Asse

Abdichtfolie der Hauptauffangstelle erstmals von unten erreicht

06. August 2024: Die BGE will die Hauptauffangstelle auf der 658-Meter-Ebene sanieren. Derzeit wird ihr Zustand erkundet. Nun konnten Bergleute erstmals von unten einen Blick auf die eingebrachte Abdichtfolie werfen.

Die Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) erreicht einen ersten Meilenstein auf dem Weg zur Untersuchung der Hauptauffangstelle. Zum ersten Mal blicken Bergleute von unten auf die 1997 eingebrachte Folie. Die Folie soll eigentlich verhindern, dass Salzwasser in tiefere Bereiche des Bergwerks vordringt.

In den letzten Wochen haben Bergleute eine Strecke auf der 658-Meter-Sohle aufgefahren. Die Strecke verläuft in Richtung des ehemaligen Salzabbaus 3 bis unter die Abbaukammer mit der Abdichtfolie. Um an die Folie zu gelangen, entfernen Bergleute die letzten Zentimeter des eingebrachten Salzes händisch. So entsteht ein Loch im Salzgestein, das die Folie freilegt. Das schonende Vorgehen verringert das Risiko einer Beschädigung der Folie.

Nun werden Expert*innen unterschiedlicher Fachrichtungen das umliegende Gestein unter anderem mit Georadar-Messungen erkunden. Zudem messen sie die Feuchtigkeit unterhalb der Folie sowie die Lage der Folie. Schrittweise wollen sich die Bergleute bis zum tiefsten Punkt der rund 2.600 m² großen Folie vorarbeiten. Ziel der Arbeiten ist es, zu prüfen, ob das Salzwasser am tiefsten Punkt der Folienabdichtung abgepumpt werden kann.

Hintergründe

In den letzten Monaten gingen die aufgefangenen Salzwassermengen an der Hauptauffangstelle stark zurück. Stattdessen werden größere Salzwassermengen in tieferen Bereichen des Bergwerks, jedoch oberhalb der Einlagerungskammern mit den radioaktiven Abfällen, aufgefangen. Als Ursache für die Veränderungen vermutet die BGE den anhaltenden Gebirgsdruck. Durch diesen kann sich die Lage der Folie verändert haben, so dass ihre Funktion beeinträchtigt ist. Die BGE hat den Auftrag, die Hauptauffangstelle zu sanieren und zu ertüchtigen. Die Unterfahrung der Hauptauffangstelle genehmigten das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie sowie das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung am 20. Juni 2024.

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