Meldung - Endlager Morsleben

9. Februar 2018: Ausbau von Rohrleitungen aus dem Schacht Bartensleben begonnen

Im Endlager Morsleben wurde damit begonnen, Rohrleitungen aus dem Schacht Bartensleben zu entfernen. Die Rohrleitungen wurden zwischen 2003 und 2011 verwendet, um im Rahmen der Stabilisierung des Zentralteils Spezialbeton von über Tage auf die 2. Ebene (Sohle) des Endlagers zu transportieren. Für die Rohrleitungen gibt es aufgrund ihrer Abnutzung keine weitere Verwendung im Rahmen der geplanten Stilllegung. Die Ausbauarbeiten werden voraussichtlich im zweiten Quartal 2018 abgeschlossen sein. Die Rohrleitungen sind in einem Fundament an der Tagesoberfläche verankert und hängen frei in der Schachtröhre. Aus diesem Grund müssen sie von unten nach oben demontiert werden. Die Schachthauer (eine Gruppe von Mitarbeitern, die speziell für Arbeiten im Schacht ausgebildet sind) können bei den aufwändigen Arbeiten pro Schicht lediglich etwa drei Höhenmeter der drei parallel verlaufenden Leitungen demontieren. Dabei müssen die Mitarbeiter die Leitungen zunächst gegen Absturz sichern. Erst dann können sie die Leitung in handhabbare Teile zerschneiden und nach über Tage abtransportieren. Während dieser Zeit ruht der normale Förderbetrieb im Schacht. Abschließend müssen die Leitungen von Strahlenschützern freigemessen werden. Liege keine radiologische Belastung vor, gibt die atomrechtliche Aufsicht im Bundesamt für kerntechnische Entsorgungssicherheit die Rohre für die Verwertung frei. Von den rund 440 Höhenmetern der drei Rohrleitungen haben die Schachthauer bisher rund 120 Höhenmeter absolviert. Zwei Ladungen der Rohe wurden bisher freigegeben.

Schachthauer auf dem „Dach“ des Förderkorbs des Schachtes Bartensleben

Hintergrund

Zwischen Oktober 2003 und Februar 2011 fanden Arbeiten zur Stabilisierung des Zentralteils in der Grube Bartensleben statt. 27 ehemalige Abbaukammern für Steinsalz wurden mit rund 935.000 Kubikmetern Spezialbeton (Salzbeton) verfüllt. Mit der Stabilisierung des Zentralteils konnte die dauerhafte Stilllegungsfähigkeit des Endlagers Morsleben hergestellt werden. Ohne diese Maßnahme hätte die fortschreitende Verformung des Gesteins langfristig das wasserundurchlässige Hutgestein zwischen Endlager und Deckgebirge schädigen können. Die Schädigungen im Zentralteil wurden durch die vielen Abbaue auf wenig Raum (hoher Durchbauungsgrad) in Verbindung mit der langen Zeit, die diese Hohlräume offen standen (Standzeit), verursacht. Durch die geomechanische Überwachung ist die Schädigung rechtzeitig entdeckt worden.

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