Endlagersuche

Einladung zur Diskussion

06. April 2022: Die BGE stellt die Methodik für die repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen zur Diskussion – zwei Monate Konsultation.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) hat ihren methodischen Vorschlag für das Vorgehen bei den repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen in einer Veranstaltungsreihe zwischen dem 28. März und dem 1. April 2022 vorgestellt.

„Die ersten Diskussionen haben uns bereits gezeigt, dass wir in eine entscheidende Phase des Standortauswahlverfahrens eintreten“, sagt Steffen Kanitz, in der BGE-Geschäftsführung für die Endlagersuche zuständig. Denn: „Wir reduzieren nun 90 Teilgebiete auf wenige Standortregionen.“ Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stefan Studt, ergänzt: „Wir wollen uns bei dieser Reduzierung der Gebiete und Flächen über die Schulter schauen lassen. Deshalb suchen wir schon jetzt bei der Methodenentwicklung die Öffentlichkeit.“

Bis zum 31. Mai können in einer Online-Konsultation (www.forum-bge.de, externer Link) Hinweise, Kritik oder Vorschläge gemacht werden, wie das Herangehen der BGE an die repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen verbessert werden kann. Dabei geht es um die Frage: Lässt sich in diesem Gebiet ein so genannter einschlusswirksamer Gebirgsbereich ausweisen oder nicht. Mit vier Prüfschritten werden alle Teilgebiete, die in diesem Arbeitsschritt gleichzeitig zu Untersuchungsräumen werden, darauf abgeprüft, ob dort ein Gesteinsbereich zu finden ist, der die Chance bietet, die Radionuklide der hochradioaktiven Abfälle dauerhaft an Ort und Stelle zu halten. In der Online-Konsultation wird das Methodenpapier (rund 60 Seiten) zur Diskussion gestellt (PDF, 2,2 MB). Aber auch Stellungnahmen zum Anhang, der Methodenbeschreibung auf etwa 750 Seiten (PDF, 52 MB), sind der BGE sehr willkommen.

Wie wurde bisher diskutiert?

Am 29. März 2022 hat die BGE in einer zentralen digitalen Veranstaltung das methodische Vorgehen erläutert und diskutiert. Der Veranstaltung vorangegangen war eine Einstiegsveranstaltung am Vortag. Schon einen Tag vorher hat die BGE in Winsen an der Luhe die Methodik bezogen auf Salzstöcke erläutert und Beispielanwendungen aus dem Gebiet zur Methodenentwicklung 035_00 (Salzstock Bahlburg) vorgestellt. Zu den rund 70 Vor-Ort-Teilnehmer*innen kamen rund 180 Teilnehmende in der Videokonferenz sowie beim Livestream im Internet. Auch zu dieser Veranstaltung und den folgenden zu den drei weiteren Gebieten zur Methodenentwicklung 078_02 (Thüringer Becken) mit einer flachen Salzlagerung am 30. März, 009_00 (Saxothuringikum) im kristallinen Wirtsgestein am 31. März sowie 001_00 (Opalinuston) einem Tonteilgebiet am 1. April gab es jeweils im Vorfeld eine Einstiegsveranstaltung. Alles in allem hat die BGE bei der Veranstaltungsreihe 1250 Teilnehmende gezählt. Die Veranstaltungen sind bis zum Dienstag, 5. April mittags 2170 Mal abgerufen worden.

In den Veranstaltungen sind Grundsatzfragen angesprochen worden wie beispielsweise die Einteilung der Teilgebiete in Untersuchungsräume. Dabei weist die BGE für jedes Teilgebiet einen Untersuchungsraum aus, bedient sich bezogen auf die großen Flächen-Teilgebiete aber einer Arbeitshilfe nämlich Teiluntersuchungsräumen, die bei Bedarf noch weiter unterteilt werden können. Der Grund: Die BGE will die gesamte Fläche differenziert bewerten, um so bereits bei der repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchung die am wenigsten geeigneten Flächen frühzeitig in die Kategorien D und C einordnen zu können, die nicht weiter betrachtet werden. Es ging um die Grenztemperatur eingelagerter Atommüll-Behälter und um die Frage, wann ein gesamtes Wirtsgestein möglicherweise nicht weiter betrachtet werden könnte.

Viel Interesse an den Beispielanwendungen

In den Gebieten zur Methodenentwicklung hat die BGE Vorgehensweisen erprobt – und dabei erste Arbeitsstände für wenige Flächen ermittelt. Vor Ort war das Interesse insbesondere an den Gebieten, die möglicherweise nicht weiter betrachtet werden, besonders groß. Bei der ersten Veranstaltung in Winsen an der Luhe, an der auch Harburgs Landrat Rainer Rempe, der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies sowie Christian Grupp, der Vorsitzende der Bürgerinitiative gegen ein Endlager im Salzstock Bahlburg, beteiligt waren, ging es mehrfach um die Schwierigkeit, eine genaue Vorstellung vom internen Aufbau des Salzstocks (Internbau) zu gewinnen. Bei der Diskussion zum Thüringer Becken interessierten vor allem die Erosionsprozesse über und unter der Erde. Beim Kristallin ging es vor allem um die Frage, wann denn über das Gebiet im äußersten Osten des Teilgebiets hinaus eine Bearbeitung vorgesehen ist.

Über die Präsentationen und die aufgezeichneten Veranstaltungen hinaus veröffentlicht die BGE nun auch die Bilder der Graphic-Recorderin Barbara Schneider, die alle fünf Veranstaltungen mit Bild-Protokollen begleitet hat.

Wie geht es weiter?

Die nächste Möglichkeit über die Online-Konsultation und die Möglichkeit, Stellungnahmen abzugeben, über die Methodik für die repräsentativen vorläufigen Sicherheitsuntersuchungen zu diskutieren, wird das Forum Endlagersuche sein. Es wird vorbereitet vom Planungsteam Forum Endlagersuche und organisiert und veranstaltet von der Beteiligungsbehörde Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE). Informationen zum Forum Endlagersuche, das am 20./21. Mai 2022 in Mainz als hybride Veranstaltung stattfinden soll, gibt es auf der Internetpräsenz des BASE (externer Link).

Am 27. Juni 2022 wird die BGE in einer weiteren Online-Veranstaltung über den Verlauf der Online-Konsultation sowie die Stellungnahmen berichten und erläutern, wie sie mit den Vorschlägen, der Kritik und den Anregungen weiter umgehen wird.

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