Endlager Konrad

Bundesumweltministerin Schulze besucht Endlager Konrad

08. Februar 2019: Zu Gast im Endlager Konrad: Bundesumweltministerin Svenja Schulze informierte sich über den Stand der Bauarbeiten – über und unter Tage.

Nach ihrem Besuch auf der Asse am Tag zuvor hat Bundesumweltministerin Svenja Schulze am 8. Februar das künftige Endlager Konrad besucht. Sie wurde begleitet von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies und Wolfram König, Präsident des Bundesamtes für kerntechnische Entsorgungssicherheit (BfE). Die gesamte Geschäftsführung der BGE stand der Ministerin für Fragen zu den aktuellen Arbeiten zur Verfügung. Während der Seilfahrt in Schacht 1 konnte sich Svenja Schulze zunächst ein Bild von den Bauarbeiten im Schacht machen. Hier demontieren Bergleute derzeit die Holzeinbauten der alten Seilfahrtanlage. Unter Tage informierte der technische Geschäftsführer der BGE, Dr. Thomas Lautsch, die Ministerin über die Arbeiten im Bergwerk. Zunächst ging es in den zukünftigen Kontrollbereich in 850 Metern Tiefe. Dort entstehen derzeit Werkstatt, Waschplatz und weitere Infrastrukturen für den späteren Betrieb des Endlagers. Anschließend ging es zur Versatzaufbereitungsanlage. Hier erläuterte Dr. Lautsch, wie die BGE mit dem Gestein, das beim Bau der Strecken unter Tage anfällt, umgeht. Eine Ebene tiefer gebracht, verbleibt dieses Gestein im Bergwerk und wird in der Einlagerungsphase nach und nach für den Verschluss des Endlagers verwendet, unter anderem zur Herstellung von Beton. Auch der untere Bereich wurde bei der Führung unter Tage passiert, bevor es wieder an die Oberfläche ging.

Schulze: An der Entscheidung für Konrad wird festgehalten

Im Anschluss an die Befahrung fand im Ratssaal der Stadt Salzgitter eine öffentliche Veranstaltung des Bundesumweltministeriums statt, an der neben der Ministerin auch der Vorsitzende der BGE-Geschäftsführung Stefan Studt, der technische Geschäftsführer der BGE Dr. Thomas Lautsch, BfE-Präsident Wolfram König, der BMU-Abteilungsleiter für Nukleare Sicherheit, Dr. Wolfgang Cloosters, sowie der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies teilnahmen. In der Diskussion ging es zum einen um den Stand der Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen (ÜSiKo), schwerpunktmäßig aber um die Frage der Rückholbarkeit der Abfälle aus Schacht Konrad. Hierzu stellte die Ministerin klar, dass die Grundsatzentscheidung, das Endlager Konrad nicht rückholbar zu bauen, bewusst und nach sorgfältigen Abwägungen als das sicherste Vorgehen ausgewählt worden war. Daher sei die Rückholbarkeit aus gutem Grund kein Bestandteil der derzeitigen Überprüfung durch die BGE. „Dem Endlager Konrad kommt eine Schlüsselrolle im Gesamtkonzept der Endlagerung zu“ betonte Svenja Schulze. Die Zwischenlagerung der radioaktiven Abfälle sei schließlich keine Dauerlösung. „Es gibt keine Gründe, die Sicherheit des Endlagers in Frage zu stellen“, betonte die Ministerin vor den knapp 50 anwesenden Gästen im Ratssaal. An der mehrfach überprüften Entscheidung werde das Umweltministerium festhalten. Diskutiert wurde zudem über die Platzierung des Bereitstellungslagers, aus dem die radioaktiven Abfälle in das Endlager Konrad transportiert werden sollen. Olaf Lies wies daraufhin, dass es einen klaren politischen Beschluss gebe, wonach dieses Lager nicht in Niedersachsen, wohl aber in erreichbarer Nähe zum Schacht Konrad entstehen soll, der genaue Ort stehe aber noch nicht fest. Die BGE erläuterte, dass ein Bereitstellungslager zwar keine Voraussetzung für die Einlagerung sei, den Prozess aber beschleunigen würde. „Es geht uns darum, die Einlagerungsphase und die damit verbundenen Belastungen für die Anwohner so kurz wie möglich zu halten“, sagte Stefan Studt. Dr. Thomas Lautsch zeigte Verständnis für die Sorgen der Bürgerinnen und Bürger vor Ort und warb um Vertrauen. „Die Türen der BGE stehen jederzeit offen“ sagte er und sprach eine Einladung an alle Anwesenden aus, die Baustellen unter Tage zu besichtigen und mit der BGE in den Dialog zu treten. Mit dem Besuch in Salzgitter-Lebenstedt endete der zweitägige Besuch von Ministerin Schulze bei der BGE in Niedersachsen.
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