Robert Habeck (2. v. l.) und Begleitung kurz vor Einfahrt in die Schachtanlage Asse II
„Die Schachtanlage Asse II ist ein Symbol der gescheiterten Atompolitik in Deutschland geworden“, sagt Robert Habeck (Grüne). Der Umweltminister aus Schleswig-Holstein hat am 28. August die früher offiziell als Forschungsbergwerk und später als Endlager bezeichnete Schachtanlage bei Remlingen besucht. Mit einer Delegation der örtlichen Grünen fuhr er in die Schachtanlage ein, um sich selbst ein Bild davon zu machen. Sein Fazit nachdem er sich von Annette Parlitz, Öffentlichkeitsarbeit Asse-GmbH, sachkundig durch die Anlage hatte führen lassen: „Hier lässt sich die Dimension der Aufgabe eindringlich erkennen, den radioaktiven Müll in Deutschland zu entsorgen.“ Denn zuvor hatte ihm der Leiter der Infostelle Asse, Manuel Wilmanns, in seinem Vortrag gezeigt, dass das radioaktive Inventar der Asse, nur den Bruchteil des Inventars eines Castorbehälters entspricht. „Und davon müssen wir rund 2.000 sicher unterbringen“, sagte Habeck.
Den von Bürgerinitiativen immer mal wieder geäußerten Verdacht, dass die Verfüllungsarbeiten zur Stabilisierung im brüchigen Bergwerk dazu dienen könnten, die Rückholung abzuschreiben, wies Habeck zurück. „Mich haben die Risse in der Decke ziemlich beeindruckt“, sagte er wieder zurück aus dem Schacht. „Hier wird gegen den Berg gearbeitet, um die Rückholung zu ermöglichen. Und wenn gegen den Berg gearbeitet werden muss, muss man offensichtlich auch gegen die Zeit arbeiten“, sagte Habeck.
Als Prof. Dr. Hans-Albert Lennartz Habeck bei der Begrüßung von den Schwierigkeiten berichtete, nicht kontaminierte Salzlauge aus der Asse loszuwerden, nickte Habeck verständnisvoll. Lennartz ist der Kaufmännische Geschäftsführer der Asse-GmbH und der Bundesgesellschaft für Endlagerung mbH (BGE), in die die Asse-GmbH zum Jahreswechsel übergeht. Habeck hat ähnliche Erfahrungen mit nicht strahlendem Bauschutt aus den Atomkraftwerken im Rückbau gemacht. Inzwischen ist es ihm gelungen, einige Bürgermeister davon zu überzeugen, dass sie Schleswig-Holstein einen großen Dienst tun und ihre Bevölkerung nicht gefährden, wenn sie Material annehmen, das weniger strahlt als die natürliche Umgebungsstrahlung. „Die Anerkennung auch auf der großen Bühne tut diesen Bürgermeistern und Gemeinden gut. Das erleichtert es ihnen, die Verantwortung zu übernehmen“, berichtete er auf der 750-Meter-Ebene. „Inzwischen melden sich immer mehr Bürgermeister, die auch darüber nachdenken.“
Prof. Dr. Hans-Albert Lennartz sieht dagegen einigen schwierigen Diskussionen in Sehnde und angrenzenden Städten entgegen, in deren Nähe nicht belastete Asse-Zutrittswässer demnächst entsorgt werden könnten. Bisher gibt es nämlich nur einen industriellen Abnehmer, der sich dafür bezahlen lässt, „dass er eines seiner Produktionsmittel bekommt“, wie Lennartz anmerkte.
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