Es ist vollbracht: Auf der ersten Ebene (Sohle) des zukünftigen Endlagers Konrad haben die Bergleute in 800 Metern Tiefe einen der insgesamt drei Hauptventilatoren des Bergwerks durch einen leistungsstärkeren ersetzt. Der Austausch war nötig, da durch die vielen Baustellen unter Tage mehr Luft im Bergwerk benötigt wird.
Allein die Ausmaße des neuen Ventilators sind beeindruckend: Er ist so groß wie ein Schiffscontainer und wiegt 18 Tonnen. Die neue „Windmaschine“ bläst 110 Kubikmeter Luft pro Sekunde in Richtung des Schacht 2 – und sorgt so für bessere und kühlere Arbeitsbedingungen unter Tage.
Grubenlüfter innerhalb kurzer Zeit eingebaut
Mit dem Einbau des Lüfters endet eine halbjährige Phase intensiver Planungen und Arbeiten. Zunächst musste die alte Luftführung im Bergwerk umgebaut und die Strecke für den neuen Lüfter vorbereitet werden. Anschließend betonierten die Bergleute neue Fundamente für die Maschinenteile und Elektrokomponenten. Ein neues Tor zur Steuerung des Luftstroms (Wettertor) mit hydraulischer Steuerung wurde ebenfalls errichtet. Ende Juni wurden dann Trafo und elektrische Steuerschränken angeschlossen. Nach dem aktuellen Probebetrieb geht der neue Hauptgrubenlüfter nun bald in den regulären Betrieb.
Der alte Ventilator, der seit 2016 lief, landet nicht etwa auf dem Müll. Er ersetzt jetzt den über 50 Jahre alten Hauptgrubenlüfter auf der dritten Ebene des Bergwerks.
Zum Hintergrund: Die "Wetter" im Bergwerk
Mit "Wetter" bezeichnen Bergleute jegliche Luft unter Tage. Das kann Frischluft (Frischwetter), verbrauchte Luft (Abwetter), aber auch andere Gase beinhalten. Die Menge an Frischluft, die mithilfe der Ventilatoren nach unter Tage gepumpt wird, bestimmt, wie viele Menschen gleichzeitig im Bergwerk arbeiten können. Auch die eingesetzten Maschinen wie Fahrlader benötigen den Sauerstoff in der Frischluft um zu funktionieren. Eine ausreichende Belüftung ist daher das A und O unter Tage und erfordert ein ausgeklügeltes Bewetterungskonzept mit aufeinander abgestimmten Grubenlüftern.
Ändern sich die "Wetter" mit dem Endlagerbetrieb?
In der aktuellen Umbauphase des ehemaligen Erzbergwerkes zum Endlager strömen bis zu 13.000 Kubikmeter Luft pro Minute durch das Bergwerk. Das gewährleisten die insgesamt drei Hauptgrubenlüfter. Wenn das Endlager in Betrieb geht, wird es nur noch einen großen Lüfter geben. Er wird sich dann über Tage auf dem Gelände von Schacht Konrad 2 im sogenannten "Abwettergebäude" befinden. Mit einer Leistung von knapp 3.000 Pferdestärken wird er 17.400 Kubikmeter Luft pro Minute aus dem Endlager saugen. Dabei strömt frische Luft über Schacht Konrad 1 nach.