Aktuelle Arbeiten – Endlager Konrad

Übersicht über die wesentlichen Arbeiten im März 2022
 

Bohrprogramme im Endlager Konrad

Aktuell läuft ein Untersuchungsprogramm für das zweite Teilfeld des ersten Einlagerungsfeldes im Endlager Konrad. Insgesamt sind zwei Einlagerungsfelder mit vier Teilfeldern im Endlager Konrad vorgesehen, die bis zu 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktive Abfälle aufnehmen können. Mitte Januar 2022 hat eine Bohrfirma begonnen, die erste von 14 Untersuchungsbohrungen mit einer geplanten Gesamtlänge von rund 1.400 Bohrmetern zu erstellen. Dazu werden im Grubengebäude an fünf verschiedenen Bohrorten Kernbohrungen mit einem speziellen Verfahren und Längen von rund 50 bis 140 Metern erstellt. Dabei werden die jeweiligen geologischen Schichten und Schichtgrenzen erbohrt und Gesteinsproben genommen.

Wozu wird so ein umfangreiches Bohrprogramm benötigt?

Die Bohrungen sollen Planungssicherheit für den Bau (Auffahrung) des zweiten Einlagerungsfeldes liefern, der – wie in der Genehmigung festgelegt – im Jahr 2027 beginnen soll. Da sich das Endlager Konrad dann im Einlagerungsbetrieb befindet, findet der Bau parallel dazu statt. Das erfordert gute Kenntnisse über die Eigenschaften des gewonnenen Ausbruchmaterials aus den Einlagerungskammern des zweiten Teilfeldes.

Das Bohrprogramm wird von der geologischen Abteilung der Schachtanlage Konrad betreut. Es soll bis Oktober 2022 abgeschlossen sein.

Warum wird das zweite Teilfeld erst mit dem Beginn der Einlagerung aufgefahren?

Das Einlagerungsfeld wird erst mit dem Beginn des Einlagerungsbetriebes aufgefahren, um das durch den Bau gewonnene Gestein für die Herstellung von Baustoffen nutzen zu können. Sie dienen vor allem der Verfüllung der Einlagerungskammern, nachdem die Gebinde mit radioaktiven Abfällen eingelagert wurden.

Dazu müssen die Eigenschaften des gewonnenen Gesteins bekannt sein, um die Qualität der Baustoffe sicherzustellen. Aber auch für die Entsorgung überschüssigen Gesteins müssen die Eigenschaften bekannt sein. Und diese liefert das nun angelaufene Untersuchungsprogramm.

Wesentliche Arbeiten

Schachtbau Konrad 1 Neben dem Neubau der beiden Seilfahrtanlagen muss auch die Schachtröhre von Schacht Konrad 1 saniert werden.

  • Die Schachtbauer schließen die Ausschal- und Betonierarbeiten in der Übergabestation (Füllort) der 4. Ebene (Sohle) für den Einbau des Schachtstuhls ab. Sie beginnen mit Stahlbauarbeiten am Schachtstuhl der Übergabestation auf der 5. Ebene.

Schachtgelände Konrad 1 Zum Schachtgelände Konrad 1 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 1.

  • Bauarbeiter setzen den Rohbau der neuen Wache fort. Schwerpunkt der Arbeiten bildet neben Maurer- und Dämmarbeiten das Setzen von Betonstützen für die Dachüberstände.
     
  • Arbeiter führen den Bau der neuen Werkstatt fort. Sie bringen unter anderem eine Isolierungsschicht auf die Außenwände auf.
     
  • Bauarbeiter bringen bei der Baustelle der Heizzentrale die Dämmung an den Außenwänden des Pelletbunkers an.
     
  • Im Fördermaschinengebäude Nord wurde der Einbau der Fördermaschine bis auf Restarbeiten abgeschlossen. Die Seile können erst nach dem Einbau des neuen Schachtstuhls eingebaut werden.

Schachtbau Konrad 2 Die Schachtröhre von Schacht Konrad 2 muss vor dem Neubau der Seilfahrtanlage saniert und an einigen Stellen erweitert werden.

  • Ein Dienstleister hat begonnen, das alte temporäre Fördergerüst zu zerlegen. Es kann nun abgebaut werden, nachdem im letzten Monat die temporäre Seilfahrtanlage für den Schacht Konrad 2 eingerichtet wurde.
     

