Für welchen Abfall ist Konrad genehmigt?
Das Endlager Konrad wurde ausschließlich für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung genehmigt. Das sind schwach- und mittelradioaktive Stoffe. Ihre Wärmeabgabe ist so gering, dass sie keinen relevanten Einfluss auf das Gestein des Endlagers hat. Ihre Aktivität beträgt rund ein Prozent der radioaktiven Abfälle, die in Deutschland zu entsorgen sind. Die restlichen 99 Prozent der Aktivität gehen auf die hochradioaktiven Abfälle zurück. Für sie sucht die BGE derzeit ein eigenes Endlager.
Insgesamt darf die Menge der Abfälle im Endlager Konrad inklusive der Behälter in denen sie verpackt sind 303.000 Kubikmeter nicht übersteigen. Damit sind rechnerisch die bereits vorhandenen Abfälle in den Zwischenlagern abgedeckt sowie die Abfälle, die beim Rückbau der deutschen Kernkraftwerke noch anfallen. Eine Erweiterung von Schacht Konrad ist nicht vorgesehen.
Die radioaktiven Abfälle, die im Endlager Konrad eingelagert werden sollen, stammen zum größten Teil aus dem Betrieb und insbesondere aus dem Rückbau der deutschen Kernkraftwerke. Das sind knapp zwei Drittel. Etwa ein Drittel sind radioaktive Abfälle, die der Bund zu entsorgen hat. Diese kommen aus dem Bereich der Kernforschung und aus dem Rückbau der Kernkraftwerke aus der DDR-Zeit. Ein kleiner Teil, etwa zweieinhalb Prozent kommt von den Bundesländern. Sie haben die Aufgabe, radioaktive Materialien, die in Industrie- und Gewerbebetrieben eingesetzt waren, zu sammeln und zu entsorgen. Ebenso gehören Materialien aus Forschung und Lehre dazu.
Wo befinden sich die Abfälle heute?
In mehr als 30 Zwischen- und Abfalllagern, verteilt in ganz Deutschland werden derzeit rund 125.000 Kubikmeter an radioaktiven Abfällen aufbewahrt. Die Abfälle sind durch ihre Behälter und die Mauern der Hallen weitgehend abgeschirmt, sodass nur eine sehr geringe Belastung für die Menschen und Umwelt in der Umgebung entstehen kann. Die Hallen und Gelände sind zudem gesichert.
Als dauerhafte Lösung ist diese Zwischenlagerung aber nicht geeignet. Zum einen wäre der Aufwand für den längerfristigen Betrieb von Hallengebäuden sehr hoch und zum anderen bietet eine Endlagerung in der Tiefe einen deutlich besseren Schutz vor einer Ausbreitung radioaktiver Stoffe. Hinzu kommt die immens lange Dauer der Verwahrung, die über viele tausend Jahre sichergestellt werden muss. Die Endlagerung in stabilen Gesteinsschichten in der Tiefe hat sich international als die Option mit der größten Schutzwirkung ergeben.