Einbau von Geomesssonden zur Beobachtung des Gebirges am Schacht Konrad
Zur Beobachtung der Geologie im zukünftigen Endlager Konrad haben die Geologen und Geotechniker der BGE rund 100 Messsonden ins Gebirge eingebaut. Mit dem Einbau des letzten Extensometers (Messgerät, zum Messen von Dehnungen) konnten die Arbeiten auf Schacht Konrad in der vergangenen Woche abgeschlossen werden. Die Extensometer erfassen die Bewegungen im Gestein und geben Aufschluss über die Verformungen.
Die Messergebnisse sind insbesondere für die Zeit zwischen der ersten und zweiten Ausbauphase wichtig. Beim Bau (Auffahren) von Strecken und Grubenräumen wird das Gestein (Haufwerk) mit großen Gebirgsfräsen bis zum benötigten Durchmesser herausgebrochen. Die neuen Strecken und Räume werden mit Gebirgsankern und Spritzbeton stabilisiert und gesichert. In der zweiten Phase erfolgt der Einbau einer Betoninnenschale.
Dazwischen benötigen die neuen Infrastrukturen eine Ruhephase, in der die einwirkenden Gebirgskräfte auf natürliche Weise abnehmen. Das kann ein bis drei Jahre dauern. Um den Zeitpunkt für die zweite Ausbaustufe möglichst frühzeitig ermitteln zu können, wird das Gebirge im Hintergrund über die Messergebnisse der eingebauten Sonden beobachtet. Daneben finden regelmäßig weitere Messungen in den neuen Bereichen statt.
Geologische Messdaten reduzieren Bauunterbrechungen
Das Besondere beim Bau der zukünftigen Umladestation in 850 Metern Tiefe unmittelbar am Schacht Konrad 1 ist der frühzeitige Einbau der Messsonden bereits vor den Erweiterungsarbeiten. So konnten bereits Referenzdaten aus der Zeit vor der Streckenerweiterung erfasst werden. Die Sonden liefern mehrere tausend Messdaten pro Tag. Die Geologen erhalten dadurch eine bessere Bewertungsgrundlage der Gebirgssituation. Damit kann die Unterbrechung zwischen den beiden Bauphasen so kurz wie möglich gehalten werden.
Insgesamt haben die Bergleute Bohrlöcher mit mehr als 2.500 Meter Gesamtlänge erstellt und 98 Extensometer im Gebirge verankert. Alle Infrastrukturräume des zukünftigen Endlagers Konrad sind nun mit Extensometern ausgestattet. Zusätzlich konnten die Geologen Bohrkerne für die geowissenschaftliche Beobachtung gewinnen. Die Geotechniker der Schachtanlage Konrad wurden bei den Arbeiten durch Kollegen aus Morsleben und von einer Fachfirma unterstützt.