Schachtgelände Konrad 2 Zur Schachtanlage Konrad 2 gehören alle Bauwerke sowie das eingezäunte Werksgelände um den Schacht Konrad 2.

  • Ein Dienstleister hat begonnen, auf der Sohle der Baugrube der Umladehalle über Großbohrlöcher Nassmörtelsäulen herzustellen. Sie dienen der Verbesserung des Baugrundes, auf dem die Umladehalle gebaut werden soll.
     
  • Bauarbeiter betonieren das Sockelfundament der Grubenwasserübergabestation.

Bergbauliche Arbeiten Die Bergleute müssen durch ständige Kontrollen und Nachsorgearbeiten den sicheren Betrieb des Bergwerks Konrad gewährleisten.
  • Bergleute haben den Einbau der Rohrsegmente in das Wetterbohrloch RB081 abgeschlossen. Es verläuft von der 1. Ebene auf die 2. Ebene. Damit sind alle notwendigen Wetterbohrlöcher fertiggestellt. Die Bohrungen dienen im späteren Endlagerbetrieb der Führung von Luftströmen (Wettern) aus den Einlagerungsbereichen nach über Tage. Dort werden sie radiologisch kontrolliert über einen Abluftkamin abgegeben.
     
  • Ein Dienstleister hat die Medienbohrung (RB035) vollendet und Leerrohre in die Bohrung eingezogen. Er beginnt mit der nächsten Medienbohrung (RB034). Die Medienbohrungen verbinden Strecken oberhalb der 1. Ebene mit Strecken auf der 1. Ebene. Sie schaffen Verbindungen für Signalkabel zwischen der Einlagerungsstrecke und der Abwettersammelstrecke. Ein Dienstleister setzt das geologische Untersuchungsprogramm für das zweite Einlagerungsfeld fort. Aktuell wird eine zweite Bohrung erstellt, um einen Bohrkern zu gewinnen. Bohrkerne helfen den Geolog*innen, die Geologie im Bereich des geplanten Einlagerungsfeldes besser einschätzen zu können (siehe Einblick).
     

Im Gespräch Im Rahmen unserer Öffentlichkeitsarbeit können sich alle interessierten Bürgerinnen und Bürger über das Endlager Konrad informieren und mit uns ins Gespräch kommen. Darüber hinaus tauschen wir uns mit Fachleuten und Vertretern aus Politik und Gesellschaft aus und lassen diese Rückmeldungen in unsere Arbeit einfließen.
  • Aufgrund von umfassenden Schachtbauarbeiten muss das Angebot untertägiger Besichtigungen des Endlagers Konrad für den allgemeinen Besuchsverkehr für mehrere Jahre ausgesetzt werden. Nur im Ausnahmefall besteht in dieser Zeit für Personen mit einem berechtigten fachlichen oder politischen Interesse weiterhin die Möglichkeit, das Endlager Konrad zu besichtigen. Hierzu kann die Infostelle angesprochen werden: info-konrad(at)bge.de
     
  • Aktuell plant die Infostelle Konrad einen Tag der offenen Tür auf der Schachtanlage Konrad 1. An diesem Tag haben Interessierte die Möglichkeit einer Untertagebesichtigung nach Voranmeldung.
     
  • Die Infostelle bietet Virtual-Reality-Rundgänge (VR) an, mit denen sich Interessierte einen Einblick in die Situation unter Tage verschaffen können. Die 360-Grad-Panoramen lassen sich auch von zuhause aus erkunden: Endlager Konrad bei Einblicke (externer Link)
     
  • Die Mitarbeiter*innen der Infostelle bietet derzeit nach Voranmeldung Online-Vorträge an.
     
  • Die Infostelle ist zurzeit von Mittwoch bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr und nach Voranmeldung geöffnet. Es gilt die 2G+-Regel und Besucher*innen müssen FFP2 Masken tragen.
     

Mit der Übersicht zu den aktuellen Arbeiten bieten wir Ihnen einen regelmäßigen Überblick zu den wichtigsten Arbeiten und Meilensteinen im Endlager Konrad. Die Arbeiten sind den wesentlichen Projekten zugeordnet, um den Fortschritt der einzelnen Projekte nachvollziehbar zu dokumentieren.

Wir bitten zu beachten, dass nicht alle Arbeiten, die täglich über und unter Tage stattfinden, an dieser Stelle dokumentiert werden können. Bei Bedarf steht Ihnen das Team der Info Konrad gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung.

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