Die BGE betreibt die Betriebssteuerung der Schachtanlage Konrad über eine neu eingerichtete Zentrale Warte. Das Ziel ist eine zentrale Überwachung sowie Steuerung und Automation zahlreicher technischer Prozesse des zukünftigen Endlagers Konrad. Der Bau ist ein wesentlicher Bestandteil der neuen Gebäude- und Prozessleittechnik.
Mit dem Abschluss der Arbeiten am Verwaltungs- und Sozialgebäude im vergangenen Jahr ist die Einrichtung der Zentralen Warte möglich geworden. Dazu waren bereits beim Bau des Materialwirtschaftsgebäudes und der beiden Maschinenhallen sowie bei der Sanierung der Schachthalle die benötigte Sensorik sowie die Signalleitungen eingebaut worden. Auch unter Tage werden alle technischen Anlagen für die digitale Steuerung über die Zentrale Warte ausgerüstet.
Zentrale Schnittstelle zwischen Schachtanlage und Endlager
In der Zentralen Warte laufen ähnlich wie bei Leitständen großer Industrieanlagen alle Informationen über den aktuellen Betriebszustand aller Betriebsteile zusammen. Von der Überwachung der Schachtförderanlagen über den Zustand der Stromversorgung bis zum Lüftungssystem mit jedem einzelnen Lüfter erhalten die Rechner in der zentralen Warte sämtliche Informationen. Die Mitarbeitenden sind damit in der Lage jederzeit den Betriebszustand zu erfassen und Störungen in Betriebsabläufen zu vermeiden oder korrigierend einzugreifen.
Jan Leonhard Offermanns, der Leiter der Zentralen Warte, verfügt in der Startphase über fünf Mitarbeitende mit denen er die Zentrale Warte aufgebaut hat und betreibt. Nach und nach wird das Team für den Bedarf im Endlagerbetrieb um weiteres Personal ergänzt. Die technische Ausstattung wird ebenfalls weiter ausgebaut, etwa um ein Großbildschirmsystem, das für die Darstellung der Prozessabläufe eine wichtige Funktion übernimmt.
Im späteren Endlagerbetrieb erfüllt die Zentrale Warte wesentliche Aufgaben. Dazu gehört speziell die Überwachung des späteren Einlagerungsbetriebes über und unter Tage. Es werden alle Abläufe von der Anlieferung von Abfallbehältern bis zum Einstapeln in die Einlagerungskammern erfasst, beispielsweise die vielen Prüfschritte in der Umladehalle, der Transport nach unter Tage oder das Umladen auf das Transportfahrzeug. Außerdem werden auch alle damit zusammenhängenden Prozesse, wie Förderbänder, Bunkerfüllstände oder der Status von Pumpen der untertägigen Baustoffanlage erfasst und überwacht.