Seit nunmehr 50 Tagen wird im Endlager Morsleben die Zentralwerkstatt auf der2. Sohle (Abbau 1, Süd, Schacht Bartensleben) betrieben. Als Ergänzung der Werkstatt auf der 4. Sohle im Kontrollbereich (Bereich der verschärften radiologischen Überwachung) erleichtert sie die Wartungs- und Instandhaltungsprozesse für Großgeräte unter Tage und somit den Betrieb zur Offenhaltung des Bergwerks. Fahrzeuge und Maschinen müssen nicht mehr, wie bisher, in den Kontrollbereich ein- beziehungsweise ausgeschleust und dabei radiologisch auf Kontaminationen untersucht werden.
Die 100 Meter lange und etwa 15 Meter hohe Werkstatt wurde am 28. März 2017 nach etwa vierjähriger Bauzeit einer berg- und atomrechtlicher Abnahmeprüfung unterzogen und in Betrieb genommen. Die lange Bauzeit begründet sich durch die umfangreichen bergmännischen Vorbereitungen, die gut zweieinhalb Jahre in Anspruch genommen haben. In dieser Zeit wurde unter anderem die Kopfsicherheit des alten Abbaus sichergestellt und eine Kranbahn an der Decke des Abbaus montiert. Im Sommer 2015 wurde damit begonnen, die Werkstatt mit Wartungsgrube und Hebebühne, Metall- und Elektrowerkstatt sowie weiteren Infrastrukturbauten (Tankstelle, Öl-Ver- und Entsorgungsstation, Büroarbeitsplätze) auszustatten.
Die Zentralwerkstatt auf der 2. Sohle erleichtert nicht nur den Offenhaltungsbetrieb der Schachtanlage, sondern auch die Umsetzung der geplanten Stilllegungsmaßnahmen: Im Gegensatz zur Werkstatt auf der 4. Sohle, die bereits relativ früh im Rahmen der späteren Stilllegung aufgegeben werden muss, kann sie bis annähernd zum Ende der Stilllegungsmaßnahmen genutzt werden.