Endlager Konrad

Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen für das Endlager Konrad (ÜsiKo)

06. Dezember 2018: Die BGE überprüft derzeit die sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad nach dem Stand von Wissenschaft und Technik (ÜsiKo) und informiert in den kommenden Monaten über erste Ergebnisse.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) ist für die Errichtung und den Betrieb des Endlagers Konrad für radioaktive Abfälle mit vernachlässigbarer Wärmeentwicklung zuständig. Derzeit wird die Schachtanlage Konrad gemäß dem Planfeststellungsbeschluss des Landes Niedersachsen vom 22. Mai 2002 zum Endlager umgerüstet. Grundlage des Planfeststellungsbeschlusses war der damalige Stand von Wissenschaft und Technik (W&T). Als verantwortungsvoller Betreiber führt die BGE vor der Inbetriebnahme eine Überprüfung der sicherheitstechnischen Anforderungen des Endlagers Konrad nach dem Stand von Wissenschaft und Technik (ÜsiKo) durch und informiert in den kommenden Monaten über erste Ergebnisse. Im April 2016 wurde seitens des Bundesamtes für Strahlenschutz als damaliger Betreiber ein Auftakt-Workshop über Inhalt, Form und Ablauf der ÜsiKo organisiert. Um das komplexe Vorhaben der sicherheitstechnischen Überprüfung eines planfestgestellten Endlagers während der Errichtungsphase mit der notwendigen fachlichen Tiefe und Gründlichkeit vornehmen zu können, wird die ÜsiKo basierend unter anderem auf den Ergebnissen des Auftakt-Workshops in mehreren Phasen unternommen. 

Konzept der ÜsiKo

In der Phase 1 „Ermittlung des Überprüfungsbedarfs“, wird der Stand von W&T zur Zeit des Planfeststellungsbeschlusses mit einem heutigen angemessenen Stand von W&T verglichen. Dabei wird auch festgestellt, ob sich aus eventuellen Änderungen im Stand von W&T sicherheitsrelevante Auswirkungen auf die bestehenden Sicherheitsanalysen des Endlagers Konrad ergeben. Wenn dies der Fall ist, wird in der nachfolgenden Phase 2 „Aktualisierung von Sicherheitsanalysen“ die betroffene Sicherheitsanalyse angepasst und in weiteren Phasen geprüft, welche konkreten Anpassungen in Bezug auf die Errichtung notwendig sein können. Dies wird dann bei der Umrüstung berücksichtigt.

Aktueller Stand

Die Arbeiten der Phase 1 der ÜsiKo wurden im Auftrag der BGE von verschiedenen Auftragnehmern bearbeitet. Hierbei wurden die Aspekte der Sicherheitsanalysen identifiziert, die eine vertiefte Bearbeitung im Rahmen einer Phase 2 der ÜsiKo erforderlich machen. Auftragnehmer zur Sicherheitsanalyse der Nachbetriebsphase (Langzeitsicherheit):
  • Gesellschaft für Anlagen und Reaktorsicherheit (GRS) gGmbH
  • AF-Consult Switzerland Ltd.
  • DMT GmbH & Co. KG
Auftragnehmer zur Störfallanalyse:
  • DMT GmbH & Co. KG
  • DSR Ingenieurgesellschaft mbH
Auftragnehmer zur Sicherheitsanalyse des bestimmungsgemäßen Betriebes:
  • Brenk Systemplanung GmbH
Auftragnehmer zur Sicherheitsanalyse Sicherstellung der Unterkritikalität in der Betriebsphase:
  • TÜV Rheinland Industrie Service GmbH
Ergänzend dazu werden die Arbeitsergebnisse der Auftragnehmer durch ein unabhängiges Review-Team dahingehend überprüft, inwieweit diese vollständig, nachvollziehbar und richtig sind. Mitglieder des Review-Teams:
  • Prof. Dr. Klaus-Jürgen Röhlig; Institut für Endlagerforschung; TU Clausthal
  • Christian Küppers; Nukleartechnik & Anlagensicherheit; Öko-Institut e.V. Darmstadt
  • Prof. Dr. Thorsten Schäfer; Institut für Geowissenschaft / Angewandte Geologie; Friedrich-Schiller-Universität Jena
  • Prof. Dr. Clemens Walther; Institut für Radioökologie und Strahlenschutz; Leibniz Universität Hannover

Weiteres Vorgehen

Die Ergebnisse des Reviews sowie der Diskussion eines öffentlichen Fachworkshops werden im Nachgang durch die BGE bewertet und können somit bei einer Überarbeitung der vorläufigen Abschlussberichte der Auftragnehmer berücksichtigt werden. Auf dieser Basis wird dann die Phase 2 der ÜsiKo durch die BGE geplant.
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