Symbolbild: So könnte es in einem Forschungslabor aussehen. Quelle: Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Das Forschungsprojekt „GeoLaB“
Ziel des Forschungsprojektes GeoLaB ist es, ein geowissenschaftliches Untertage-Labor im kristallinen Grundgebirge zu errichten. Die Helmholtz-Zentren Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ) und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) wollen so gemeinsam mit der Technischen Universität Darmstadt die sichere und nachhaltige Nutzung der Geothermie erforschen.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) engagiert sich in der Planungs- und Errichtungsphase des Projektes, um weitere Erfahrungen im bergbaulichen Auffahren von Untertage-Infrastrukturen mit modernen Methoden zu sammeln.
Kurzvorstellung des Forschungsprojekts
Mehr als die Hälfte der in Deutschland verbrauchten Energie wird zum Heizen von Gebäuden und für Wärme für industrietechnische Verfahren wie Trocknen, Schmelzen oder Schmieden benötigt. Mehr als drei Viertel dieser Wärme werden momentan aus fossilen Energieträgern gewonnen. Mit dem gesetzlich verankerten Ziel, bis 2045 klimaneutral zu werden, rücken zunehmend andere Methoden in den Vordergrund, unter anderem die Geothermie. Das Potenzial der Geothermie ist hierzulande bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Einer der Gründe: ungeklärte Forschungsfragen über die Prozesse, die in mehreren hundert Metern Tiefe ablaufen.
Um diese Fragen zu beantworten, soll ein geowissenschaftliches Untertage-Labor an einer großen Störungszone im kristallinen Grundgebirge errichtet werden. Dort werden wasserführende Klüfte im ansonsten sehr dichten Gestein erwartet. Diese können für geothermische Versuche genutzt werden. Kristallines Gestein, zu dem Granite und Gneise zählen, hat ein besonders großes geothermisches Potenzial.
Die Rolle der BGE im Forschungsprojekt
Der Forschungsschwerpunkt des GeoLaB hat auf den ersten Blick wenig mit der Aufgabe der BGE zu tun, radioaktive Abfälle dauerhaft in tiefen geologischen Formationen sicher zu lagern. Doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich viele Möglichkeiten, aus dem einen Projekt für das andere zu lernen.
Kristallines Gestein wird im Standortauswahlgesetz von 2017 als ein mögliches Wirtsgestein für die Endlagerung hochradioaktiver Abfälle genannt. Bei der Ermittlung eines Standorts für das GeoLaB kommen verschiedene Erkundungs- und Untersuchungsmethoden wie zum Beispiel geophysikalische Messungen oder Bohrungen zum Einsatz. Sie sind für die BGE in späteren Phasen des Standortauswahlverfahrens für das Endlager für hochradioaktive Abfälle von Interesse, wenn die BGE selbst Daten erheben wird.
Von zentraler Relevanz für die BGE sind die bergbaulichen Arbeiten mit dem Ziel, das GeoLab-Bergwerk (Stollen, Strecken, Schächte) zu errichten.
Durch die Arbeit im Projekt GeoLaB und den intensiven fachlichen Austausch mit den Projektpartner*nnen kann die BGE innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit viel praktische Erfahrung für die Erkundungsphase und die spätere Errichtungsphase sammeln. Das Zusammenspiel planungstechnischer und genehmigungsrechtlicher Aspekte sowie übertägiger und untertägiger Erkundungsaktivitäten dient der BGE als Orientierung für die Errichtung eines zukünftigen Endlagers für hochradioaktive Abfälle. Die gewonnenen Erkenntnisse sind dabei nicht nur für das Kristallingestein relevant, sondern lassen sich zum großen Teil auch auf die anderen im Standortauswahlverfahren relevanten Wirtsgesteine Steinsalz und Tongestein übertragen.
Im Projekt GeoLaB findet keine endlagerspezifische Forschung statt. Die Beteiligung der BGE beschränkt sich allein auf die Standorterkundung und die Errichtung des Untertage-Labors. Sie endet mit der Inbetriebnahme des Forschungsbergwerks.
Weitere Informationen
Forschung und Entwicklung Endlagersuche Phase I Schritt 1: Teilgebiete Phase I Schritt 2: Standortregionen Forschungsprojekt GeoMetErBürger-Dialog
Wenn Sie Fragen oder Anmerkungen zur Endlagersuche haben, schreiben Sie uns gerne an dialog(at)bge.de oder nutzen Sie unsere Hinweisplattform.
Fragen und Antworten
Was ist das Ziel von GeoLaB?
Mit dem Geothermie-Labor im Bergwerk (GeoLaB) soll die Nutzung kristalliner Gesteine zur Gewinnung von Erdwärme (Geothermie) erforscht werden.
Warum beteiligt sich die BGE an dem Forschungsprojekt?
Das Forschungsprojekt ermöglicht es der BGE, innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit viel praktische Projekterfahrung für die Durchführung des Standortauswahlverfahrens zu sammeln. Das Zusammenspiel planungstechnischer und genehmigungsrechtlicher Aspekte sowie übertägiger und untertägiger Erkundungsaktivitäten dient der BGE als Orientierung für die Erkundungsarbeiten bei der Suche eines Standorts für ein Endlager für hochradioaktive Abfälle.
Mit dem Forschungsprojekt erfolgt keine Festlegung auf ein bestimmtes Wirtsgestein oder einen bestimmten Standort.
Wo finde ich weitere Informationen zum Forschungsprojekt?
Auf der Website des GeoLaB (externer Link) finden Sie Kontaktmöglichkeiten zu den beteiligten Instituten sowie Fachpublikationen mit GeoLaB-Bezug und weiterführende Informationen zu den Forschungsfragen, die künftig im Projekt GeoLaB bearbeitet werden sollen.
Wer ist am Projekt beteiligt?
Die Initiatoren des Forschungsprojekts sind:
- Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
- Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum (GFZ)
- Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ)
- Technische Universität Darmstadt
Kooperationsparter:
- Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE)
An wen kann ich mich wenden, wenn ich weitere Fragen zum Forschungsprojekt habe?
Wenn Sie fachliche Fragen zu Geothermie und zur Forschung im GeoLaB haben, finden Sie die entsprechenden Ansprechpartner*innen auf der Website des GeoLaB (externer Link). Bei Fragen zur Rolle der BGE im GeoLaB wenden Sie sich bitte per E-Mail an das Team der Öffentlichkeitsarbeit Standortauswahl unter dialog(at)bge.de.