Das Interesse war groß. Geschäftsführerin Beate Kallenbach-Herbert stellte in unzähligen Gesprächen die Projekte der BGE dar.
Die Standortauswahl war das Thema mit der höchsten Nachfrage. Mittendrin Steffen Kanitz, der in der Geschäftsführung für das Thema verantwortlich ist.
Vor dem Ansturm: Der Stand der BGE beim Bürgerfest zum Tag der deutschen Einheit.
Zwischen der Stasi-Unterlagenbehörde und dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) hat die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) zwei Tage lang beim Bürgerfest zum „Tag der deutschen Einheit“ am 2. und 3. Oktober 2019 in Kiel über ihre Arbeit informiert. Drei Mitglieder der Geschäftsführung, vier Mitarbeiter aus der Unternehmenskommunikation und ein Mitarbeiter aus dem Projekt Konrad hatten an den zwei Tagen rund 400 Gesprächskontakte, darunter auch viele junge Menschen und Kinder.
Schon am ersten Tag unterstützte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stefan Studt, sein Team am BGE-Stand. Als Schleswig-Holsteiner und ehemaliger Landesminister ist er nach wie vor sehr bekannt in Kiel – und war entsprechend fast durchgehend im Gespräch. Am Mittwoch begann das Bürgerfest noch etwas langsam, vor allem am Vormittag waren noch nicht allzu viele Leute unterwegs. Doch bis zum Abend füllte sich das Pagodenzelt der BGE immer wieder.
Sachliche Diskussionen über Endlagerung
Vor allem das dreidimensionale Modell der Schachtanlage Asse II weckte bei den Passanten Neugier. Neben der Frage, wo denn das geplante Endlager für hochradioaktive Abfälle einmal errichtet werden soll, war die Asse das zweithäufigste Thema in den Gesprächen. Aber auch das Endlager Morsleben mit seiner deutsch-deutschen Geschichte und das Endlager Konrad in Salzgitter, das aktuell für die Aufnahme von 303.000 Kubikmeter schwach- und mittelradioaktiven Abfällen um- und ausgebaut wird, zogen Interesse auf sich. Am Stand hatte die BGE großformatige Fotos der Baufortschritte im Endlager Konrad präsentiert, die immer wieder Staunen auslösten.
Stefan Studt war besonders beeindruckt davon, „wie sachlich viele Bürgerinnen und Bürger über das Thema Endlagerung diskutieren wollten“. Viele haben sich vor allem das Standortauswahlverfahren bis in die Details erklären lassen. Steffen Kanitz, der in der Geschäftsführung für die Standortauswahl verantwortlich ist, war begeistert, „wie viele Familien mit Kindern stehen geblieben sind und ihren Kindern näherbringen wollten, dass die Endlagerung der radioaktiven Abfälle ein wichtiges Zukunftsthema ist“. Beate Kallenbach-Herbert, die kaufmännische Geschäftsführerin, nutzte nicht nur das Asse-Modell, um über die Rückholung der Abfälle aus der Schachtanlage zu informieren, sondern erläuterte Interessierten auch Salzbohrkerne aus der Asse. Nachdem sie stundenlang pausenlos Gespräche geführt hatte, sagte sie: „Es gibt wirklich viel ehrliches Interesse an unserer Arbeit. Das ist eine gute Basis für die Diskussion in den kommenden Monaten.“
"Schwarzes Loch" ist keine Alternative zur Tiefenlagerung
Anhand der drei möglichen Wirtsgesteine Steinsalz, Kristallin oder Tongestein, berichteten die BGE-Repräsentanten zudem, warum die Endlagerung von hochradioaktiven Abfällen in tiefen geologischen Schichten nach aktuellem Wissensstand die sicherste Methode zum Umgang mit den Hinterlassenschaften der Atomenergienutzung ist. Das ist zwar nicht die Idee eines Jungen, der – noch keine zehn Jahre alt – vorschlug, die Abfälle in „ein schwarzes Loch im Weltraum zu bringen“ oder mit einer selbstbohrenden Maschine einen Zugang zum Erdkern zu finden, um das Problem zu lösen. Dass es dort eine höhere Radioaktivität gibt, wusste er bereits. Gefragt, was er mal werden wollte, antwortete der Junge: „Ich habe viele Träume. 1. Physiker, 2. Wissenschaftler, 3. Bundeskanzler, 4. Politiker. Aber bei Euch könnte ich auch arbeiten.“