Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im September (Kalenderwochen 35 bis 39/2023)

3D-Scanarbeiten unter Tage

Zwischen Tradition und Moderne: Am 7. September 2023 befahren zwei Projektmitarbeiter des Börde-Museums Burg Ummendorf die 1. Sohle der Schachtanlage Bartensleben. Mit Hilfe eines Hochleistungsrechners sowie einen 3D-Scanners erstellen sie unter Tage zunächst eine digitale Kopie der Heiligen Barbara. Aus den gesammelten Daten entsteht für die Museumsausstellung „Salzbergwerk“ später eine 3D-Plastik. Doch der Reihe nach.

Die beiden Mitarbeiter scannen die Figur zunächst von allen Seiten. Die Arbeit wird sehr sorgfältig durchgeführt, damit der Scanner jedes Detail der Figur erfassen kann. Viel Licht ist nicht erforderlich; der Scanner könnte sogar in kompletter Dunkelheit arbeiten. Umso wichtiger ist allerdings eine ruhige Hand, die den Scanner im richtigen Abstand und mit passender Geschwindigkeit um die Figur herumführt.

Eine Herausforderung bilden das Schwert und der Kelch, welche die Barbara hält, sowie ihre Krone. Diese drei Merkmale sind mit Goldfarbe bemalt und reflektieren das Licht des Scanners. Durch entsprechende Anpassungen in den Scanner-Einstellungen erfasst das Gerät aber auch die goldfarbenen Elemente. Zurück im Büro werden die Daten zunächst aufbereitet und anschließend an einen 3D-Drucker gesendet. Dieser erstellt eine Kopie der Figur, die nach einer händischen Bemalung dann ihren Weg in die Ausstellung „Salzbergwerk“ finden wird.

Zum Hintergrund: Die Heilige Barbara ist die Schutzpatronin der Bergleute. Sie hat in zahlreichen Darstellungen viele Gesichter. Das Börde-Museum zeigt mit Exponaten aus dem regionalen Bergwerk Morsleben die authentische Geschichte aus der Zeit des Salzabbaus von 1897 - 1969. Daher war es Wunsch des Museums, den Besucher*innen auch die Heilige Barbara des Endlagerbergwerks Morsleben möglichst originalgetrau darzustellen.

3D-Scan der Heiligen Barbara unter Tage.

Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Bergleute führen den Probebetrieb der semi-mobilen Baustoffanlage weiter fort. Der Probebetrieb läuft über mehrere Wochen, um alle beteiligten Bergleute in die Nutzung der Baustoffanlage einzuweisen.

  • Die Schneidarbeiten am Standort für das Demonstrationsbauwerk im Anhydrit auf der 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben sind abgeschlossen. Vermessungstechniker bereiten den Standort für Scanarbeiten vor. Diese werden im Oktober durchgeführt und geben Aufschluss, ob weitere Arbeiten an der Kontur des Standorts durchgeführt werden müssen.


Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • Am 8. September 2023 findet die jährliche realitätsnahe Übung mit den mobilen Ersatzstromaggregaten (MESA) auf dem Betriebsgelände der Schachtanlage Bartensleben statt. Die MESA betreibt dabei zu Testzwecken die Hilfsfahranlage Schacht Bartensleben und die Wettertechnik der Schachtanlage Bartensleben sowie Ventilatoren am Abwetterbauwerk Schacht Marie. Nach rund einer Stunde ist der Test erfolgreich abgeschlossen.
     
  • Strahlenschützer*innen führen die jährliche Durchflussmessung an Tritium-Sammlern und Kohlenstoff-Sammlern durch. Die Sammler befinden sich an den Abluftmessstellen des Bergwerks und werden zur radiologischen Überwachung des Kontrollbereichs verwendet. In den Sammlern wird verbrauchte Luft (Abwetter) aus dem Kontrollbereich durch ein Molekularsieb geleitet. Enthält die Luft Tritium-Isotope (3H) oder radioaktiven Kohlenstoff (14C), werden diese an das Molekularsieb gebunden. Die Molekularsiebe werden monatlich gewechselt. Anschließend erfolgt eine Laboranalyse und -auswertung durch das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS, externer Link). Das BfS wird vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE, externer Link) mit der gesetzlich vorgeschriebenen Untersuchung beauftragt. 

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Dienstleister*innen schließen in Zusammenarbeit mit den Elektronikern des Betriebs neue Lichtwellenleiterkabel (LWL-Kabel) vom neuen Verwaltungsgebäude an das Stammkabelnetz in der Zentralen Warte an. Damit werden zukünftig relevante Signale – beispielsweise von der Brandmeldeanlage – aus dem Verwaltungsgebäude direkt an die Zentrale Warte übertragen.
     
  • Die Straßen und Gehwege auf dem übertägigen Betriebsgelände der Schachtanlage Bartensleben werden erneuert. Diese wurden durch die Baumaßnahmen am neuen Verwaltungsgebäude und den damit verbundenen Schwertransporten von Baumaterial stark beansprucht.

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

  • Mitarbeiter*innen der Infostelle Morsleben begleiten Projektmitarbeiter des Börde-Museums Burg Ummendorf für einen 3D-Scan nach unter Tage. Weitere Informationen finden Sie in unserem Einblick. 
     
  • Ab dem 16. Oktober 2023 bleibt die Infostelle aufgrund von Renovierungsarbeiten bis auf Weiteres geschlossen. Das Informationsangebot bleibt erhalten. Weitere Informationen finden Sie auf unserer Webseite zur Infostelle Morsleben.

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