Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juli (Kalenderwochen 27 bis 31/2024)

Update zu Arbeiten am Demonstrationsbauwerk im Anhydrit

Am Standort für das Demonstrationsbauwerk im Anhydrit gehen die Arbeiten weiter. Auf den Fundamenten, die Bergleute im Juni gegossen haben, werden zwei Schalungswände errichtet. Sie begrenzen den Bereich, in dem später das Widerlager errichtet wird und bilden damit eine Art Gussform. Erst danach kann mit dem Bau des eigentlichen Widerlagers begonnen werden.

Zunächst errichten Fachkräfte zwei Aluverschalungen, jeweils auf beiden Seiten der neuen Fundamente. Dabei wird eine Öffnung ausgespart. Die Aluverschalungen werden mit Baustoff gefüllt. Sobald der Baustoff ausgehärtet ist, können die Aluverschalungen entfernt werden. Die Fachkräfte nutzen die ausgesparte Öffnung, um die hinteren Aluverschalungen abzubauen. Dann beginnen Maurerarbeiten. Aluverschalungen haben genormte Maße und passen nicht zur Geometrie des Bergwerks. Die Randbereiche der Schalungswände sind daher noch nicht mit dem Gebirge verbunden und werden von den Bergleuten gemauert. Die Steine, die sie verwenden, sind eine Spezialanfertigung aus Magnesiabaustoff. 

Der Bau von Schalungswänden ist eine übliche Methode bei Bauprojekten, in denen Frischbeton verarbeitet wird. Normalerweise wird eine Schalungswand entfernt, wenn der verarbeitete Beton ausgehärtet ist. Diese Verschalung hat eine Besonderheit: Sie besteht vollständig aus Magnesiabaustoff, also dem Material, aus dem später auch das Widerlager und der eigentliche Baukörper errichtet werden. Darum bleibt sie stehen und verbindet sich mit den anderen Teilen der Konstruktion. Im Ergebnis ist das gesamte Demonstrationsbauwerk „aus einem Guss“. 

Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Am Standort für das Demonstrationsbauwerk im Anhydrit errichten Bergleute zwei Schalungswände. Weitere Informationen dazu finden Sie im Einblick.
     
  • Fachleute installieren eine Messwerterfassungsanlage im Bereich des Demonstrationsbauwerks im Anhydrit. Der Standort liegt auf der 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben. Geotechniker*innen hatten bereits im April und Mai rund 300 Messgeräte im Demonstrationsbauwerk installiert. Die neue Anlage wird Daten dieser Messgeräte erfassen, auswerten und speichern. Sie wird außerdem an das vorhandene Lichtwellenleitersystem angeschlossen und kann die erfassten Daten damit auch an Arbeitsplätze über Tage weiterleiten. 

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • Fachkräfte kontrollieren Verschlüsse und Mauerwerke im Kontrollbereich auf der vierten Sohle der Schachtanlage Bartensleben. Mit der monatlichen Sichtkontrolle wird der Zustand der Bauwerke, die nach Abschluss der Einlagerung zwischen Einlagerungshohlräumen und angrenzenden Grubenbauen errichtet wurden, überprüft. Das Ergebnis: Unauffällig.
     
  • Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilt für Reststoffe und Gegenstände aus dem Kontrollbereich die uneingeschränkte Freigabe gemäß § 33 StrlSchV (externer Link) in Verbindung mit § 35 StrlSch (externer Link). Nach dem Nachweis der Kontaminationsfreiheit durch Strahlenschützer*innen des Endlagers Morsleben erfolgt die Entlassung aus der atomrechtlichen Überwachung unter anderem für die Chargen 28/2024 „Fahrgestelle von Transportwagen“, 24/2024 „Kabel aus dem Kontrollbereich“, 25/2024 „Sechs Fahrzeugreifen und zwei Schläuche“ und 13/2024 „Vier Fahrzeugräder inklusive Bereifung“.

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Auf der Schachtanlage Marie erfolgt die Abnahmeprüfung einer neuen Brandmeldeanlage. Die Geräte der Anlage wurden vorab von Dienstleistern an zwei Orten installiert: Im Schachtsumpf, dem tiefsten Punkt des Schachtes, und im nahen Umkreis, am sogenannten Wetterberg. Die neue Brandmeldeanlage ist eine Modernisierungsmaßnahme und ermöglicht im Gefahrenfall eine noch bessere Signalübertragung in die Zentrale Warte. Die Abnahmeprüfung endet erfolgreich; die neue Brandmeldeanlage löst aus und die Signalübertragung funktioniert.
     
  • In der Wetterstrecke von Schacht Marie sind die Nachschneidearbeiten abgeschlossen. Insgesamt haben Bergleute 73,50 Meter Strecke nachgeschnitten. Anschließend wird die Baustelle geräumt und die Teilschnittmaschine für den Transport vorbereitet. Die Fräse hat eine Gesamtlänge von knapp 13 Metern und wiegt 35 Tonnen. Sie bewegt sich elektrisch auf einem Raupenfahrzeug mit rund zwei Kilometern pro Stunde. Der Transport der Teilschnittmaschine nimmt daher längere Zeit in Anspruch.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
 

  • Die Infostelle bleibt aufgrund von Renovierungsarbeiten bis voraussichtlich Herbst 2024 geschlossen. Die Mitarbeiter*innen der Öffentlichkeitsarbeit sind weiterhin für Sie da. Unsere Kontaktmöglichkeiten sowie weitere Informationen finden auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.

Meldepflichtiges Ereignis

Betriebsstörungen oder Störfälle bis zu Unfällen sind den zuständigen Aufsichtsbehörden zu melden. Grundlage ist die Atomrechtliche Sicherheitsbeauftragten- und Meldeverordnung (AtSMV) in Verbindung mit der Meldeordnung des ERAM.

  • Am 25. Juli 2024 um 10:29 Uhr wird in der Zentralen Warte der Schachtanlage Bartensleben eine Störung signalisiert. Die Ursache dafür ist eine defekte Pumpe an der Abwettermessstelle im Mehrzweckgebäude. Die Pumpe betreibt einen Tritium- (H3) und Kohlenstoff-14 (C14)-Sammler, der in einer Höhe von 22,40 Metern angebracht ist. Durch die Störung in der Pumpe kann die Abluft aus dem Kontrollbereich nicht mehr vollständig auf die Radionuklide H3 und C14 in den gasförmigen chemischen Verbindungen überwacht werden. Die zuständigen Mitarbeiter*innen leiten umgehend die Reparatur der defekten Pumpe ein.

    Vorübergehend erfolgt die beweissichernde Überwachung der anorganischen Verbindungen mit H3 und C14 über ein für diese Zwecke vorgehaltenes Ersatzgerät. Die beweissichernde Überwachung organischer Verbindungen mit H3 und C14 kann bis zur Reparatur der Pumpe nicht erfolgen. Es erfolgt eine Hochrechnung aus dem bekannten Verhältnis zwischen anorganischen und organischen H3/C14-Verbindungen in der überwachten Abluft.

    Die Störung hat keine Auswirkungen auf die Betriebssicherheit und die Sicherheit in der Umgebung der Anlage. Es erfolgt gemäß Meldeordnung eine N-Meldung an die zuständigen Aufsichtsbehörden im vorgeschriebenen Zeitraum.


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