Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im März (Kalenderwochen 9 bis 13/2024)
Streckenerweiterung per Teilschnittmaschine unter Tage
Am Übergangspunkt zwischen der 3. und der 4. Sohle der Schachtanlage Bartensleben befindet sich in einer Tiefe von 372 Metern der temporäre Kontrollbereichsübergang. Er ist temporär, weil er nur mit Zustimmung der Strahlenschutz- und Objektschutzbeauftragten in Ausnahmefällen benutzt werden darf.
Zukünftig wird an dieser Stelle ein dauerhaft nutzbarer Kontrollbereichsübergang eingerichtet. Im März arbeiten Bergleute mit einer Teilschnittmaschine, schneiden die vorhandenen Bereiche nach und erweitern ihn für Fahrzeuge.
Im weiteren Verlauf der Arbeiten müssen Maßnahmen zum Strahlenschutz umgesetzt werden. Es werden eine Personenvereinzelungsanlage errichtet und technische Anlagen zur Personen- und Fahrzeugkontrolle installiert.
Wesentliche Arbeiten
Sichere Stilllegung des Endlagers
Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.
- Am Standort für das Demonstrationsbauwerk zur Streckenabdichtung im Anhydrit gehen die Arbeiten weiter. Im März werden die Oberflächen gereinigt, durch Bohr- und Schleifarbeiten hat sich viel Staub abgesetzt. Dieser muss aus dem rund 25 Meter langen und vier Meter hohen Standort raus, bevor Messinstrumente installiert werden. Diese zeigen nach der Fertigstellung des Bauwerks, wie sich der Baustoff beim Abkühlen verhält und wie gut er sich an das umgebende Gebirge anpasst.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Bergleute führen eine Füllstandskontrolle der Sammelbehälter für die Tropfenzählanlage durch. Die Tropfenzählanlage überwacht den Zutritt von Lösungen im Abbau 1a im Zentralteil der Schachtanlage Bartensleben. So messen Geologen, wieviel Lösung innerhalb eines Zeitraums in die Kammer eindringt. Die Lösung stammt aus der Zeit des Zechsteinmeeres vor rund 260 Millionen Jahren und befindet sich in einem Reservoir innerhalb des Gebirges, ohne Verbindung zu wasserführenden Schichten.
- Mitarbeiter*innen prüfen die Schachtwassersteigleitungen in den Schachtröhren Bartensleben und Marie. Über die Leitungen werden regelmäßig Zutrittswässer aus untertägigen Sammelbecken nach über Tage abgepumpt. Da sie durch das umgebende Salz langsam korrodieren, stellen die Mitarbeiter*innen mit Hilfe von Ultraschallgeräten sicher, dass die Leitungen unbeschädigt sind. Die Prüfung ist eine Routineaufgabe und wird jährlich vorgenommen.
Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes
Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.
- Am 6. März arbeiten Bergleute in der Schachtröhre Bartensleben. Sie installieren eine Hüllrohrsonde im Abwetterkamin, die an die Ringleitung der Abwettermessstelle angeschlossen wird. Die Arbeiten sind ein Teilschritt, um die Abwettermessstelle zu optimieren. Abwetter bezeichnen im Bergbau verbrauchte Luft, die aus dem Bergwerk herausgeleitet wird. Die verbrauchte Luft aus den Einlagerungsbereichen wird radiologisch überwacht und dazu über den Kamin in Schacht Bartensleben durch Messstellen geleitet.
- In der Schachtanlage Marie arbeiten Bergleute weiter am Streckennachschnitt im 1. Nordquerschlag. Die Tagesleistung liegt bei drei bis vier Metern. Insgesamt werden bis Ende März 357 Meter Strecke nachgeschnitten.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Die Infostelle bleibt aufgrund von Renovierungsarbeiten bis auf Weiteres geschlossen. Die dennoch möglichen Informationsangebote finden Sie auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.
Meldepflichtiges Ereignis
Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.
-
Die funktionale Datenübertragung aus dem Bergwerk in die Zentrale Warte wird täglich kontrolliert. Am 8. März 2024 stellen Mitarbeiter*innen bei der Prüfung einen Fehler fest: Die Datenübertragung aus dem Lager H ist seit dem 7. März 2024 um 7:33 Uhr ausgefallen. Im Lager H befindet sich eine Lösungszutrittsstelle, die rund um die Uhr überwacht wird. Durch den Defekt in der Datenübertragung kann der Lösungszutritt vorübergehend nicht in der Zentralen Warte überwacht werden. Die Mitarbeiter*innen leiten umgehend Reparaturarbeiten ein, während Geologen bis zur Wiederherstellung täglich die Daten vor Ort im Lager H kontrollieren. Da die Messwerte am Standort zwischengespeichert werden, gibt es keinen Datenverlust.
Die Ursache des Defekts liegt in Schaltarbeiten, die am 7. März 2024 durchgeführt wurden. Durch das Ein- und Ausschalten von Spannungen kam es zu einem Drahtbruch im Fernmeldeverteiler. Nach Instandsetzung der Schaltverdrahtung ist die Datenübertragung seit dem 11. März 2024 um 7:52 Uhr wieder im bestimmungsgemäßen Betrieb.
Die Störung hatte keine Auswirkungen auf die Betriebssicherheit. Es erfolgte gemäß Meldeordnung eine N-Meldung an die zuständigen Aufsichtsbehörden im vorgeschriebenen Zeitraum.