Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im August (Kalenderwochen 31 bis 35/2023)
Baustoffanlage unter Tage geht in Betrieb
Die im Dezember 2021 gelieferte und speziell konstruierte Baustoffanlage wird in Betrieb genommen. Mit ihrem Einsatz hat die BGE die Möglichkeit zur Herstellung von Baustoff unter Tage geschaffen. Dieser wird für das geplante Demonstrationsbauwerk zur Streckenabdichtung im Anhydrit benötigt. Mit der untertägigen Produktion verkürzen sich die Transportwege für frisch produzierten Baustoff: Er muss nicht vom Betriebsgelände in das Bergwerk gepumpt werden, sondern lediglich von der 2. Sohle auf die 3. Sohle.
Der Start des Vorversuchs und der damit verbundenen Schulungen ist gut verlaufen. Erste Mengen Baustoff wurden durch eine 80 Millimeter weite Rohleitung gepumpt. Diese führt von der Baustoffanlage auf der 2. Sohle über ein Rollloch bis zum Vorhaltebecken auf der 3. Sohle. Während des laufenden Vorversuchs füllt sich dieses Becken allmählich mit Baustoff. Der Vorversuch dauert so lange, bis jeder Beteiligte die Funktionalitäten der Maschine verinnerlicht hat und erkennt, wann ein Reinigungsprozess durchgeführt werden muss, damit Baustoffrückstände die Rohrleitungen nicht verstopfen.
Das Vorhaltebecken fasst bis zu 600 Kubikmeter Baustoff – rund 200 Kubikmeter mehr, als für den eigentlichen Großversuch benötigt werden. Somit ist genügend Raum für das Sammeln von Erfahrungen.
Wesentliche Arbeiten
Sichere Stilllegung des Endlagers
Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.
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Unter Einsatz der Teilschnittmaschine führen Bergleute Firstschneidearbeiten am Standort des Demonstrationsbauwerks im Anhydrit durch. Vorab musste eine Rampe errichtet werden, damit die Teilschnittmaschine trotz begrenzter Schneidhöhe sauber arbeiten kann. Im Detail handelt es sich bei den Schneidarbeiten um einen Polierschnitt an der Decke (Firste) des Standorts. Der Polierschnitt glättet die raue Oberfläche des Anhydrits und ermöglicht eine Anbindung des Baustoffs an das Profil des umliegenden Gebirges. Die Wände (Stöße) des Standorts sind bereits poliert.
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Bergleute werden in den Betrieb der Baustoffanlage eingewiesen.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Vermessungstechniker beginnen auf der 1. Sohle des Grubengebäudes Bartensleben mit dem jährlichen geologischen Feinnivellement. Dabei messen sie an insgesamt 860 Messpunkten im Grubengebäude, ob sich Höhenunterschiede zum Vorjahr ergeben haben. Durch den geringen Gebirgsdruck im Bergwerk Morsleben liegen die Messungen hier regelmäßig im Millimeterbereich. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Themenschwerpunkt.
- Mitarbeiter*innen der Abteilung Strahlenschutz überprüfen Abmauerungen und Verschlüsse der mit radioaktiven Abfällen belegten Einlagerungshohlräume auf der 4. Sohle. Die Überprüfung erfolgt als monatliche Sichtkontrolle und ist im Ergebnis unauffällig.
Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes
Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.
- Der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes ist fast abgeschlossen. In diesem Monat haben Dienstleister*innen im Innenbereich unter anderem Malerarbeiten ausgeführt und Bodenbeläge verlegt. Im Außenbereich wurden ein Blitzschutz sowie eine Photovoltaikanlage installiert.
- Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) (externer Link) erteilt für Reststoffe und Gegenstände aus dem Kontrollbereich die uneingeschränkte Freigabe gemäß § 33 StrlSchV (externer Link) in Verbindung mit § 35 StrlSchV (externer Link). Nach dem Nachweis der Kontaminationsfreiheit durch Strahlenschützer*innen des Endlagers Morsleben erfolgte die Entlassung aus der atomrechtlichen Überwachung unter anderem für die Chargen 2/2023-14 „Reststoffe aus dem Kontrollbereich“, 23/2022 „Prüf- und Wartungsbock für Großcontainer aus dem übertägigen Kontrollbereich“ sowie 22/2022 „Muffelofen aus dem früheren aktiven Labor“.
Damit können diese Stoffe und Gegenstände regulär als konventionelle, nicht radioaktive Abfälle gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz entsorgt werden.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Die Infostelle Morsleben ist mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr geöffnet. An den weiteren Wochentagen öffnen die Mitarbeiter*innen die Infostelle nach Vereinbarung. Weitere Informationen zu den Angeboten finden sie auf der Website der Infostelle Morsleben.