Endlagersuche

Arbeitsstand der Endlagersuche – BGE veröffentlicht Neuigkeiten in 13 von 90 Teilgebieten

08. November 2024: Wie geht die BGE bei den aktuellen Sicherheitsuntersuchungen vor und wie weit ist sie schon? Über 500 Personen informierten sich am 4. November über Methodik und Arbeitsstand.

Das methodische Vorgehen der BGE in den repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen (rvSU) sowie die Visualisierung des aktuellen rvSU-Arbeitsstandes lagen im Fokus der Online-Informationsveranstaltung „Betrifft: Standortauswahl“ am 4. November. Nach einführenden Worten von BGE-Geschäftsführerin Iris Graffunder stellten Dr. Sönke Reiche, Abteilungsleiter Standortsuche, und Diana Hermann, Gruppenleiterin Geodatenmanagement, die Methodik der rvSU sowie die Visualisierung des aktuellen Arbeitsstandes vor. Über 500 Interessierte, überwiegend bereits mit Vorwissen zur Endlagersuche, nahmen über die Online-Konferenzsoftware Zoom an der Veranstaltung teil oder verfolgten den Livestream auf YouTube. 

 

Betrifft: Standortauswahl | Veröffentlichung von Arbeitsständen aus den rvSU

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Vorschaubild der Online-Veranstaltung "Betrifft: Standortauswahl"

Iris Graffunder ordnete zu Beginn die Veröffentlichung des Arbeitsstandes in das größere Bild ein: „In diesem Jahr ist das die erste Veröffentlichung dieser Art. Wir werden in den nächsten Jahren weitere Arbeitsstände veröffentlichen und so die große Landkarte immer weiter einschränken.“ Wie die BGE dabei genau vorgeht und welche Rolle die rvSU spielen, wurde im ersten Vortragsteil deutlich. Die Präsentation zur Veranstaltung können Sie von der Unterlagen-Seite herunterladen (PDF, 6,5 MB).

Das wichtigste Werkzeug

Dr. Sönke Reiche fasste das methodische Vorgehen der BGE im aktuellen Schritt 2 der Phase I der Endlagersuche zusammen. Dieses Vorgehen hat die BGE bereits im Oktober 2023 vorgestellt. Das wichtigste Werkzeug, um die Teilgebiete zu Standortregionen einzugrenzen, sind die rvSU. Dabei werden die im Schritt 1 ausgewiesen Teilgebiete in vier sicherheitsgerichteten Prüfschritten anhand festgelegter Kriterien bewertet. Dr. Reiche verglich die rvSU dabei mit einem Hürdenlauf: „Jedes Gebiet muss sukzessive verschiedene Prüfschritte durchlaufen. Mit jedem dieser Prüfschritte werden die Hürden höher. Das heißt: Die Anforderungen an ein Gebiet, um einen Prüfschritt zu bestehen, steigen von Prüfschritt zu Prüfschritt.“ Nur Gebiete, die alle Hürden – also alle Prüfschritte – erfolgreich absolvieren können, sind für die BGE von weiterem Interesse.

Der diesjährige Arbeitsstand enthält für 13 von 90 Teilgebieten erste Gebiete, die bereits eine Hürde nicht überspringen konnten und daher in Kategorie D (ungeeignet) oder C (ungeeignet oder geringe Eignung) eingestuft wurden. Alle weiteren Gebiete befinden sich weiterhin im Prüfprozess. Durch das Vorgehen in aufeinander aufbauenden Prüfschritten können Gebiete der Kategorien B (gute Eignung) und A (beste Eignung) erst zu einem späteren Zeitpunkt feststehen, was in der abschließenden Diskussion mehrfach zum Thema wurde.

Wichtig zu beachten ist: Die veröffentlichten Arbeitsstände sind noch keine verbindlichen Ergebnisse, weil die Einschränkung der Teilgebiete auf Standortregionen gemäß Gesetz erst am Ende der Phase I durch den Gesetzgeber erfolgt. Ende 2027 schlägt die BGE Standortregionen für die übertägige Erkundung vor. Der Standortregionenvorschlag der BGE wird anschließend vom Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) geprüft. Wissenschaft und Öffentlichkeit werden durch das BASE beteiligt. Die Entscheidung über Standortregionen, die in Phase II übertägig erkundet werden, trifft schließlich der Bundesgesetzgeber.

Informationen und Hintergründe in einer Anwendung

Im zweiten Vortragsteil stellte Diana Hermann den BGE Endlagersuche Navigator vor, die interaktive Web-Anwendung, in der die Arbeitsstände und künftig auch der Standortregionenvorschlag visualisiert werden. Der Navigator wurde entwickelt, um den Arbeitsfortschritt der BGE für die interessierte Öffentlichkeit nachvollziehbar zu machen und Transparenz im Standortauswahlverfahren zu schaffen. Darin zeigen Karten die bereits kategorisierten Gebiete, das Infopanel liefert Hintergrundinformationen zu den Kategorisierungen und eine integrierte Postleitzahl-Suchfunktion ermöglicht ein zügiges Finden des eigenen Wohnortes. Hermann führte die Teilnehmer*innen der Veranstaltung Schritt für Schritt durch den Navigator.

Der Schwerpunkt der abschließenden offenen Fragerunde, bei der auch Lisa Seidel, Bereichsleiterin Standortauswahl, Rede und Antwort stand, lag auf Verständnisfragen zum Vorgehen der BGE in den rvSU. Von Interesse war beispielsweise, wie die Vorläufigkeit der Ergebnisse zu verstehen ist – verbunden mit dem Hinweis, dass es Bürger*innen nur schwer vermittelbar sei, dass ihre Region zwar als ungeeignet eingeschätzt werde, aber trotzdem noch nicht endgültig aus dem Verfahren ausscheidet. Lisa Seidel verwies dazu auf die rechtlichen Rahmenbedingungen des Verfahrens und darauf, dass aufgrund der ausführlichen Qualitätssicherung der Arbeitsstände Änderungen zwar nicht ausgeschlossen, aber unwahrscheinlich seien.

Das Forum Endlagersuche am 22./23.11. in Würzburg

Für grundlegendere Fragen zur Endlagersuche verwies Prisca Biermann, Gruppenleiterin der Öffentlichkeitsarbeit Standortauswahl und Moderatorin der Veranstaltung, auf das 3. Forum Endlagersuche am 22. und 23. November. Das Forum bietet die Möglichkeit, sich vor Ort im Vogel Convention Center in Würzburg oder digital intensiv über die Arbeitsstände zu informieren und diese mit der BGE zu diskutieren. Programm und Anmeldung finden Sie auf der Website des Forums Endlagersuche (externer Link).

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