Endlagersuche

Rückblick auf IMS-Workshop in Wolfsburg

17. Juni 2024: Wie werden Organisationen resilient und lernend? Diese Frage diskutierten rund 80 Teilnehmer*innen im Fachworkshop „Sicherheitsgerichtete Integrierte Managementsysteme“ in Wolfsburg.

Die hohen Anforderungen an Sicherheit in der Endlagerung – sie stand unter anderem im Fokus des Fachworkshops „Sicherheitsgerichtete Integrierte Managementsysteme (IMS) – Wie werden Organisationen resilient und lernend?“, der am 9. und 10. November 2023 in Wolfsburg stattfand. Aber auch die zeitlichen, gesellschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen im Bereich der Entsorgung radioaktiver Abfälle und die Suche nach einem Standort mit der bestmöglichen Sicherheit für ein tiefengeologisches Endlager für hochradioaktive Abfälle wurden diskutiert.

Um die für lange Zeiträume mit wechselnden Aufgabenschwerpunkten versehenen Großprojekte bestmöglich zu gewährleisten, fand ein Austausch mit Expert*innen aus Industrie, Betreiber- und Aufsichtsorganisationen und der interessierten Öffentlichkeit statt. Das Ziel: voneinander lernen, um die Sicherheitsmanagementsysteme weiterentwickeln zu können.

Auf dem Programm standen mehrere Vorträge von Seiten der BGE sowie des Eidgenössischen Sicherheitsinspektorats (ENSI) und der Bundesgesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) mbH. Zusätzlich wurden zwei Podiumsdiskussionen abgehalten, jeweils mit anschließender Diskussion von Fragen der rund 80 Teilnehmer*innen. Zum Thema „Operative Umsetzung von integrierten Managementsystemen“ sprachen Teilnehmer*innen der Deutschen Flugsicherung (DFS) GmbH, der Deutschen Bahn (DB) AG, der Covestro AG, der BGZ und der BGE auf dem Podium. Die zweite Podiumsdiskussion fand zum Thema „Fragen und Erwartungen an die Betreiber“ mit Vertreter*innen der Aufsichtsbehörden und Betreiber statt: TÜV Süd AG, ENSI, BGZ, Umweltministerium Baden-Württemberg und BGE.

Möglichkeiten zum Austausch

Neben den Vorträgen ging es um Austausch und Vernetzung – etwa bei einer Postersession. Dort rückten vielfältige Beiträge zu den Themen „Sicherheitsmanagement und Sicherheitskultur“, „Integrierte Managementsysteme“, „Messung und Evaluierung von Managementsystemen“ und „Resilienz in Managementsystemen“ in den Fokus. Begleitet wurde die Session von Beiträgen des Nationalen Begleitgremiums (NBG), des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ), Brenk Systemplanung GmbH, RWE AG sowie dem zum Karlsruher Institut für Technologie (KIT) gehörenden Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS).

In einem World Café diskutierten und bearbeiteten die Teilnehmer*innen in Gruppen aufgeteilt anschließend vier Themen – in Anlehnung an die Themen der Postersession. Dabei baute jede Gruppe auf den Ergebnissen und Ideen der vorherigen Gruppen auf, wodurch ein äußerst intensiver Austausch entstand.

Drei Leitsätze

Zusammenfassend können drei Leitsätze als Ergebnis formuliert werden:

  1. Kommunikation ist das wichtigste Element eines integrierten Managementsystems.
  2. Wird zu wenig oder zu schlecht kommuniziert, ist eine effektive Vernetzung im Managementsystem nicht möglich. Sinn und Zweck sowie die Funktion und die Ziele des IMS müssen allen Beteiligten bekannt und verständlich gemacht werden. So werden Akzeptanz und Unterstützung gefördert.
  3. Mitarbeiter*innen müssen in die Ausgestaltung des IMS eingebunden werden.

Soll ein sicherheitsgerichtetes IMS nicht nur auf dem Papier existieren, müssen die betroffenen Mitarbeiter*innen hierzu abgeholt und eingebunden werden. Regelungen und Ausformulierungen zur Kultur sollten gemeinschaftlich erarbeitet, verabschiedet und kommuniziert werden. Dies muss auf Augenhöhe und „gehirngerecht“ erfolgen.

Die oberste Führungsebene trägt die Verantwortung und muss ihre Vorbildfunktion für das IMS und die Sicherheitskultur aktiv leben.

Das IMS basiert neben einem grundlegenden Regelwerk auch auf einer Kultur der Integration und der Zusammenarbeit. Eine solche Kultur muss ebenso wie die Sicherheitskultur von den höchsten Ebenen der Organisation formuliert (Kommunikation) und vorgelebt werden, um Teil der gelebten Unternehmenskultur werden zu können.

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