Aktuelle Arbeiten - Endlager Morsleben
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Dezember 2021 (Kalenderwochen 48 bis 52/2021)
- Mitarbeiter*innen transportieren Einzelteile einer angelieferten semimobilen Baustoffanlage nach unter Tage. Aufgrund des Umfangs und des Gewichts der Anlagenteile dauert der betriebsinterne Transport mehrere Tage. Die Baustoffanlage wird für den Bau des Demonstrationsbauwerks zur Streckenabdichtung im Anhydrit benötigt. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Einblick.
- Elektriker*innen und Bergleute setzen ihre Arbeiten für die Energieversorgung der semimobilen Baustoffanlage sowie der Befestigung der Baustoffleitungen fort.
Gewährleistung der Betriebssicherheit
Bergleute müssen das Endlager nach Atom- und Bergrecht betreiben.
- Mitarbeiter*innen führen die vierteljährliche Überprüfung zur Rückholbarkeit von Spezialcontainern im Untertage-Messfeld auf der vierten Ebene durch. Die insgesamt sieben Spezialcontainer enthalten überwiegend Cobalt-60 Strahlenquellen, die unter anderem aus der Wasserwirtschaft der ehemaligen DDR stammen: Sie wurden in Brunnenfiltern eingesetzt, um Verstopfungen durch eine sogenannte Verockerung zu verhindern. Die Spezialcontainer sind mit Genehmigung des Bergamtes Staßfurt aus dem Jahr 1997 im Endlager Morsleben zwischengelagert und müssen bis zur Genehmigung der beabsichtigten Endlagerung rückholbar bleiben. Die Rückholbarkeit wurde mit der aktuellen Überprüfung nachgewiesen.
- Geolog*innen kontrollieren Orte auf der 1. Ebene (Sohle) der Schachtanlage Bartensleben, an denen im Laufe des langjährigen Bergwerksbetriebs ein Lösungszutritt registriert wurde. Diese Orte sind im sogenannten Lösungskataster erfasst. Das Kataster wird einmal im Jahr durch Kontrollbefahrungen aktualisiert. Inzwischen sind die Lösungszutrittsstellen mehrheitlich versiegt beziehungsweise ausgetrocknet.
- Zwei sachkundige Mitglieder der Auf- und Abseilgruppe der Grubenwehr kontrollieren von der gesamten Wehr die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz. Die Grubenwehr ist für das Rettungswesen unter Tage verantwortlich. Zu Ihren Einsatzszenarien zählt auch die Rettung von Menschen aus Höhen und Tiefen sowie aus räumlich beengten Verhältnissen. Für diesen Zweck hält sie die nötige Ausrüstung vor und bildet ihre Mitglieder gezielt aus. Aufgrund der hohen Übungsintensität der Grubenwehr Morsleben wird die Schutzausrüstung halbjährlich geprüft.
- Das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilt für Reststoffe und Gegenstände aus dem Kontrollbereich die uneingeschränkte Freigabe gemäß § 33 StrlSchV in Verbindung mit § 35 StrlSchV. Damit können diese Stoffe und Gegenstände regulär als nicht radioaktive Abfälle gemäß Kreislaufwirtschaftsgesetz entsorgt beziehungsweise verwertet werden. Die Freigabe gilt für die Chargen 23/2020-09 „Komponenten der ehemaligen Heiztrasse aus dem Kontrollbereich“ sowie 28/2021 „21 Drucker aus dem Kontrollbereich“.
Im Gespräch
Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürger*innen über das Endlager Morsleben informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Wissenschaftler*innen fachlich aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
- Die Infostelle bleibt bis einschließlich 9. Januar 2022 geschlossen.
- Danach ist die Infostelle wieder dienstags und donnerstags von 9-15 Uhr sowie nach Terminabsprache geöffnet. Es gilt weiterhin die 2G+-Regel sowie das Tragen von FFP2-Masken.
- Aufgrund der aktuellen Corona-Lage bleiben die Besichtigungen unter Tage weiterhin ausgesetzt. Mitarbeiter*innen der Unternehmenskommunikation bieten nach Anfrage alternativ Online-Vorträge und digitale Rundgänge durch das Endlager Morsleben an.
Einblick
Unterteilt in vierzehn Paletten, zehn Großteile und zwei Kisten wird eine semimobile Baustoffanlage im Endlager Morsleben angeliefert. Vier LKW-Ladungen sind nötig, um die Einzelteile der Anlage vom Hersteller bis nach Morsleben zu transportieren. Die Baustoffanlage wurde von Beginn an modular konstruiert, so dass die Einzelteilte nach ihrem Transport nach unter Tage problemlos von Spezialisten am geplanten Standort der Baustoffanlage zusammengebaut werden können. Dies ist ein im Bergbau gängiges Vorgehen, da die Ausmaße und das Gewicht des Transportguts durch die Abmessungen des örtlichen Förderkorbs (siehe Aktuelle Arbeiten Kalenderwochen 23 und 24/2018) und der zulässigen Nutzlast der Fördermaschine begrenzt sind.
Die semimobile Baustoffanlage ist eine Grundvoraussetzung für den Bau des Demonstrationsbauwerks für eine Streckenabdichtung im Anhydrit (Meldung vom 21. Dezember 2021 - Endlager Morsleben: Semimobile Baustoffanlage für den Bau des Demonstrationsbauwerks im Anhydrit angeliefert). Mit ihr wird der Baustoff für das Demonstrationsbauwerk - Sorelbeton - direkt unter Tage auf der 2. Ebene der Schachtanlage Bartensleben hergestellt. Anschließend wird der Sorelbeton über Rohrleitungen auf die tiefer liegende 3. Ebene gepumpt, wo das Demonstrationsbauwerk im Anhydrit entsteht.