Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Juni 2023 (Kalenderwochen 23 bis 26/2023)
BGE mit „AirDome“ zu Gast bei der „Langen Nacht der Wissenschaft“
Am ersten Juniwochenende nahm die Bundesgesellschaft für Endlagerung mit einem AirDome sowie einem Informationsstand an der Langen Nacht der Wissenschaft (LNDW) in Magdeburg teil. Unter dem Motto „Wissen. Von hier.“ präsentierten sich auf der LNDW rund 30 Forschungsinstitutionen mit verschiedenen Themenwelten. Interessierte Bürger*innen aus Magdeburg und Umgebung waren eingeladen, nachzufragen, zu experimentieren, zu staunen und zu diskutieren.
Rund 400 Personen besuchten dabei im Veranstaltungszeitraum zwischen 18:00 und 0:00 Uhr den Informationsstand der BGE am Wissenschaftshafen. Ein Highlight für viele Besucher*innen: Der AirDome, in welchem Mitarbeiter*innen der Infostelle Morsleben insgesamt zwölf virtuelle Kurzbefahrungen durch das Endlager Morsleben moderierten und dabei einen Überblick über die Einlagerungstechniken von schwach- und mittelradioaktiven Abfällen zwischen 1971 – 1998, über die laufenden Arbeiten auf dem Betrieb sowie die geplante Stilllegung des Endlagers gaben.
Ergänzt wurde das Angebot am Informationsstand mit einer Graphic Recorderin. Sie hielt die Gedanken und Ideen der Besucher*innen zu den Themen Radioaktivität und Endlagerung in Skizzen und Zeichnungen auf kleinen Postkarten fest.
Wesentliche Arbeiten
Sichere Stilllegung des Endlagers
Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.
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Bergleute stoßen eine weitere Versorgungsbohrung vom Standort der semimobilen Baustoffanlage auf der 2. Ebene (Sohle) zum Standort des Demonstrationsbauwerks zur Streckenabdichtung im Anhydrit auf der 3. Sohle der Schachtanlage Bartensleben. Wie bei der ersten Versorgungsbohrung ist dabei Präzisionsarbeit gefragt. Die Bohrung beginnt im Steinsalz und endet im Anhydrit. Bei der rund 80 Meter langen Bohrung kann es auch erfahrenen Bergleuten passieren, dass die Bohrung abgelenkt wird und nicht am vorab errechneten Punkt herauskommt.
Die Bergleute arbeiten daher in mehreren Schritten: Zunächst wird die Bohrung in einem Durchmesser von 30 Millimetern gestoßen. Anschließend wird die Bohrung in mehreren Schritten auf 300 Millimeter erweitert. Ziel ist, für den geplanten Bau des Demonstrationsbauwerks im Anhydrit insgesamt drei Versorgungsbohrungen zu stoßen, über die Baustoff gepumpt werden kann.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Im Bereich der Flachen 3 und Flachen 5 der Schachtanlage Bartensleben schneiden Bergleute die Fahrbahn nach. „Flachen“ sind befahrbare Verbindungsstrecken zwischen den Ebenen (Sohlen). Flachen 5 verbindet die 1. Sohle mit der 2. Sohle. Über Flachen 3 erreicht man die 3. Sohle. Die Verbindungsstrecken sind mit einem Neigungswinkel von 13 Prozent relativ steil und werden bei häufiger Nutzung zunehmend glatt. Für den Erhalt der Arbeitssicherheit ist es daher wichtig, regelmäßig die Fahrbahnoberfläche nachzuschneiden: Bergleute tragen dabei mit Hilfe einer verzahnten Schaufel an einem kleinen Fahrlader die oberste Schicht der Strecke ab. Zurück bleibt eine angeraute Oberfläche, die Fahrzeugen mehr Bodenhaftung gewährleistet.
- Bergleute führen Beraubearbeiten in der 1. nördlichen Richtstrecke im Anhydrit durch. Beim Berauben werden lose Gesteinsstücke von Decke (Firste) und Wänden (Stößen) entfernt. Das Berauben ist eine wesentliche Sicherheitsmaßnahme für die Arbeit unter Tage und gehört daher zu den Routinearbeiten im Bergbau.
Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes
Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.
- Die Arbeiten am Bau des neuen Verwaltungsgebäudes liegen weiterhin im Zeitplan. Im Juni werden unter anderem Malerarbeiten, sowie Montage von Heizungs- und Sanitäranlagen durchgeführt. Auch mit der Errichtung von Gebäudeautomation wird bereits begonnen. Nach aktuellem Stand ist der energieeffiziente Neubau im kommenden Herbst bezugsfertig.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
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Die Mitarbeiter*innen der Infostelle Morsleben nehmen mit einem Informationsstand und einem AirDome an der Langen Nacht der Wissenschaft in Magdeburg teil. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Einblick.
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Die Infostelle ist mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.