Am Mittwoch, 9. August 2023, hat der Aufsichtsrat der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) Iris Graffunder und Marlis Koop zum 1. Januar 2024 zu neuen Geschäftsführerinnen bestellt. Sie folgen dem Vorsitzenden der Geschäftsführung Stefan Studt und dem für die Standortauswahl zuständigen Geschäftsführer Steffen Kanitz nach. Stefan Studt wird die BGE zum September 2023 nach fünf Jahren verlassen. Steffen Kanitz hat das Unternehmen bereits zum Juni verlassen.
Iris Graffunder wird den Vorsitz der Geschäftsführung übernehmen und insbesondere die Bereiche Standortauswahl, Produktkontrolle und Finanzen verantworten. Marlis Koop wird sich als Arbeitsdirektorin vornehmlich den Themen Personal und Soziales widmen. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesumweltministerium Christian Kühn, freut sich über diese Nachbesetzung: „Mit Iris Graffunder und Marlis Koop haben wir als Aufsichtsrat zwei sehr versierte Expertinnen für die Geschäftsführung der BGE gewinnen können. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und wünsche beiden im neuen Jahr einen guten Start.“
Dr. Thomas Lautsch, der technische Geschäftsführer der BGE, sagt: „Die BGE-Geschäftsführung gewinnt zwei Fachfrauen hinzu. Ich bin mir sicher, dass Iris Graffunder und Marlis Koop die BGE mit ihren Erfahrungen verstärken werden. Ich freue mich darauf im Team mit ihnen die BGE weiter zu einer modernen Projektgesellschaft weiterzuentwickeln. Wir sind schon einen guten Weg gegangen, aber bis zum Ziel, Endlager zu bauen, stillzulegen, und einen Standort für die hochradioaktiven Abfälle zu finden, haben wir auch noch einen weiten Weg vor uns.“
Iris Graffunder ist seit 2021 Vorsitzende der Geschäftsführung der Kerntechnischen Entsorgung Karlsruhe GmbH (KTE). Im Mai 2020 war sie als technische Geschäftsführerin bereits in die Leitung der EWN-Tochter mit rund 700 Beschäftigten berufen worden. Iris Graffunder gehört der Entsorgungskommission (ESK) an, dem in diesem Bereich wichtigsten Beratungsgremium des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV). Sie hat ihr bisheriges Berufsleben mit dem Rückbau von nuklearen Anlagen und dem Management radioaktiver Abfälle, vorwiegend auf dem heutigen KIT Campus Nord, dem ehemaligen Kernforschungszentrum Karlsruhe, verbracht. Von 1989 bis 2006 arbeitete sie im Forschungszentrum Karlsruhe, übernahm dann die Projektleitung für den Rückbau der hochradioaktiven Bereiche in der Wiederaufarbeitungsanlage Karlsruhe GmbH (WAK). Von 2009 bis 2020 war Iris Graffunder als Prokuristin beim Entsorgungswerk für Nuklearanlagen (EWN) tätig und baute die Koordinationsstelle Konrad für die Öffentliche Hand auf, über die die schwach- und mittelradioaktiven Abfälle aus den Forschungseinrichtungen und den EWN-Standorten ihren Weg ins Endlager Konrad finden sollen.
Iris Graffunder sagt: „Nach 30 Jahren Erfahrung mit radioaktiven Abfällen freue ich mich darauf, mein Wissen in die BGE einzubringen und mich aktiv für die Umsetzung der Endlagerung in Deutschland einsetzen zu können.“
Marlis Koop ist seit 2019 Bereichsleiterin Personal (Labour Relations, Compensation & Benefits & Compliance) bei der TÜV Nord AG in Hannover. Sie blickt auf einen reichen Erfahrungsschatz als Personalleiterin zurück. Bevor sie zum TÜV gekommen ist, hatte sie eine Führungsposition im Personalbereich der Berliner Verkehrsbetriebe. Und vor dieser Station hatte sie knapp zehn Jahre lang für zwei Unternehmen der Telekom-Gruppe ebenfalls Führungspositionen in der Organisationsentwicklung und dem Personalwesen inne. Mit ihrem Wechsel zum TÜV kehrte Marlis Koop in ihre Heimatregion nach Hildesheim zurück.
Marlis Koop sagt: „Die BGE ist ein Unternehmen mit einer komplexen Entstehungsgeschichte und einer wichtigen Aufgabe für die Zukunft. Ich freue mich, diese Aufgabe mit den Mitarbeitenden und der Mitbestimmung in der Zukunft erfolgreich als Arbeitsdirektorin zu gestalten.
Über die BGE
Die BGE ist eine bundeseigene Gesellschaft im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Die BGE hat am 25. April 2017 die Verantwortung als Betreiber der Schachtanlage Asse II sowie der Endlager Konrad und Morsleben vom Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Zu den weiteren Aufgaben zählt neben der Stilllegung des Bergwerks Gorleben die Suche nach einem Endlagerstandort zur Entsorgung der in Deutschland verursachten hochradioaktiven Abfälle auf der Grundlage des im Mai 2017 in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes. Geschäftsführer sind Stefan Studt (Vorsitzender) und Dr. Thomas Lautsch (technischer Geschäftsführer).