Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Februar (Kalenderwochen 5 bis 9/2024)
Installation von Messtechnik im Demonstrationsbauwerk
Das Demonstrationsbauwerk zur Streckenabdichtung im Anhydrit ist derzeit ein sehr wichtiges Bauprojekt im Endlager Morsleben. Die BGE weist damit die Funktionalität von Streckenabdichtungen nach – eine von drei wesentlichen Maßnahmen zur sicheren Stilllegung des Endlagers. Um die erforderlichen Nachweise zu erbringen, statten Markscheider und Geotechniker das Bauwerk mit Messtechnik aus. Die Arbeiten begannen Ende Januar und nehmen mehrere Wochen in Anspruch.
Im ersten Schritt nehmen Geotechniker vermessungstechnische Aufnahmen vor, um dann Kreuzlinienlaser aufzubauen. Diese markieren Bauwerksachsen, von denen ausgehend die Geotechniker Ansatzpunkte für die Herstellung von Nischen an die Wand zeichnen. Mit Hilfe von Bohrgeräten sowie Trenn- und Schleifgeräten erstellen sie dann so genannte Taschen im Anhydrit, in die später Druckkissen eingebaut werden. Insgesamt installieren die Geotechniker in den kommenden Wochen rund 270 Sensoren im Bauwerkskörper und in den angrenzenden Bohrungen. Die Sensoren erfassen Temperatur, Spannung, Verschiebungen und Verformungen innerhalb des Bauwerks.
Anhydrit ist ein sehr hartes Gestein. Die vorbereitenden Arbeiten zur Herstellung der Nischen und Bohrungen ist daher eine Herausforderung. Die Instrumentierung des Demonstrationsbauwerks werden wir in den kommenden Wochen begleiten und darüber auch auf unserem Instagram-Kanal (externer Link) berichten.
Wesentliche Arbeiten
Sichere Stilllegung des Endlagers
Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.
- Markscheider installieren Messinstrumente im Standort für das Demonstrationsbauwerk. Das Bauwerk wird im Anhydrit auf der 3. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben errichtet.
- Auf der 2. Sohle der Schachtanlage Bartensleben bereiten Bergleute einen Handhabungsversuch vor. In kleinem Maßstab wird Magnesiabaustoff in eine Nische im Steinsalz eingebracht. Ziel ist die Überprüfung der Wärme- und Druckentwicklung des Baustoffes unter realen Bedingungen. Zudem wird durch den Versuch die Festigkeit nach dem Aushärten und die Anbindung an das umgebende Gebirge geprüft.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Bergleute pumpen 1.300 Liter Lauge aus Auffangbehältern, die im Abbau 1a auf der 1. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben stehen. Die Lauge wird für den Fahrbahnbau im 1. Nordquerschlag der Schachtanlage Marie verwendet. In diesem Bereich wurden im Februar rund 300 Meter Strecke nachgeschnitten, um sie für Fahrzeuge zugänglich zu machen. Indem die Bergleute Lösung auf der Strecke versprühen, binden sie loses Salz und gewährleisten somit die Festigkeit der Fahrbahn.
- Elektrotechniker warten die Gleichspannungsanlagen unter Tage, im Mehrzweckgebäude und im Technikraum der Zentralen Warte. Die Wartungsarbeiten finden jährlich statt. Gleichstromanlagen werden zur zuverlässigen Signalübertragung auch bei niedriger Spannung verwendet.
Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes
Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.
- Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) (externer Link) erteilt für Reststoffe und Gegenstände aus dem Kontrollbereich die uneingeschränkte Freigabe gemäß § 33 StrlSchV (externer Link) in Verbindung mit § 35 StrlSchV (externer Link). Nach dem Nachweis der Kontaminationsfreiheit durch Strahlenschützer*innen des Endlagers Morsleben erfolgte die Entlassung aus der atomrechtlichen Überwachung unter anderem für die Charge 10/2021-3. Sie enthält 150 abgelaufene Pulverlöscher mit einem Gewicht von je 10 Kilogramm, die zum Einsatz im Bergbau unter Tage geeignet waren.
- Bergleute arbeiten weiterhin am Streckennachschnitt im Bereich Flachen 2 (externer Link), welches die 3. Ebene (Sohle) mit der 4. Sohle verbindet.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Am 8. Februar 2024 findet die Informationsveranstaltung „Betrifft: Morsleben" (externer Link) statt. Im digitalen Format berichten Bereichsleiter Matthias Ranft und der Vertreter der Werksleitung, Sebastian Voigt, über die Ziele, die 2023 erreicht wurden sowie über die Projekte im laufenden Jahr.
- Die Infostelle bleibt aufgrund von Renovierungsarbeiten bis auf Weiteres geschlossen. Informationen und aktuelle Veranstaltungshinweise zum Endlager Morsleben finden Sie wie gewohnt auf unserer Website zur Infostelle Morsleben.