Die Erkundungsbohrung R 11 wurde erfolgreich abgeschlossen. Die erwartete geologische Situation konnte nur teilweise bestätigt werden. Bereits früher als geplant wurde Steinsalz angetroffen und das Erkundungsziel der Bohrung erreicht. Die Bohrung endete damit vorzeitig. Insgesamt hat die Kernbohrung eine Länge von rund 449 Metern erreicht. Geplant war eine Länge von rund 530 Metern.
Parallel zu den Bohrarbeiten wurden die gewonnenen Bohrkerne auf dem Bohrplatz durch Geolog*innen aufgenommen, beschrieben und dokumentiert. Die Bohrkerne werden nun detailliert unter anderem durch die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) untersucht. Weiterhin wurden im Bohrloch geophysikalische und geowissenschaftliche Messungen in ausgewählten Bohrlochabschnitten vorgenommen. Derzeit laufen die letzten geowissenschaftlichen Messungen. Auch diese Ergebnisse werden zurzeit ausgewertet und später mit den Ergebnissen der Bohrkernuntersuchungen zusammengeführt und interpretiert. Sobald alle Ergebnisse vorliegen, werden diese in das geologische Strukturmodell der Asse einfließen.
Bohrarbeiten verliefen problemlos
Um die benötigten Bohrkerne an die Oberfläche zu bringen, wurde mit einer sogenannten Spülbohrung gearbeitet. Hierbei wird zum Transport des beim Bohrvorgang anfallenden Materials an die Oberfläche ein Spülmedium eingesetzt. Im oberen Abschnitt wurde als Spülmedium mit Ton versetztes Wasser verwendet. In den Bereichen mit Salzgesteinen wurde dagegen eine gesättigte Salzlösung verwendet, um das erbohrte Salzgestein nicht während des Bohrprozesses aufzulösen. Es wurden keine Spülungsverluste während der Bohrarbeiten festgestellt. Daher wird von einem in diesem Bereich undurchlässigen Gebirge ausgegangen.
Der Verlauf des Bohrlochs wurde regelmäßig kontrolliert. Geneigte Bohrungen tendieren häufig dazu, in eine vertikale Richtung abzuweichen. Der Winkel der Bohrung weicht im Ergebnis rund 2 bis 3 Grad von der geplanten Neigung von 10 Grad aus der Lotrechten ab. Dies beeinträchtigte die Erkundungsziele und Sicherheitsanforderungen nicht. Aufgrund der geringen Abweichungen von der geplanten Bohrspur konnte die Bohrung ohne eine Neuausrichtung ausgeführt werden.
Dazu dienen die Bohrungen auf der Asse
Durch die übertägigen Erkundungsbohrungen R10 und R11 werden weitere Informationen zum Aufbau und zur Struktur des Deckgebirges, zum Übergangsbereich zwischen Deckgebirge und Salzgestein sowie zur hydrogeologischen Situation im Gebirge gesammelt. Die Ergebnisse werden in das geologische und hydrogeologische Modell der Asse einfließen. Die Erkundungsbohrungen sind Teil eines größeren Erkundungsprogramms, zu dem auch die bereits durchgeführte 3D-Seismik gehört.