Messfläche der 3D-Seismik auf der Asse (zum Vergrößern bitte anklicken)
Wie sieht es unter dem Asse-Höhenzug aus? Damit die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) die Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II präzise planen kann, muss sie mehr darüber wissen, wie die wasserführenden Schichten rund um das alte Kali- und Salzbergwerk beschaffen sind, und von wo Wasser in das Bergwerk eindringt. Deshalb hat die BGE für diesen Herbst eine große 3D-seismische Messkampagne geplant. Heute beginnen die ersten Bohrungen dafür.
In den rund 6.000 Bohrungen, die maximal 15 Meter tief sind, werden später mit Hilfe von kleinen Sprengungen seismische Wellen in den für Vibrationsfahrzeuge unzugänglichen Bereichen erzeugt. Die Wellen treffen im Untergrund auf unterschiedliche Gesteinsarten, werden von diesen zurückgeworfen und an rund 46.000 Messstellen gemessen. Das Ergebnis lässt sich mit einer Ultraschallaufnahme vergleichen: Die 3D-Seismik macht unterirdische Strukturen für die BGE-Fachleute sichtbar.
Mit Hilfe der gewonnenen Daten können die Genehmigungsunterlagen für die Rückholung und die anschließende Stilllegung der Schachtanlage Asse II mit der notwendigen Genauigkeit erstellt werden.
Die Bohrarbeiten im Waldgebiet werden voraussichtlich bis Anfang Januar 2020 andauern. Die seismische Messung des Untergrundes erfolgt im Anschluss. Die Arbeiten werden in enger Abstimmung mit dem Revierförster sowie einer ökologischen Baubegleitung durchgeführt, um den Einfluss auf die Natur so gering wie möglich zu halten.
Bereits im August gab es die ersten Testbohrungen. Ende September fand die technische Abnahme der Geräte statt, bei der die Funktion der Technik überprüft und nachgewiesen wurde. Parallel dazu begannen Vermessungsarbeiten und die Prüfung auf Kampfmittelfreiheit.
Die Messfläche der 3D-Seismik ist 37,5 Quadratkilometer groß und umfasst die Ortschaften Klein Biewende, Remlingen, Wittmar und Teile von Sottmar im Gebiet süd-westlich des Asse-Höhenzuges und die Orte Groß Vahlberg, Mönchevahlberg, Weferlingen und Teile von Dettum nord-östlich des Höhenzuges.
Die BGE ist eine bundeseigene Gesellschaft im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Die BGE hat am 25. April 2017 die Verantwortung als Betreiber der Schachtanlage Asse II sowie der Endlager Konrad und Morsleben vom Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Suche nach einem Endlagerstandort zur Entsorgung der in Deutschland verursachten hochradioaktiven Abfälle auf der Grundlage des im Mai 2017 in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes. Geschäftsführer sind Stefan Studt (Vorsitzender), Steffen Kanitz (stellv. Vorsitzender), Beate Kallenbach-Herbert (kaufmännische Geschäftsführerin) und Dr. Thomas Lautsch (technischer Geschäftsführer).