Aktuelle Arbeiten – Endlager Konrad

In einem Bergwerk ist die Versorgung mit frischer Luft immens wichtig. Denn für den Aufenthalt unter Tage wird immer eine ausreichende Menge an Sauerstoff benötigt. Große Lüfter stellen die benötigte Luft bereit. Derzeit stehen die Lüfter auf verschiedenen Ebenen des Bergwerks Konrad. In Zukunft übernimmt ein einziger Hauptgrubenlüfter über Tage die Aufgabe.

Der neue Lüfter ist eine Spezialanfertigung. Er befindet sich bereits im Bau. Später steht er neben Schacht 2 in einem eigenen Gebäude, dem Lüftergebäude. Die benötigte Luftmenge wird durch den Lüfter angesaugt und fließt über Schacht 1 ins Bergwerk. Die Luft wird über entsprechende Führungs- und Verteilungseinrichtungen in alle Arbeitsbereiche geleitet. Die verbrauchte Luft fließt über Schacht 2 und das Lüftergebäude wieder ins Freie.

Die Anforderungen für den Bau des Lüftersockels sind anhand der Vibrationen und dem Gewicht des Lüfters gegeben: Die Bodenplatte und die Fundamente müssen entsprechend dimensioniert und qualifiziert sein. Hinzu kommen Sicherheitsanforderungen aufgrund der atomrechtlichen Vorgaben.

Nach den Abdichtungsarbeiten in der rund zehn Meter tiefen Baugrube des Lüftergebäudes im vergangenen Jahr folgte der Einbau von Stabstahlbewehrung. Die Eisenflechter verwendeten dafür überwiegend Bewehrungsstäbe mit einer Dicke von 28 Millimetern. Hinzu kommen wegen des statisch notwendigen Bewehrungsgrades sechs untere und vier obere Stabstahllagen, teilweise in Edelstahlausführung.

Anfang März 2024 haben Bauleute die Bodenplatte gegossen. Insgesamt wurden dafür rund 1800 Kubikmeter Beton verbraucht. Die Arbeiten wurden ohne Unterbrechung ausgeführt, um einen monolithischen Verbund des Betons sicherzustellen. Es wurde eine Betonsorte mit langsamer Festigkeitsentwicklung eingesetzt, zur Vermeidung zu hoher Abbindungswärme und damit möglicher Rissbildung. Die erwartete Endfestigkeit wird nach 56 Tagen erwartet, üblich wären 28 Tage.

Die Festigkeitsentwicklung wird an Probewürfeln überprüft. Insgesamt wurden dafür 40 Probewürfel aus dem Frischbeton entnommen. Nach dem Abbinden der Bodenplatte beginnen die Betonarbeiten der Sohlplatte. Die vorbereitenden Schal- und Bewehrungsarbeiten laufen bereits.

• Im Schacht werden Bühnlöcher erstellt und der Einbau der Träger für die Verlagerung der Bühne in 4,6 Meter Tiefe vorbereitet. Die Bühne ist für den Zeitraum notwendig, in dem Montagearbeiten am Führungsgerüstrahmen durchgeführt werden.

• Ein Auftragnehmer setzt die Arbeiten zur Umsetzung des inneren Werkstores fort. Torelemente und Tormechanik werden montiert und das Fundament für das Tor betoniert.
   
• Für den Bau der Band- und Verladeanlage finden Suchschachtungen statt und alte Fundamente werden entfernt.
   

• Bauleute setzen den Aushub der Baugrube für den Neubau des Schachtkellers fort. Sie führen die Bohrungen für die Hochdruckinjektionssäulen (kurz HDI-Säulen) fort und beginnen mit den Arbeiten zum Einbringen der Gelsohle.
   

• Arbeiter*innen betonieren die Sohlplatte (Bodenplatte) des Lüftergebäudes und bereiten den 2. Bauabschnitt für die Betonage vor.
   
• Bei der Umladehalle schließen Bauleute die Abdichtungsarbeiten ab und beginnen mit den Vorarbeiten für den Schutzbeton.
   
• Auf der Fläche „Am Wäldchen“, außerhalb der Schachtanlage 2 beginnen die Arbeiten für das neue Projektbüro.
   

• Bergleute stellen eine Schalung beim Pumpensumpf her und bringen Bewehrung ein.
   
• Im Bereich des Tanklagers und der Werkstatt im Kontrollbereich finden Schalungsarbeiten statt.
   
• KFZ-Mechatroniker bauen die Halterungen an Fahrzeugen für die neuen Selbstretter um.
   

• Die Infostelle Konrad ist mittwochs und donnerstags von 10:00 bis 17:00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet.
   
• Mitarbeitende der Infostelle haben am 4. März Schüler*innen des Lessing-Gymnasiums über das Endlager Konrad informiert und Fragen zur Endlagerung diskutiert.