Es ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Inbetriebnahme des Endlagers Konrad: Die Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE) hat den Auftrag für den Bau der Anlage vergeben, in der die radioaktiven Abfälle ab 2027 ankommen und umgeladen werden. Die Umladehalle mit angeschlossener Pufferhalle auf dem Gelände der Schachtanlage Konrad 2 ist mit einer Gesamtlänge von 140 Metern das größte zu errichtende Gebäude.
Den Zuschlag für die mit rund 137 Millionen Euro größte Einzelvergabe der BGE und ihrer Vorgängerorganisationen erhält die Firma Ed. Züblin AG mit Sitz in Hannover. Züblin setzte sich in einem europaweiten Vergabeverfahren gegen vier Mitbewerber durch, die die Eignungskriterien für die Teilnahme am Verfahren für das komplexe Bauvorhaben ebenfalls erfüllt hatten. Auf das Vergabeverfahren hatte die BGE schon im Vorfeld durch umfangreiche Vorankündigung aufmerksam gemacht hat, um den Teilnehmerkreis zu vergrößern.
Fertigstellung ist 2025 geplant
Der Baubeginn für die Umladehalle ist für das erste Quartal 2023 vorgesehen, die Fertigstellung soll 2025 erfolgen. In dem Gebäudekomplex werden die angelieferten Gebinde mit schwach- und mittelradioaktiven Abfällen radiologisch überprüft, von LKW und Bahnwaggons abgehoben und für den Transport nach unter Tage durch den Einlagerungsschacht Konrad 2 vorbereitet. Die unmittelbar an die Umladehalle angeschlossene Pufferhalle kann im Falle unvorhersehbarer Stillstände der Schachtförderanlage kurzfristig Gebinde aufnehmen.
An Umlade- und Pufferhalle werden hohe Anforderungen gestellt. Der Gebäudekomplex ist in den sogenannten Qualitätssicherungsbereich 3 eingestuft. Das bedeutet unter anderem, dass erdbebensicher gebaut wird. Die Bauausführung wird von verschiedenen Behörden beaufsichtigt. Die atomrechtliche Aufsicht obliegt dem Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE).
Über die BGE
Die BGE ist eine bundeseigene Gesellschaft im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Die BGE hat am 25. April 2017 die Verantwortung als Betreiber der Schachtanlage Asse II sowie der Endlager Konrad und Morsleben vom Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Suche nach einem Endlagerstandort zur Entsorgung der in Deutschland verursachten hochradioaktiven Abfälle auf der Grundlage des im Mai 2017 in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes. Geschäftsführer sind Stefan Studt (Vorsitzender), Steffen Kanitz (stellv. Vorsitzender) und Dr. Thomas Lautsch (technischer Geschäftsführer).