Aktuelle Arbeiten – Endlager Morsleben

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Oktober (Kalenderwochen 39 bis 44/2022)

125 Jahre Schachtanlage Marie

Am ersten Oktoberwochenende wurde das 125-jährige Bestehen der Schachtanlage Marie in Beendorf gefeiert. Die Schachtanlage entsteht 1897 als kommerzielles Bergwerk zur Förderung von Kalisalz. Die Schachtanlage Marie ist unter Tage mit dem heutigen Endlager Morsleben verbunden. In Zusammenarbeit mit dem örtlichen Knappenverein und der Bundesgesellschaft für Endlagerung organisiert die Gemeinde Beendorf zum diesjährigen Jubiläum ein Volks- und Bergmannsfest.

Den Auftakt der Feierlichkeiten bildet am Freitagabend ein Festkommers im 1910 erbauten Verwaltungsgebäude der Gewerkschaft Burbach. Diese errichtete und betrieb die Schachtanlage und war Teil einer größeren Unternehmensgruppe, die den zweitgrößten Kaliproduzenten im deutschen Kaiserreich bildete. Im Rahmen der Feierlichkeiten gibt Frank-Holger Koch, Werksleiter des Endlagers Morsleben, einen Überblick über die Geschichte des Salzbergbaus am Beispiel Schacht Marie. Er berichtet zudem über die weitere wechselvolle Geschichte der Schachtanlage – bis hin zu aktuellen sowie zukünftigen Entwicklungen des Endlagers Morsleben.

Am Samstag bietet die BGE Besichtigungen der Schachtanlage Marie an. Im Rahmen sogenannter Fußbefahrungen erkunden interessierte Bürger*innen auf einer einstündigen untertägigen Tour eine Museumsstrecke des historischen Schachtes. Betriebliche Aufsichtspersonen begleiten die Touren und zeigen den Besucher*innen durch Ihre Vorträge den Alltag der Bergleute unter Tage. Zwischen 9:00 – 17:00 Uhr nutzen rund 300 Personen das Befahrungsangebot. Ergänzend gibt es im ehemaligen Verwaltungsgebäude ein Rahmenprogramm.

Am Sonntag stehen die regionalen Knappen- und Bergmannsvereine um 10:00 Uhr morgens bereit zum Festumzug. Die Route führt vom Schacht Marie durch Beendorf zum Gemeindesaal in der Begegnungsstätte Allertal. Auch BGE-Geschäftsführer Dr. Thomas Lautsch nimmt teil und begrüßt die Teilnehmer anschließend im Festsaal. Es folgt das sogenannte Schlachtefrühstück, dass in bergmännischer Tradition in Beendorf immer im Oktober zu unterschiedlichen Anlässen stattfindet. Noch den ganzen restlichen Sonntag nehmen Familien und Mitarbeiter*innen die Angebote auf dem Platz des ehemaligen Verwaltungsgebäudes wahr.

Wesentliche Arbeiten

Sichere Stilllegung des Endlagers

Die BGE muss die Funktionalität von Stilllegungsmaßnahmen aufzeigen. Für die vertieften Planungen müssen Untersuchungen durchgeführt werden.

  • Auf der 3. Sohle von Schacht Bartensleben arbeiten Bergleute weiterhin am Konturschnitt des Versuchsprofils für das Demonstrationsbauwerk im Anhydrit. Anhydrit ist ein besonders sprödes und hartes Gestein. Bei den Nachschneidearbeiten werden darum auch die Meißel an den beiden Schneidköpfen der Teilschnittmaschine stark beansprucht. Im Anschluss an die Nachschneidearbeiten ist eine umfassende Wartung der Maschine vorgesehen.
     
  • Im Bereich der Baustoffanlage auf der 2. Sohle von Schacht Bartensleben stoßen Bergleute eine Versorgungsbohrung in die darunterliegende 3. Sohle. Die Bohrarbeiten dauern mehrere Tage. Aufgrund der verschiedenen Gesteinsschichten im Gebirge schwankt dabei die Tagesbohrleistung zwischen vier und rund acht Metern. Über die Versorgungsbohrung wird später der Baustoff zum Standort des Demonstrationsbauwerks im Anhydrit geleitet.
     

Gewährleistung der Betriebssicherheit

Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.

  • In der 1. nördlichen Richtstrecke auf der 2. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben führen Bergleute Beraubearbeiten durch: Sie lösen aufgelockertes Salzgestein aus dem Deckbereich (Firste). Diese Nachbearbeitung der Hohlraumkonturen wird regelmäßig im Grubengebäude durchgeführt, um Stabilität und Sicherheit unter Tage zu gewährleisten.
     
  • Markscheider*innen führen geotechnische Messungen auf der 1. bis 3. Ebene (Sohle) von Schacht Bartensleben durch. Die regelmäßigen Messungen sind Teil der betrieblichen Überwachung des Bergwerks und geben Aufschluss über dessen Stabilität. 
     

Erhalt der Stilllegungsfähigkeit und Optimierung des Betriebes

Mittel- bis langfristig muss die BGE die Stilllegungsfähigkeit des Endlagers erhalten und den Betrieb optimieren.

  • Die Bauarbeiten am neuen Verwaltungsgebäude gehen weiter voran. Dienstleister*innen errichten auf dem Betriebsgelände der Schachtanlage Bartensleben unter Einsatz von Fertigbauteilen den Rohbau. 
     
  • Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilt für Reststoffe und Gegenstände aus dem Kontrollbereich die uneingeschränkte Freigabe gemäß § 33 StrlSchV (extener Link) in Verbindung mit § 35 StrlSchV (extener Link). Strahlenschützer*innen hatten zuvor die Kontaminationsfreiheit nachgewiesen. Damit können diese Stoffe und Gegenstände regulär als nicht radioaktive Abfälle gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz entsorgt werden. Die Freigabe gilt für die Chargen 12/2022 „Vier Co2-Druckluftflaschen aus dem Kontrollbereich“, 27/2022 „T30-Türblatt aus dem Kontrollbereich“ sowie in drei Teilchargen 26/2022 „Drei Rolltore inklusive Anbauteilen und weiterem Zubehör“. 

Im Gespräch

Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.

  • Am 1. und 2. Oktober feiern Mitglieder der Verbandsgemeinde Morsleben zusammen mit der BGE das Jubiläum zum 125-jährigen Bestehen von Schacht Marie. Weitere Informationen finden Sie in unserem Einblick.
     

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