Meldung - Schachtanlage Asse II
3. November 2017: Aktueller Stand der Faktenerhebung
Ergebnisse
Bis heute wurden sieben Bohrungen durchgeführt. Eine achte Bohrung befindet sich derzeit in der Umsetzung. Die wesentlichen Ergebnisse der Bohrungen lassen sich wie folgt zusammenfassen: • Der Aufbau des Verschlussbauwerks wurde wie in den vorliegenden Unterlagen dargestellt vorgefunden. Allerdings zeigte sich, dass sich das im Bauwerk vorhandene Bitumen stärker als erwartet verändert hat. • Die Decke der Einlagerungskammer weist einen hohen Schädigungsgrad auf. Es wurden Risse und aufgelockerte Bereiche nachgewiesen. • Weiterhin ist die Zwischendecke durch den Gebirgsdruck gestaucht, was an einer Aufwölbung des Bodens in der darüber liegenden Kammer ersichtlich wird. Weiterhin zeigen sich ebenfalls Risse und Auflockerungszonen. • Die Schädigung in den Randbereichen sind nicht einheitlich. So wurden etwa umfangreiche Risse im Norden der Kammer gefunden, während der Osten nur geringe Schädigungen aufweist. • In den Rissen konnten Radon, Wasserstoff und deutlich verringerte Sauerstoffkonzentrationen gemessen werden. Es bestehen also Verbindungen zur Kammeratmosphäre. • Am 23. August lieferte eine Kamerabefahrung nach 25 Jahren Bilder aus der Einlagerungskammer. Dabei wurde ein Hohlraum über abgekippten VBA angetroffen. Durchgeführte Verfüllmaßnahmen mit Salz sind vorerst nicht erkennbar. Die VBA sind ungeordnet gelagert und weisen teilweise Schädigungen auf. Auch ein beschädigtes Fass ist zu erkennen. • Die Kammeratmosphäre weist eine Radonaktivität von rund 45.000 Becquerel pro Kubikmeter auf (Radon-222). Auch Krypton-85 wurde mit einer Aktivität von rund 70.000 Becquerel pro Kubikmeter gemessen. Diese Werte wurden für Einlagerungskammern in der Asse erwartet und stellen somit die Rückholung nicht in Frage.Mit rund 5.000 ppm (parts per Million) Wasserstoff wird die untere Explosionsgrenze von 40.000 ppm weit unterschritten. In der Kammeratmosphäre befinden sich rund 10 Prozent Sauerstoff und 90 Prozent Stickstoff. Die bisherigen Ergebnisse der Faktenerhebung stehen einer Rückholung nicht entgegen. Die gewonnen Ergebnisse fließen in die laufenden Planungen zur Rückholung ein.
Ein beschädigtes und angerostetes Fass in der Einlagerungskammer 7.
Verlorene Betonabschirmungen in der Einlagerungskammer 7.
Ein stark beschädigter Abfallbehälter.
Links zum Thema
- Pressemitteilung Nr. 08/17 - 23. August 2017: Faktenerhebung in Asse II erfolgreich. Hohlraum in der Einlagerungskammer 7 angetroffen
- Meldung - Schachtanlage Asse II - 17. August 2017: Erhöhte Radon-Werte im Bohrloch Faktenerhebung – aktualisiert
- Meldung - Schachtanlage Asse II - 19. Juli 2017: Abgelenkte Bohrung im Rahmen der Faktenerhebung gestartet
- Alle Meldungen und Pressemitteilungen der BGE im Überblick