Messfläche der 3D-seismischen Messungen mit den Zonen A, C und D. Die Messpunktdichte nimmt von A nach D ab. Rote Linien: Anregungslinien, an denen Schallwellen erzeugt werden. Blaue Linien: Empfangslinien, an denen die reflektierten Schallwellen empfangen und gemessen werden.
Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) plant im kommenden Jahr 3D-seismische Messungen im Umfeld der Schachtanlage Asse II vorzunehmen. Die Messfläche ist 37,5 Quadratkilometer groß und umfasst die Ortschaften Klein Biewende, Remlingen, Wittmar und Teile von Sottmar im Gebiet süd-westlich des Asse-Höhenzuges und die Orte Groß Vahlberg, Mönchevahlberg, Weferlingen und Teile von Dettum nord-östlich des Höhenzuges.
Zur Durchführung der Messungen sind Arbeiten im Gelände erforderlich, für die die Zustimmungen der Grundstückseigentümer und Bewirtschafter notwendig sind. Seit Anfang November 2018 ist die IPS Informations & Planungsservice GmbH im Auftrag der BGE in dem Messgebiet unterwegs, um über die Arbeiten zu informieren und die notwendigen Betretungsrechte für die Grundstücke einzuholen.
In dem Messgebiet sollen rund 45.500 Empfängerstationen (Geophone) verlegt werden. Im Messzeitraum Oktober 2019 bis März 2020 sollen von rund 40.000 Anregungspunkten Schallwellen ausgesendet werden. Diese werden durch sogenannte Vibrofahrzeuge oder durch kleine Sprengladungen in Bohrlöchern erzeugt und von den geologischen Schichten im Untergrund reflektiert. Die Auswertung der Daten liefert wichtige Informationen über den geologischen Aufbau des Asse-Höhenzuges. Diese sind eine elementare Voraussetzung für die Planung und die Genehmigung der Rückholung der radioaktiven Abfälle aus der Schachtanlage Asse II. Die reflektierten Schallwellen werden in den Geophonen registriert und gespeichert.
Die BGE ist eine bundeseigene Gesellschaft im Geschäftsbereich des Bundesumweltministeriums. Die BGE hat am 25. April 2017 die Verantwortung als Betreiber der Schachtanlage Asse II sowie der Endlager Konrad und Morsleben vom Bundesamt für Strahlenschutz übernommen. Zu den weiteren Aufgaben zählt die Suche nach einem Endlagerstandort zur Entsorgung der in Deutschland verursachten hochradioaktiven Abfälle auf der Grundlage des im Mai 2017 in Kraft getretenen Standortauswahlgesetzes. Geschäftsführer sind Stefan Studt (Vorsitzender), Steffen Kanitz (stellv. Vorsitzender) und Dr. Thomas Lautsch (technischer Geschäftsführer).