf ihren Tastsinn angewiesen. Mit Hilfe der Wärmebildkamera wird der Verletze schnell gefunden und gerettet.

Anschließend bauen die Übungsteilnehmer mobile Hochleistungslüfter auf und entrauchen den Einsatzbereich. Während der Lüfter läuft, trainieren die Grubenwehrleute in voller Montur ihre Ausdauer bis zum Ende Übungszeit. 

Um 13:31 Uhr ist die Übung erfolgreich beendet. Der Trupp räumt anschließend auf, dann ist die Einsatzbereitschaft wiederhergestellt. 

Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Nach der Fertigstellung des Widerlagers beginnen Bergleute mit den finalen Vorbereitungen für die Verfüllung des Demonstrationsbauwerks zur Streckenabdichtung im Anhydrit. Dazu gehören Aufräumarbeiten am Standort, die Überprüfung der Verfüllbohrungen und die Fertigstellung der Messwerterfassungsanlage. Die Verfüllung des Demonstrationsbauwerks ist für Ende Oktober geplant.
     
  • Auf der 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben bereiten Bergleute den Austausch eines Wettertors vor. Wettertore werden im Bergbau eingesetzt, um Luftströme zu leiten. Sie gewährleisten die richtige Zirkulation für die Zufuhr von Frischluft und die Ableitung verbrauchter Luft. Im Bereich, in dem der neue Barriereübergang in den Kontrollbereich unter Tage entsteht, ist das vorhandene Wettertor verschlissen. Es wird ausgetauscht und an die Anforderungen des zukünftigen Barriereübergangs angepasst.

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • Mitarbeiter*innen des bergbaulichen Vermessungswesens (Markscheiderei) kontrollieren obertägige Messpunkte im Umfeld des Endlagers. Diese Höhenpunkte werden alle zwei Jahre mithilfe des sogenannten Nivellements neu bestimmt. In diesem Jahr werden 95 Messpunkte über eine Länge von 21 Kilometern kontrolliert. Der Zeitaufwand beträgt rund drei Wochen. Seit dem Beginn der Überwachung vor 30 Jahren wurden keine relevanten Höhenverschiebungen festgestellt.
     
  • Am Fahrzeugabstellplatz auf der 2. Sohle der Schachtanlage Bartensleben führen Bergleute Beraubearbeiten durch. Dabei entfernen sie an den Wänden (Stößen) und Decken (Firsten) kleine, durch den Gebirgsdruck aufgelockerte Bereiche.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Auf der Schachtanlage Bartensleben errichten Dienstleister*innen ein neues Wachgebäude. Mithilfe eines Krans setzen sie sechs Containermodule in den Zugangsbereich zum Betriebsgelände. Verteilt auf zwei Etagen stehen damit 90 Quadratmeter Arbeitsfläche zur Verfügung. Das vorhandene Wachgebäude ist nicht mehr sanierungsfähig. Die neuen Räume der Containermodule werden in den nächsten Wochen an die Infrastruktur angeschlossen und technisch ausgestattet. Die Arbeiten sollen bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein.
     
  • In einer ehemaligen Rüstungskammer beginnen Bergleute mit Nachschnittarbeiten. Die Kammer befindet sich in der Nähe von Schacht Marie. Sie liegt damit strategisch günstig und wird zukünftig ein Knotenpunkt für die Elektroverteilung in diesem Teil des Bergwerks. Aktuell befindet sich in der Kammer Versatzmaterial; loses Salz das bei früheren Nachschnittarbeiten im Bergwerk angefallen ist. Es ist mittlerweile wieder verfestigt und muss mit der Teilschnittmaschine gelockert werden, bevor Bergleute es abtransportieren können.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
 

  • Die Infostelle bleibt aufgrund von Renovierungsarbeiten bis voraussichtlich Ende Herbst 2024 geschlossen. Die Mitarbeiter*innen der Öffentlichkeitsarbeit sind weiterhin für Sie da. Unsere Kontaktmöglichkeiten sowie weitere Informationen finden auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.

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