Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Januar (Kalenderwochen 1 bis 5/2025)
Abpumparbeiten unter Tage
Am 16. Januar 2024 pumpen Bergleute 13,02 Kubikmeter Salzwasser (Lauge) aus einem Auffangbecken im Lager H. Dieser Bereich liegt außerhalb des Endlagers im nördlichen Teil der Schachtanlage Marie. Zur Jahrhundertwende wurde hier Kalisalz abgebaut. Seit 1907 besteht im Lager H eine Zutrittsstelle. Der Kaliabbau wurde an dieser Stelle eingestellt und der Zutritt beobachtet. In den 1920er Jahren errichteten Bergleute vorsorglich ein Dammtor. Im Fall eines erhöhten Lösungszutritts hätte der Bereich versiegelt werden können, um den Rest der Grube vom Lager H zu trennen.
Heute überwacht die BGE weiterhin den Lösungszutritt genau; sie berücksichtigt diesen bei der Notfallplanung für den laufenden Betrieb und der Stilllegungsplanung des Endlagers Morsleben. Eine Gefahr besteht nicht. Das Sammelbecken wird einmal im Jahr geleert. Die Lauge nutzen Bergleute anschließend, um Fahrbahnen im Bergwerk zu erneuern. Dazu versprühen sie die Lauge auf den Strecken. Loses Salz wird gebunden und somit die Festigkeit der Fahrbahn gewährleistet.

Das Dammtor wurde in den 1920er Jahren errichtet.
Wesentliche Arbeiten
Sichere Stilllegung des Endlagers
Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.
- 3. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben: Am Standort für das Demonstrationsbauwerk setzen Geotechniker*innen Messwerkontrollen fort. Das Bauwerk wurde im Oktober 2024 fertig gestellt. Die Sensoren im Inneren des Betons liefern Daten an die Messwerterfassungsanlage. Über Messwertkontrollen prüfen Geotechniker*innen diese Daten und weisen deren Zuverlässigkeit nach.
- 2. Sohle der Schachtanlage Bartensleben: In einer Bohrnische führen Fachleute umfangreiche Permeabilitätsmessungen durch, um die Dichtheit des Baustoffs zu bestimmen, der für die Herstellung des Demonstrationsbauwerks verwendet wurde. In der Bohrnische prüfen die Fachleute ihre Messmethoden. Später werden die Permeabilitätsmessungen am Demonstrationsbauwerk angewendet.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Strahlenschützer*innen führen einen Ringversuch „Abluft“ durch. Als Abluft bezeichnet man radiologisch überwachte Luft, die kontrolliert an die Umwelt abgegeben wird. Ringversuche werden regelmäßig durchgeführt. Sie gewährleisten die Qualitätssicherung von Messverfahren in Laboren. Mehrere Labore von kerntechnischen Anlagen oder Landessammelstellen erhalten gleichwertige Proben und analysieren diese über einen längeren Zeitraum. Die Ergebnisse werden zentral mit einem nationalen EU-Referenzwert abgeglichen und geben Aufschluss über die Qualität der durchgeführten Untersuchung.
- Elektriker erweitern die Visualisierung der Brandmeldeanlagen in der Zentralen Warte. Die Zentrale Warte ist ein Knotenpunkt für gesammelte Daten aus dem Betrieb des Endlagers. Dispatcher überwachen hier rund um die Uhr alle Aktivitäten und Vorgänge in Echtzeit. Das Visualisierungssystem stellt Daten grafisch dar; so sind die Informationen für die Dispatcher einfacher zu nutzen.
- Schachtanlage Marie: Bergleute pumpen im Lager H 13,02 Kubikmeter Salzwasser (Lauge) aus einem Auffangbecken.
Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes
Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.
- 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben: Am Standort für den neu geplanten Kontrollbereichsübergang unter Tage gehen die Arbeiten weiter. Im Januar erweitern Bergleute die Fahrbahn im Zugangsbereich und arbeiten am neuen Wettertor. Außerdem errichten sie Mauern, um den neuen Barriereübergang abzugrenzen.
- Elektriker installieren Technik in der neuen Lagerhalle im Zugangsbereich des Betriebsgeländes Bartensleben. Dazu gehören unter anderem Installationen zur Beleuchtung, Belüftung und Kommunikation.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Die Infostelle bleibt aufgrund von Renovierungsarbeiten voraussichtlich bis zum Frühjahr 2025 geschlossen. Die Mitarbeiter*innen der Öffentlichkeitsarbeit sind weiterhin für Sie da. Unsere Kontaktmöglichkeiten sowie weitere Informationen finden auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.