Wann wird Konrad fertig?
Die Fertigstellung des Endlagers Konrad ist weit fortgeschritten. Alle neuen Gebäude auf Konrad 1 sind gebaut, alle für den Betrieb des Endlagers notwendigen Hohlräume unter Tage sind hergestellt. Mit dem Beginn der Bauarbeiten für die Gebäude, in denen später mit radioaktiven Abfällen umgegangen wird, biegt Konrad 2 auf die Zielgerade der Errichtung.
Aktuell terminführend bei der Errichtung ist die Herrichtung des Einlagerungsschachtes Konrad 2. In einer Neubewertung der restlichen Bautätigkeit kommt die BGE im Sommer 2023 zu der Einschätzung, dass die Arbeiten am Schacht 2 etwa zwei Jahre im Verzug sind. Im intensiven Dialog soll nun nach Beschleunigungspotenzialen gesucht werden. Aber eine Fertigstellung bis 2027, wie es von der BGE angestrebt war, ist nicht mehr möglich.
Ein Besuch auf der Baustelle
Wie wird das Endlager Konrad in Betrieb genommen?
Die Inbetriebnahme des Endlagers Konrad unterteilt sich in die Inbetriebnahmephasen B und C: In Phase B wird erstmalig das Zusammenspiel aller technischen Komponenten wie zum Beispiel der Schachtförderanlage, dem Plateauwagen und den Transportbehältern überprüft. Diese sind für diesen Test noch nicht mit radioaktivem Abfall beladen. Daran anschließend kann Phase C erfolgen. Laut Planfeststellungsbeschluss werden in dieser Phase erstmalig radioaktive Abfallgebinde in die Anlage transportiert, gepuffert und endgelagert.
Mit dem Regelbetrieb des Endlagers Konrad wird der zentrale Baustein der Entsorgungsstrategie für die Rückbaumaterialien der abgeschalteten Kernkraftwerke und kerntechnischen Forschungseinrichtungen Realität.
Welche Kosten entstehen beim Bau des Endlagers Konrad und wer muss sie bezahlen?
Nach Schätzungen der BGE aus November 2023 belaufen sich die Gesamtkosten für die Errichtung des Endlagers Konrad voraussichtlich auf rund 5,5 Milliarden Euro. In dem Betrag sind nicht die Erkundungs- und Planungskosten von 930 Millionen Euro enthalten, die von 1977 bis 2007 angefallen waren.
Die Finanzierung richtet sich nach dem Anteil an den zu entsorgenden Abfällen. Etwa 60 Prozent der Kosten trägt der Fonds zur Finanzierung der kerntechnischen Entsorgung (KENFO) (externer Link). Er ist im Zuge des Atomausstiegs beschlossen worden und wurde aus den Finanzmitteln der Energieversorgungsunternehmen angelegt. Rund 35 Prozent der Kosten müssen aus Steuermitteln finanziert werden. Sie sind für die Abfälle aus Nuklearanlagen des Bundes, vor allem aus dem Rückbau der DDR-Kernkraftwerke und aus Bundesforschungseinrichtungen. Die restlichen etwa fünf Prozent entfallen auf private Abfallverursacher, beispielsweise aus der Brennstoffproduktion in Deutschland.
Bau des Endlagers Konrad 2007-2022
Die Fotostrecke zeigt den Baufortschritt am Endlager Konrad in den Jahren 2007 bis 2022 über und unter Tage in chronologischer Reihenfolge.