So sieht der fertige Ausbau im Endlager Konrad aus
Bergleute vollenden die Infrastruktur für den zukünftigen Waschplatz im Bereich der untertägigen Baustoffanlage. Damit ist der erste Streckenabschnitt fertig gestellt. In 850 Metern Tiefe auf der zweiten Ebene (Sohle) des Bergwerks entsteht eine große Anlage zur Herstellung von Baustoffen zur Verfüllung von Hohlräumen. Mit dem Versatzmaterial werden im späteren Einlagerungsbetrieb die verbliebenen Hohlräume in den Einlagerungskammern verfüllt. Außerdem werden anschließend nicht mehr benötigte Infrastrukturen mit dem Material verschlossen.
Die Ausführung des Streckenbaus erfolgt in einem zweistufigen Verfahren. Zuerst wird das Gestein auf den benötigten Querschnitt herausgebrochen und abtransportiert. Anschließend werden die Wände der Strecken mit bis zu 18 Meter langen Gebirgsankern und mit Spritzbeton gesichert. Danach ermitteln die Geotechniker fortlaufend, welche Gebirgskräfte auf den Hohlraum einwirken und wann diese Kräfte soweit zurückgegangen sind, dass der endgültige Ausbau erfolgen kann. Im abschließenden Schritt wird die Betoninnenschale eingebracht.
Jede Menge Eisen und Beton zur Stabilisierung
Ähnlich wie im Tunnelbau müssen die Flächen mit Baustahlmatten und Stahlstäben verstärkt werden. Anschließend wird die Innenschale der röhrenartigen Strecken betoniert. Die Infrastrukturen werden somit kraftschlüssig mit dem Gebirge verbunden. Diese Bauweise wird häufig im Tunnelbau eingesetzt. Der große Unterschied zum Bergwerk Konrad ist, dass hier keine durchgehende Strecke gebaut wird, sondern Streckenabschnitte mit vielen Abzweigungen und unterschiedlichen Durchmessern, je nach Raumbedarf.
Insgesamt sind für den Streckenabschnitt des Waschplatzes, der knapp 50 Meter lang ist, rund 67 Tonnen Stahl und mehr als 500 Kubikmeter Beton verbaut worden. Die Arbeiten haben rund drei Jahre gedauert, inklusive der Ruhephase bis zum Abklingen der Gebirgsspannungen.