Aktuelle Arbeiten – Endlager Konrad
Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im Oktober 2022
Fundamentarbeiten für die Vorzerkleinerung auf der 2. Ebene abgeschlossen
Im Endlagerbetrieb werden die endgelagerten radioaktiven Abfälle in den Einlagerungskammern einbetoniert. Um den dafür benötigten Beton herzustellen, baut die BGE ein Betonwerk unter Tage. In diesem wird in zwei Schritten Gestein aufbereitet (Vor- und Nachzerkleinerung), um daraus Baustoff herzustellen. Die Bauarbeiten an den Räumen für die Vorzerkleinerung auf der 2. Ebene haben in den letzten Monaten große Fortschritte gemacht.
Der eigentliche Bau der Grubenräume (Auffahrung) wurde mit dem Einbringen der letzten Meter der Innenschale Anfang August abgeschlossen. Anschließend begann in der rund 80 Meter langen und zehn Meter breiten Strecke der Einbau von drei Maschinenfundamenten für einen Aufgabebunker, eine Prallmühle und ein Kreisschwingsieb.
Am Anfang der Strecke wird der Aufgabebunker stehen. Hier werden die Gesteinsbrocken abgeladen und kontinuierlich an einen Schrämwalzenbrecher abgegeben. Er zerkleinert die groben Gesteinsbrocken. Danach läuft der Gesteinsbruch über einen Magnetscheider, der Eisenabrieb aus dem Mahlgut entfernt. Ein Förderband transportiert das zerkleinerte Gestein weiter zur Prallmühle. Hier wird der Bruch feiner gemahlen. Ein Förderband gibt das Mahlgut auf ein Kreisschwingsieb auf. Es siebt Körnungen mit einem Durchmesser kleiner als 40 mm aus und gibt sie in den Bunker ab. Die gröberen Körnungen durchlaufen einen zweiten Mahlgang.
Aufgabebunker, Prallmühle und Kreisschwingsieb benötigen wegen ihres hohen Gewichts und sich im Betrieb bewegender Anlagenteile besonders konstruierte Fundamente. Diese sind alle nach demselben Schema aufgebaut: Auf eine Betonausgleichsschicht wird eine Bodenplatte aus einem Verbund von geflochtenen Stahlmatten und Beton erstellt. Darauf werden im gleichen Verfahren Fundamentwände gestellt. Vermesser protokollieren Daten während des Stahlmatteneinbaus und des Betonierens.
Für die drei Fundamente hat der Dienstleister 92 Kubikmeter Beton und rund elf Tonnen Rundstahl verbaut. Der Bau der Fundamente konnte Anfang Oktober abgeschlossen werden.
Wesentliche Arbeiten
Schachtbau Konrad 1
Neben dem Neubau der beiden Seilfahrtanlagen muss auch die Schachtröhre von Schacht Konrad 1 qualifiziert werden.
- Schachthauer schließen die Arbeiten zur Erneuerung des Schachtstuhls auf der 3. Ebene ab. Sie nehmen die Arbeiten zur Erneuerung des Schachtstuhls auf der 4. Ebene auf.
- Facharbeitende setzen Trockenbauarbeiten in der neuen Wache um.
- Ein Dienstleistungsunternehmen stellt den Schornstein für das Heizhaus auf.
- Die Montage des neuen Schachthallenkrans in der Schachthalle wird abgeschlossen.
Schachtbau Konrad 2
Die Schachtröhre von Schacht Konrad 2 muss vor dem Neubau der Seilfahrtanlage qualifiziert und an einigen Stellen erweitert werden.
- In Schacht 2 beginnen Bergleute mit den Vorbereitungen für den Einbau der Innenschale im Füllort der 2. Ebene. Zuerst entfernen sie dort den Lavakies, der bisher als Arbeitsplattform diente. Im Anschluss säubern sie die Fugen im Betonausbau. Danach beginnen sie, die Fugen im Bodenbereich (Sohlbereich) mit Spritzbeton zu verfüllen.
- Eine Spezialfirma stellt den Baukran für die Errichtung des Lüftergebäudes auf.
- Zwei Bohrungen (RB575 und RB577) werden im Rahmen des geologischen Untersuchungsprogramms für das zweite Einlagerungsfeld abgeschlossen. Die Bohrmannschaft startet eine weitere Bohrung (RB576). Die Bohrkerne helfen den Geolog*innen, die Geologie im Bereich des geplanten Einlagerungsfeldes besser einschätzen zu können.
- Ein Dienstleistungsunternehmen baut Fundamente für die Vorzerkleinerung auf der 2. Ebene auf (siehe Einblick) und beginnt die Fahrbahnbetondecke einzubauen.
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Die Infostelle ist im Oktober von Montag bis Donnerstag von 9:00 bis 17:00 Uhr und freitags von 9:00 bis 15:00 Uhr geöffnet. Eine Maskenpflicht besteht nicht. Es wird trotzdem empfohlen, eine Maske zu tragen.
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Aufgrund von umfassenden Schachtbauarbeiten muss das Angebot untertägiger Besichtigungen des Endlagers Konrad für den allgemeinen Besuchsverkehr für mehrere Jahre ausgesetzt werden. Nur im Ausnahmefall besteht in dieser Zeit für Personen mit einem berechtigten fachlichen oder politischen Interesse weiterhin die Möglichkeit, das Endlager Konrad zu besichtigen. Hierzu kann die Infostelle angesprochen werden: info-konrad(at)bge.de
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Die Infostelle bietet Virtual-Reality-Rundgänge (VR) an, mit denen sich Interessierte einen Einblick in die Situation unter Tage verschaffen können. Die 360-Grad-Panoramen lassen sich auch von zuhause aus erkunden: Endlager Konrad bei Einblicke (externer Link).
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Die Infostelle organisiert am 19. Oktober eine Betrifft-Veranstaltung über Planung und Bau der Fahrzeugtechnik für das Endlager Konrad. Hier finden Sie den Nachbericht und die Aufzeichnung.
Über die aktuellen Arbeiten
Mit der Übersicht zu den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Konrad. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.
Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Info Konrad gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.