Endlager Konrad

„Betrifft: Konrad“ Förderturm und -anlage Konrad 2

20. Mai 2022: Im Rahmen der Informationsveranstaltung hat die BGE erläutert, wie der neue Förderturm des Endlagers auf Konrad 2 aussehen wird. Eine Aufzeichnung findet sich auf dem YouTube-Kanal der BGE.

Nach mehr als zwei Jahren Pandemie konnte die BGE erstmals wieder Publikum zur Veranstaltungsreihe „Betrifft: Konrad“ in der Infostelle Konrad begrüßen. Bei dem Thema ging es um ein zentrales Projekt aus der Baustelle Konrad 2: dem neuen 40 Meter hohen Förderturm samt Förderanlage. Es wurden auch die Besonderheiten bei den Planungen und dem Bau der Gebäude, in denen später mit radioaktiven Abfällen umgegangen wird, gezeigt. Herausgehoben wurde die gesellschaftliche Gesamtbedeutung des Projektes Konrad. Die Veranstaltung wurde per Zoom und YouTube live übertragen und kann dort auch im Nachgang angeschaut werden.

Bedeutung von Konrad für Ausstieg aus Atomenergie

Dr. Thomas Lautsch, technische Geschäftsführer der BGE, unterstrich zu Beginn die große Bedeutung des Projektes Konrad für die BGE und für die Energiewende in Deutschland. Ohne das erste nach Atomrecht genehmigte Endlager für schwach- und mittelradioaktive Abfälle in Deutschland sei der Ausstieg aus der Atomenergie und der Rückbau der Atomkraftwerke nicht möglich.

Anschließend präsentierte Projektleiter Peter Duwe die Gesamtplanungen für die Schachtanlage Konrad 2 und ging auf die nächsten Schritte bei der Errichtung ein. Dabei erklärte er, für welche Gebäude bereits die Beauftragung für den Bau erfolgt ist und wo noch Ausschreibungen laufen. So seien beispielsweise die Ausschreibungen von Umlade- und Pufferhalle kurz vor ihrem Abschluss, während der Bau des Förderturms und der dazugehörenden Fördertechnik bereits vergeben sind.

Der Projektingenieur Jan Heider präsentierte die Zwischenschritte vom aktuellen Status am Schacht Konrad 2 bis hin zum Neubau des Förderturms und der Schachtförderanlage. Während über dem Schacht noch das temporäre Gerüst zum Bau des Schachtes für die bereits zurückliegenden Arbeiten im Schacht steht, ist die Anlage bereits zurückgebaut.

Komplexe Planung und Baulogistik

Für die nächsten Jahre ist für die Seilfahrten im Schacht die kleinstmögliche Konstruktion einer Förderanlage eingebaut. Hierbei müssen die Bergleute zunächst über Treppen 16 Meter tief in den Schacht hineinsteigen, um dann auf einen Miniförderkorb zu steigen. Die Antriebseinheit lugt gerade einmal neun Meter aus dem Schacht heraus. Auf diese Art und Weise können die Arbeiten am sogenannten Schachtkeller begonnen werden. Der Schachtkeller bildet auch das Fundament für den neuen Förderturm, der am Ende rund 40 Meter in die Höhe ragen und damit weithin sichtbar sein wird.

Mit Videosequenzen zu den einzelnen Komponenten sowie einer 3D-Gebäudeanimation (BIM) konnten Planungsdetails der Gebäude und technischen Einrichtungen veranschaulicht werden. Heider erklärte auch, dass rund 100 Menschen an den Planungen beteiligt seien.

Der Stahl- und Betonbau ist aufwändig geplant und erdbebensicher ausgerichtet. Am Ende wird der komplette Förderturm mit der Schachtförderanlage gut 10.000 Tonnen auf die Waage bringen. Damit das Gebäude durch erwartbare minimale Senkungen nicht in Schieflage geraten wird, wurden hydraulische Ausgleichselemente eingeplant. Im Jahr 2026 sollen die Arbeiten am neuen Förderturm abgeschlossen werden.

Die Aufzeichnung des Livestreams der Veranstaltung (externer Link) ist abrufbar auf YouTube.

Hintergrund

Die Veranstaltungsreihe „Betrifft: Konrad“ ist ein Forum für interessierte Bürger*innen, um über aktuelle Arbeiten und Fragestellungen mit den Mitarbeiter*innen der BGE ins Gespräch zu kommen.

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