Endlager Konrad

Inflation und Verzögerung verursachen Mehrkosten beim Endlager Konrad

23. November 2023: Bis Ende 2022 sind bereits 2,83 Milliarden Euro für das Endlager Konrad angefallen, bis zum Abschluss der Errichtung werden weitere 2,64 Milliarden Euro erwartet.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat im ersten Halbjahr 2023 darüber berichtet, dass bei der Sanierung des Einlagerungsschachtes Konrad 2 sowie der Errichtung des neuen Förderturms etwa zwei Jahre Zeitverlust eingetreten sind. Deshalb wird das Endlager Konrad später fertig als zuletzt erwartet. Deshalb hat die BGE auch die Kostenschätzungen noch einmal überarbeitet und dabei auch die deutlich gestiegenen Kosten durch die Inflation und die Lieferprobleme für Materialien und Komponenten abgeschätzt. Die BGE kommt zu dem Schluss, dass bis zur Fertigstellung des Endlagers Konrad weitere rund 2,64 Milliarden Euro benötigt werden. Bis Ende 2022 sind für die Errichtungsphase des Endlagers rund 2,83 Milliarden Euro angefallen. Schon lange vor der Genehmigung sind 0,93 Milliarden Euro für die Erkundung und Planung des Endlagers ausgegeben worden.

Mehr sichtbare Leistungen seit Übernahme durch die BGE

Bis die BGE 2018 die Verantwortung für das Endlager Konrad übernommen hat, sind inklusive der Erkundungs- und Planungskosten bereits 2,341 Milliarden Euro dafür angefallen. „Dem stehen inzwischen aber auch mehr sichtbare Leistungen gegenüber“, sagt der technische Geschäftsführer Dr. Thomas Lautsch.

Seit 2018 hat die BGE den Schacht 1 so weit saniert, dass ein Großteil der Arbeiten dort erledigt ist. „Im Jahr 2025 folgt mit dem Führungsgerüstwechsel, den wir noch einmal verschoben haben, das letzte Element dieser sehr komplexen und kostspieligen Qualifizierung“, sagt Thomas Lautsch. Außerdem hat die BGE unter Tage alle für den Betrieb notwendigen Strecken aufgefahren. Das hoch komplexe Füllort (untertägige Kreuzung aus dem Schacht in den Einlagerungsbereich) ist inzwischen ebenfalls errichtet. Und mit der Grubenwasserübergabestation ist auch die erste übertägige Infrastruktur für die Einlagerung der radioaktiven Abfälle errichtet.

Preise für Beschaffungen und Bauleistungen deutlich gestiegen

Das Lüftergebäude und die Umladehalle für den Transport der schwach- und mittelradioaktiven Abfälle von der Oberfläche nach unter Tage sind inzwischen ebenfalls in der Errichtung. „Unsere größte Herausforderung ist Einlagerungsschacht 2, der sich als komplexer erwiesen hat, als von uns erwartet“, sagt der BGE-Geschäftsführer. „Es ist nicht schön, die Kosten weiter steigen zu sehen, aber die BGE kann sich aus den allgemeinen wirtschaftlichen Trends nicht herausnehmen. Die Inflation hat Millionen Euro Mehrkosten verursacht. Die Verzögerungen am Schacht 2 sowie die Tatsache, dass die Preise für unsere Beschaffungen und Bauleistungen auch wegen der weltweiten Lieferkettenprobleme seit Corona deutlich gestiegen sind, haben ebenfalls eine negative Wirkung auf die Kosten.“

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