Derzeit werden die Bohrplätze auf der Asse für die Bohrungen vorbereitet.
Die Arbeiten für die Erkundungsbohrungen R 10 und R 11 haben begonnen. Aktuell werden die Bohrplätze für die geplanten Bohrungen so hergerichtet, dass das Bohrgerät sicher aufgestellt werden kann. Zuerst wird der Bohrplatz für die Bohrung R 10 nordwestlich der Schachtanlage Asse II hergerichtet. Die hierfür benötigte Fläche beträgt rund 11.000 Quadratmeter. Zum Vergleich: Dies entspricht ungefähr der Fläche eines Fußballfeldes. Im Anschluss erfolgt die Errichtung des Bohrplatzes für die Bohrung R 11. Diese befindet sich westlich der Schachtanlage im Wald. Die Fläche beträgt rund 5.600 Quadratmeter. Die Bauarbeiten werden jeweils von Montag bis Freitag von 7:00 bis 19:00 Uhr durchgeführt. Die Bohrarbeiten werden voraussichtlich im Oktober 2020 beginnen. Das Ende des Bohr- und Erkundungsprogramms ist für Ende 2021 geplant.
Die BGE will mehr über den Untergrund der Asse erfahren
Um die Schachtanlage Asse II weiterhin sicher betreiben und die Rückholung der radioaktiven Abfälle umsetzen zu können, muss die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) noch mehr über den Untergrund erfahren. Nach den 3D-seismischen Messungen Anfang des Jahres wird die BGE von über Tage zwei Erkundungsbohrungen in das Deckgebirge der Asse bohren. Durch die übertägigen Erkundungsbohrungen sollen Informationen zur geologischen und hydrogeologischen Situation, zum Aufbau des Deckgebirges und zum Übergangsbereich zum Salzgestein gesammelt werden. Des Weiteren können die Bohrungen Daten zu grundwasserführenden Schichten liefern, die für den Lösungszutritt in die Schachtanlage Asse II von Bedeutung sein könnten. Die Ergebnisse sollen in das geologische und hydrogeologische Modell der Asse einfließen.
Die Bohrungen sind 380 Meter (R 10) und 528 Meter (R 11) lang. Die Erkundungsbohrung R 10 verläuft senkrecht in den Untergrund, während die Erkundungsbohrung R 11 um 10 Grad geneigt gebohrt wird. Die minimalen Abstände zum bestehenden Grubengebäude betragen 260 Meter (R 10) beziehungsweise 167 Meter (R 11). Bedenken, dass die Bohrungen zu einer Zunahme des bestehenden Lösungszutritts führen könnten, teilen das zuständige Landesamt für Bergbau, Geologie und Energie (LBEG) und die BGE nicht: Die Abstände zwischen den Bohrungen und der Schachtanlage bieten ausreichend Sicherheit.
Über die BGE
Die BGE ist eine bundeseigene Gesellschaft im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Die BGE hat am 25. April 2017 die Verantwortung als Betreiber der Schachtanlage Asse II sowie der Endlager Konrad und Morsleben vom Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Suche nach einem Endlagerstandort zur Entsorgung der in Deutschland verursachten hochradioaktiven Abfälle auf der Grundlage des im Mai 2017 in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes. Geschäftsführer sind Stefan Studt (Vorsitzender), Steffen Kanitz (stellv. Vorsitzender), Beate Kallenbach-Herbert (kaufmännische Geschäftsführerin) und Dr. Thomas Lautsch (technischer Geschäftsführer).