Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Mai (Kalenderwochen 19 bis 22/2024)

Fahrzeugtransport nach unter Tage

Am 4. Mai transportiert der Fördermaschinist im Endlager Morsleben eine eher seltene Fracht durch den Schacht. Zwei VW Caddys werden von über Tage auf die 2. Sohle transportiert. Sie ersetzen alte Befahrungsfahrzeuge, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist.

Für den Transport ins Bergwerk werden die vorderen Stoßdämpfer abmontiert und die Caddys kopfüber in den Förderkorb gehängt. Um genügend Platz für die 4,5 Meter langen Fahrzeuge zu schaffen, haben Mitarbeiter*innen der Schachtfördertechnik vorher einen Zwischenboden im Förderkorb entfernt. 

Da der Transportweg durch den Kontrollbereich führt, waren auch Mitarbeiter*innen aus dem Strahlenschutz an der Vorbereitung beteiligt. Sie haben am Vortag den Bereich rund um den Förderkorb frei gemessen – also die Kontaminationsfreiheit nachgewiesen. Nach der Fahrt durch die Containerhalle werden noch die Reifen der Caddys auf Kontamination geprüft. Die Autos auf den Förderkorb zu manövrieren, in die richtige Position zu bringen und zu sichern, ist wieder Aufgabe der Mitarbeiter*innen der Schachtfördertechnik.

Auf der 2. Sohle geht es für die Caddys vom Förderkorb zunächst in die Werkstatt. Dort werden sie fertig montiert und von einem KFZ-Sachverständigen auf Fahrtauglichkeit geprüft. Erst nachdem alle erforderlichen Freigaben erteilt sind, dürfen die Caddys im Bergwerk eingesetzt werden.

Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Mitarbeiter*innen transportieren Trockenbaustoff nach unter Tage. Der Baustoff ist eine Spezialmischung und enthält unter anderem Salz und Magnesiumoxid. Er wird für die Errichtung des Demonstrationsbauwerks zur Streckenabdichtung im Anhydrit benötigt. Bereits im Januar wurden Transportsäcke mit Baustoff angeliefert und in das Baustoffzwischenlager auf der 2. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben transportiert. Insgesamt werden 550 Tonnen Trockenbaustoff benötigt.
     
  • Im Standort für das Demonstrationsbauwerk im Anhydrit schreiten die Instrumentierungsarbeiten weiter voran. Im Mai installieren Geotechniker*innen Temperaturmessgeräte sowie Mikroakustik- und Ultraschallsensoren. So können sie später protokollieren, wie sich die Temperatur des Betons beim Abbinden entwickelt – oder ob sich im Baustoff Risse bilden. Nach der Errichtung des Bauwerks werten die Geotechniker*innen ihre Messergebnisse aus und beurteilen die Funktionalität des Bauwerks.

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • Mitarbeiter*innen der Leit- und Nachrichtentechnik erweitern die Lichtwellenleiter-Infrastruktur auf der 2. und 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben. Lichtwellenleiter (LWL), auch bekannt als Glasfasern, sind sehr dünn und flexibel. Im Vergleich zu herkömmlichen Kupferkabeln sind Sie leichter zu verlegen. Sie werden verwendet, um große Datenmengen mit hoher Geschwindigkeit als Lichtsignale zu übertragen. LWL funktionieren sehr zuverlässig, weil sie beispielsweise von elektromagnetischen Störungen nicht beeinflusst werden.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Mitarbeiter*innen transportieren zwei Befahrungsfahrzeuge vom Betriebsgelände Bartensleben zur Werkstatt auf der 2. Ebene (Sohle). Weitere Informationen finden Sie in unserem Einblick.
     
  • Die Nachschneidearbeiten im 1. Nordquerschlag der Schachtanlage Marie gehen weiter. Bei einer durchschnittlichen Tagesleistung von zwei bis drei Metern erweitern die Bergleute bis Mitte Mai rund 480 Meter Strecke. Dann erreichen sie eine Kreuzung, an der der 1. Nordquerschlag auf die Nordstrecke trifft. Das Streckenkreuz wird ebenfalls umfassend nachgeschnitten.
     
  • Die Arbeiten am neuen Kontrollbereich-Übergang gehen weiter. Am Flachen 2, dem Übergang von der 3. zur 4. Sohle auf der Schachtanlage Bartensleben, arbeiten Bergleute an der Erweiterung des Zugangsbereichs. Es entsteht ein Wendeplatz für Fahrzeuge..

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
 

  • Am 8. Mai begleiten zwei Mitarbeiter*innen der Öffentlichkeitsarbeit eine Gruppe von Besucher*innen aus den Niederlanden und Kanada auf einer besonderen Bergwerksbefahrung. Ihre Vorfahren wurden als Zwangsarbeiter unter menschenunwürdigen Bedingungen zur Arbeit gezwungen. Die Zeit der unterirdischen Rüstungsproduktion während des 2. Weltkriegs gehört zur Geschichte des Endlagers Morsleben. In Beendorf entstand das KZ-Außenlager Helmstedt-Beendorf, welches zum KZ Neuengamme gehörte. Die Aufarbeitung dieser Vergangenheit ist eine Aufgabe der BGE als Betreiberin des Endlagers.
     
  • Die Infostelle bleibt aufgrund von Renovierungsarbeiten bis voraussichtlich Herbst 2024 geschlossen. Die Mitarbeiter*innen der Infostelle sind weiterhin für Sie da. Unsere Kontaktmöglichkeiten sowie weitere Informationen finden auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.

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