Auf dem Betriebsgelände des Endlagers Morsleben wird die Schachtsignalanlage der Seilfahrtanlage des Schachtes Marie erneuert. Die Arbeiten werden insgesamt mehrere Wochen andauern und zeitweise zu Einschränkungen von Besucherbefahrungen führen. Der Endlagerbetrieb ist dadurch nicht betroffen.
Die Schachtsignalanlage stammt in Teilen noch aus den 1940er Jahren (Fördermaschine und Bedienelemente) beziehungsweise aus den 2000er Jahren (Antrieb und Bremssteuerung). Die Erneuerung ist erforderlich, da keine Ersatzteile mehr verfügbar sind. Gleichzeitig kann mit der Maßnahme eine Anpassung an die technischen Anforderungen an Schacht- und Schrägförderanlagen (TAS), eine Vorschrift des zuständigen Bergamtes, vorgenommen werden. Dieses hatte den sicheren Betrieb der Anlage bis zuletzt bestätigt.
In einem ersten Schritt wurde für die tätigen Dienstleister auf dem übertägigen Gelände von Schacht Marie eine Baustelle mit Bürocontainer, Material- und Werkzeuglager eingerichtet. Es wurden bereits die Steuerkästen und Bedienelemente im untertägigen Bereich (Füllort) in 355-Meter Tiefe sowie über Tage im Bedienstand des Maschinisten und im Umfeld des Schachtes montiert. Aktuell werden diverse Kabel zwischen dem Schachthaus (dem Ort in dem der Schacht in die Tiefe geht) und dem Maschinenhaus, in dem sich die Fördermaschine und der Maschinist befinden, verlegt.
In einem weiteren Schritt werden die Fördermittel sowie -körbe signaltechnisch mit den übertägigen Steuerungseinheiten und dem Bedienstand des Maschinisten verbunden. So kann der Korb direkt gesteuert werden, dies ist beispielsweise bei Schachtarbeiten notwendig. Die Signale werden direkt mit Hilfe des Förderseils übertragen. Diese Technologie ist im deutschen Bergbau vergleichsweise neu.
Nach diesem Arbeitsschritt müssen die Verbindungen von über Tage nach unter Tage auf die 355-Meter-Ebene (Sohle) in Schacht Marie gelegt werden. In dieser Zeit kommt es zu Einschränkungen der Besucherbefahrungen. Der Bergwerksbetrieb kann dagegen ungestört weiterlaufen.
Im Zuge der Arbeiten wird darüber hinaus die Hydraulik der Schwingbühnen auf der 355-Meter Ebene erneuert. Sie wird ebenfalls über die Schachtsignalanlage gesteuert und gleicht mechanisch kleine Höhenschwankungen aus, die sich aufgrund der Beladung des Korbes ergeben können. Besonders anspruchsvoll ist bei diesen Arbeiten die Montage der Signalkabel im Schacht. Die Mitarbeiter müssen sich dazu speziell absichern, um die Kabel an der Schachtwand befestigen zu können.
Die Arbeiten führen nicht nur dazu, dass der aktuelle Stand der Technik realisiert wird, sondern vereinfachen auch die Kommunikation zwischen den zu befördernden Personen und dem Maschinisten, wodurch Seilfahrten und Arbeiten im Schacht noch sicherer werden.
Die Einschränkung der Besucherbefahrungen wird voraussichtlich bis zum 31. August 2018 bestehen. Wir werden Sie über den weiteren Fortschritt der Arbeiten und Aktualisierungen hinsichtlich der eingeschränkten Besucherbefahrungen informieren.