Die BGE hat am 5. November in ihrer Veranstaltung „Betrifft: Konrad – Was kommt ins Endlager Konrad rein?“ über Art und Herkunft des Atommülls für das Endlager Konrad in Salzgitter sowie über Anforderungen daran informiert.
BGE-Referent Dr. Matthias Stockmaier erläuterte in seinem Vortrag, dass in Deutschland für die Endlagerung zwei Arten von Atommüll unterschieden werden. Es gibt wärmeentwickelnde radioaktive Abfälle und radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung. Für das Endlager Konrad sind
ausschließlich Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung zugelassen, sogenannte schwach- und mittelradioaktive Abfälle. Die fertig beladenen Behälter müssen eine Reihe von Anforderungen erfüllen, damit sie in Konrad eingelagert werden dürfen.
Dabei liegt die Aufgabe der fachgerechten Bearbeitung und Verpackung der Abfälle (Konditionierung) bei den Verursachern. Diese müssen ihre Prozesse durch unabhängige Gutachter prüfen lassen und jeden Arbeitsschritt dokumentieren. Zur Gewährleistung der Sicherheit für das Endlager Konrad werden alle beladenen Behälter vor der Freigabe zum Transport mehreren zusätzlichen Kontrollen unterzogen. Verantwortlich dafür ist die BGE, die gemeinsam mit externen Sachverständigen das Prüfverfahren weiterentwickelt und durchführt.
Mit Beispielen für die Belastungen direkt am Zaun des Endlagers Konrad zeigte Stockmaier, mit welchen Annahmen und Werten die zuständigen Behörden im Genehmigungsverfahren gearbeitet haben. Zusammenfassend stellte er fest: „Die Einhaltung aller gesetzlichen Grenzwerte ist möglich.“
Behälterkontrollen für die Transportgenehmigung
Mit den Kontrollen der BGE kann sichergestellt werden, dass nur solche Behälter zum Endlager Konrad transportiert werden, die
die Endlagerbedingungen für Atommüll erfüllen. Beim Bau des Endlagers werden keine Anlagen zum Nachbearbeiten der Abfälle gebaut, daher ist die vorgelagerte Kontrolle der beladenen Behälter ein wichtiger Schritt für den störungsfreien Ablauf der Einlagerung. Die Prüfungen finden bereits heute parallel zum Bau des Endlagers statt. Damit wird sichergestellt, dass das Endlager nach der Fertigstellung in Betrieb genommen werden kann.
Im Anschluss an den Vortrag nutzten viele Besucher die Möglichkeit, um Fragen zu stellen. Dabei ging es zum Teil um Werte, die im Vortrag angesprochen wurden und zum Teil um Grundsatzfragen der Endlagerung in Konrad sowie um generelle Fragen der Endlagerung von Atommüll. Hier ein paar Beispiele:
Wie wird sichergestellt, dass beim Transport des Atommülls zum Endlager Konrad keine Gesundheitsrisiken entstehen?
Diese Frage zielte auf die Transportstudie ab, die im Auftrag des Bundesumweltministeriums 2009 erstellt wurde. Anhand der Ergebnisse der Studie gibt es kein denkbares Szenarium, das zu einer relevanten Freisetzung radioaktiver Stoffe führt. Es soll vor der späteren Inbetriebnahme des Endlagers Konrad eine weitere Überprüfung für die Transporte nach Salzgitter durchgeführt werden, da sich bis dahin noch Änderungen der Transportwege ergeben können.
Wie wird die Kontrolle des Atommülls vor Ort in Salzgitter durchgeführt?
Alle Behälter, die in Konrad eingelagert werden, müssen bei Ankunft am Endlager zusätzlich kontrolliert werden. Dazu werden in der Umladehalle die benötigten Messplätze gebaut und eingerichtet. Aufgrund der Vorprüfungen ist bereits sichergestellt, dass die fachgerechte Verpackung erfolgt ist, daher werden bei der Eingangskontrolle alle Dokumente geprüft und darüber hinaus die radiologischen Werte an den Außenseiten der Behälter gemessen.
Wie wird das Wissen um das Endlager in Salzgitter erhalten?
Diese Frage aus dem Publikum ist eine wesentliche Fragestellung im Aufgabengebiet der Endlagerung von Atommüll. Für die Gegenwart und nahe Zukunft ist durch die vollständige Dokumentation aller Prozessschritte eine solide Wissensbasis vorhanden. Dieses Wissen muss auch in der Zeit nach dem Verschluss des Endlagers bewahrt werden. Wie lange dies möglich sein wird, kann heute niemand beantworten. Deshalb wird daran geforscht, mit welchen Mitteln ein Endlager für Atommüll zusätzlich gekennzeichnet werden kann. Die Ergebnisse der Forschung bilden die Grundlage für die Festlegungen, die vor dem Verschließen der Anlage getroffen werden müssen.
Zahlreiche weitere Fragen zeigen, dass Informationen zum Thema Endlagerung wichtig sind. Die BGE bietet mit ihrer
Infostelle in Salzgitter-Lebenstedt eine Anlaufstelle für alle interessierten Bürgerinnen und Bürger. Hier können viele Fragen direkt geklärt werden. Es gibt Informationen zum Stand des Projektes und zum Fortschritt einzelner Bauabschnitte. Darüber hinaus bietet die Infostelle für alle Interessierten ab 14 Jahre Befahrungen der Schachtanlage Konrad an.
Über "Betrifft: Konrad"
Die Veranstaltungsreihe „Betrifft: Konrad“ ist ein Forum für interessierte Bürgerinnen und Bürger, um über aktuelle Arbeiten und Fragestellungen mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BGE ins Gespräch zu kommen.