Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) berichtet auf der heutigen Asse-2-Begleitgruppensitzung über den aktuellen Stand der Rückholungsplanungen. Im Mittelpunkt stehen die aktuellen Planungen für das Rückholungsbergwerk sowie die technische Vorgehensweise bei der Rückholung aus den Einlagerungskammern. „Mit dem heute vorgestellten Planungsstand beschreiben wir erstmals konkret, wie das Rückholungsbergwerk aussehen und der Schacht Asse 5 gebaut werden soll.“, sagt Dr. Thomas Lautsch, technischer Geschäftsführer der BGE.
Die aktuellen Planungen für das Rückholungsbergwerk gehen davon aus, dass der Schacht Asse 5 östlich der Erkundungsbohrung Remlingen 15 errichtet wird, die im Sommer 2013 abgeteuft worden ist. Er wird voraussichtlich bis in eine Tiefe von 850 Metern abgeteuft werden. Durch insgesamt drei Strecken wird das Rückholungsbergwerk mit der bestehenden Schachtanlage Asse II verbunden. Dr. Thomas Lautsch sagt: „Wir gehen davon aus, dass für die untertägigen Infrastrukturräume eine Grundfläche von mindestens 20.000 Quadratmetern geschaffen werden muss. Um die Hohlräume zu errichten, werden wir rund eine Million Tonnen Gestein bewegen müssen.“ Das zu Tage geförderte Material wird auf einer Halde nahe der Schachtanlage gelagert werden.
Bereits in den vergangenen Jahren hat die BGE über die technischen Planungen zur Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Einlagerungskammer 8a auf der 511-Meter-Ebene und der Einlagerungskammer 7 auf der 725-Meter-Ebene berichtet. In der Einlagerungskammer 8a/511 werden die Abfälle mit Hilfe einer sich am Boden befindlichen Technik geborgen. Aufgrund hoher Gammastrahlung wird die Technik ausschließlich fernhantiert ausgeführt. In der Einlagerungskammer 7 auf der 725-Meter-Ebene wird ein firstgeführter Tripod-Bagger zur Bergung eingesetzt. Zur Minimierung der Strahlendosis der Beschäftigten soll auch hier überwiegend fernhantierte Technik zum Einsatz kommen.
Mit den nun vorgelegten Planungen informiert die BGE über die einzusetzenden Techniken für die Rückholung aus den Einlagerungskammern der 750-Meter-Ebene. Hier soll die Rückholung in Form eines Teilflächenabbaus stattfinden. „Wir prüfen, ob die Rückholung in mehreren Ebenen oder über die gesamte Höhe der Einlagerungskammer erfolgen kann. Letzteres würde uns ein insgesamt schnelleres Vorankommen ermöglichen“, sagt Dr. Thomas Lautsch. Welche Technik genau eingesetzt wird, müssen die weiteren Planungen zeigen. Die BGE geht davon aus, dass alle Konzeptplanungen zur 750-m-Ebene bis 2021 final vorliegen werden.
Über die BGE
Die BGE ist eine bundeseigene Gesellschaft im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Die BGE hat am 25. April 2017 die Verantwortung als Betreiber der Schachtanlage Asse II sowie der Endlager Konrad und Morsleben vom Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Suche nach einem Endlagerstandort zur Entsorgung der in Deutschland verursachten hochradioaktiven Abfälle auf der Grundlage des im Mai 2017 in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes. Geschäftsführer sind Stefan Studt (Vorsitzender), Steffen Kanitz (stellv. Vorsitzender), Beate Kallenbach-Herbert (kaufmännische Geschäftsführerin) und Dr. Thomas Lautsch (technischer Geschäftsführer).